9896
o o o o
Briefkasten
o o o o
Die netten Aufschläge- die von der Post er-
hoben werden- machen nns die Rücksendung
von unverlangt eingesandten Manuskripten-
Zeichnungen nsw. ohne Beifügung von Rück-
porto unmöglich.
F. M. in K. Wir drucken nachstehend Ihre Ein-
sendung „Dadaismus" ab:
In einem Aufsatz heißt es: „Allerletzte Steigerung
des Expressionisten- Übersteigerung des Gesteigerten-
Entthronung von Bild- Symbol, Idee, Begriff-Go-
fühl: Der Dichter wird Dadaist- will keine Worte mehr-
weil sie schon nicht mehr reiner Ausdruck, sondern be-
reits etwas Intellektuelles sind- weil sie Begriffe ent-
halten — letzte allerletzte Ausdrucksmöglichkeit- ur-
fprünglichste und allerendlichste- ist dann nur noch
Laut... Dadaismus.
O dada bihohu waalami I
Buruhu ojodohi
owamafcholabaho
o dada o dadahil"
Auch mein Freund Pankraz Bittermaul hat sich
zum Dadaismus bekehrt. Er findet das Dichten nach
diesem System enorm schwer und glaubt- daß es nur
den ganz Gottbegnadeten gelingt. Sein letztes Musen-
kind hat folgenden Wortlaut:
Blittata blittata blunta tiv-
mogl widi weialaga «unda biv,
schegl ridi brex kex rogorodi brah
shumero shiwisha flattera dada.
Blittata blittata giggelig i ling
sore suri sivisa bodero di ging;
zuptidupti renr blem magstiff mull
prasl moro giggelin dadaisl bull?
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein,
daß das Gedicht die herrschende Kohlennot und die
vorübergehende Einstellung des Personenzugsverkehrs
behandelt. Das gedankentiefe Poem dürfte allgemeinen
Beifall finden- insbesondere dürfte der erste Vers mit
dem anklagenden „Blittata blittata blunta tiv" zum
geflügelten Wort werden. Der Verfasser gedenkt ihn
als Wandspruch Herstellen zu lassen zum Preis von
3 Mark. Bestellungen bei allen Buchhandlungen.
AlterLefer inHanuover. Ihrer guten Gesinnung
wegen hier Ihr Eingesandt:
Genossen laßt das Streiken, die Zeit wird ernst u. schwer,
Es dröhn von allen Seiten Gefahren um uns her.
Nie könnt den Feind ihr zwingen, fehlt euch die Einigkeit-
Drum Einhalt eurem Ringen- die Bruderhand bereit!
Die Zwietracht fort, die schlimme, die unsre Reihn zer»
stört,
O hört der Friedensstimme- o Arbeitsbrüder hört.
Nur im Zusammenschließen liegt Stärke, liegt die Kraft-
Drum laßt's euch nicht verdrießen, die neue Freiheit
schafft.
Nicht gegen eigne Brüder die Waffen mehr gezückt.
Den alten Feind werft nieder- der alle gleich bedrückt-
Den gilt es zu bekriegen- für den nur das Geschoß-
Den müssen wir besiegen samt seinem ganzen Troß.
Drum noch einmal Genossen- knüpft das zerriffne Band,
Dlc Reihen fest geschloffen, reicht euch die Bruderhand.
Rudschi- Hamburg. Auch Ihr Wunsch sei durch
den Abdruck der „Rätebibel" erfüllt.
Auf dem Parteitag der U.S.P.,
In Leipzig- der großen Stadt der See-
Hat ein Schlauer unter den Kunden,
Den Stein der Weisen schon gefunden.
Genossen der S.P.D.,
Ietzt ist's geschehen, o weh, o weh.
In Hamburg ist bereits Jesus eutdeckt,
In Leipzig wird nun die Bibel perfekt-
Und in jeder Versammlung mit Feuerzangen
Ein Choral des heiligen Geistes gesungen.
Der heilige Geist, der fehlte ja noch-
Denn ohne ihn kriegt die Geschichte ein Loch,
Aber Geist ist doch nie ihr Freund gewesen,
Drum schlag' ich vor- etwas mehr zu lesen;
Nicht etwa in der Nätebibel,
Sondern in der Sozialistenfibel.
Einverstanden. Das fleißige Lesen in der Sozialisten-
sibel schützt vor allerlei Torheiten.
Franz in Amsterdam, Ihr Wilhelni hat sich in
Amerongen einen Vollbart wachsen lassen. Da sieht
man, daß mit den monarchischen Vorrechten immer
noch nicht reiner Tisch gemacht ist. Gewöhnliche Sterb-
liche werden unter ähnlichen Umstünden kahl geschoren.
Th. in Essen. Ja, hei lewet noch. „Below und fein
Allerwertester von Schnodderheim" ist aus der Kriegs-
gefangenschaft zuriickgelangt und wird nächstens wieder
etwas von sich hören lasten.
Verlag von 3.^. w. Vieh Nachfolger G.m.b.kf.
===== in Stuttgart ---—-
wir empfehlen:
Briefe aus Sowjet-Rußland. von Paul wib-rg.
145 Seiten. Preis gebunden Itt. 3.50. wer sich unterrichten
will über die Verhältnisse in Sowjet-Nutzland, mutz diese
Schrift lesen.
Geschichte der Nommune von 1871. von ciffa-
garay. Fünfte, illustrierte Auflage. Preis gebdn. M. 9.—.
„Lissagarays Buch ist das klassische Werk über die pariser
Nommune, aus dem man das beste Bild von dieser gewal-
tigen Bewegung des Proletariats gewinnen kann." („Ber.
liner volkstribüne" Nr. 17 vom 9. Mai 1891.)
Sozialismus und vemokratie in der großen
englischen Revolution. von Sduar» vernstein.
Dritte Auflage. Illustriert. Preis gebunden m. 7.50.
Der Zukunstsstaat. Produktion und Nonsum im
Sozialstaat. von vr. K. vallod. Preis-drosch. M. 3.
gebunden M. 5.—
Liebknechts vollrsfremdwörterbuch. 512 seit,«
vierzehnte Auflage. Preis gebunden M. 8.—
Die Gesundheitspflege des Weibes, von Or.
$, B. Simon. Illustriert. Preis gebunden M. 5.50.
was hat der Vater seinem achtzehnjährigen
Sohne zu sagen 7 Ratschläge eines Arztes gegen die
Gefahren der Geschlechtskrankheiten, von Professor Alfred
Fournier. Preis 50 Pf., Porto 10 Pf. (Betrag einsenden.)
wir empfehlen, solange der Vorrat reicht, die kompletten
Jahrgänge von 1914 bis 1919 des
* VAHREN JACOB*
Preis des Jahrgangs M. 5.20, gebunden M. 12.—
Einbanddecken für 1919 M. 5.—
Buchhandlung vorwärts, Berlin SW. 68
Die Gleichlfeit. Erscheint wöchentlich einmal und enthält
jetzt abwechselnd die Beilagen: „Für unsere Rinder" und
„Die Frau und ihr Haus". Preis vierteljährlich M. 3.60
Einzelnummer 30 pfg.
Arbeiter-Jugend. Erscheint alle vierzehn Gage. Preis der
Einzelnummer 40 pfg., vierteljährlich M. 2.—
Im Tollhause, von Artur Zickler. Kartoniert M. 2.—
„Der Kampf“, sozialdemokratische Wochenschrift. Der Abon-
nementspreis beträgt für ein Vierteljahr 12 Rr., einzelne
Hefte 1 Rr. Bestellungen sind an die Verwaltung de-.
„Rampf", Wien V, Sonnenhafgasse 6, zu richten.
Hammerich & Lesser Verlag in Altona
Vle Befreiung der Liebe. Nachdenkliches für reife Men-
schen. von Hermann Müller. Preis M. 3.50.
o o o o
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o o o o
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von unverlangt eingesandten Manuskripten-
Zeichnungen nsw. ohne Beifügung von Rück-
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F. M. in K. Wir drucken nachstehend Ihre Ein-
sendung „Dadaismus" ab:
In einem Aufsatz heißt es: „Allerletzte Steigerung
des Expressionisten- Übersteigerung des Gesteigerten-
Entthronung von Bild- Symbol, Idee, Begriff-Go-
fühl: Der Dichter wird Dadaist- will keine Worte mehr-
weil sie schon nicht mehr reiner Ausdruck, sondern be-
reits etwas Intellektuelles sind- weil sie Begriffe ent-
halten — letzte allerletzte Ausdrucksmöglichkeit- ur-
fprünglichste und allerendlichste- ist dann nur noch
Laut... Dadaismus.
O dada bihohu waalami I
Buruhu ojodohi
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o dada o dadahil"
Auch mein Freund Pankraz Bittermaul hat sich
zum Dadaismus bekehrt. Er findet das Dichten nach
diesem System enorm schwer und glaubt- daß es nur
den ganz Gottbegnadeten gelingt. Sein letztes Musen-
kind hat folgenden Wortlaut:
Blittata blittata blunta tiv-
mogl widi weialaga «unda biv,
schegl ridi brex kex rogorodi brah
shumero shiwisha flattera dada.
Blittata blittata giggelig i ling
sore suri sivisa bodero di ging;
zuptidupti renr blem magstiff mull
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Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein,
daß das Gedicht die herrschende Kohlennot und die
vorübergehende Einstellung des Personenzugsverkehrs
behandelt. Das gedankentiefe Poem dürfte allgemeinen
Beifall finden- insbesondere dürfte der erste Vers mit
dem anklagenden „Blittata blittata blunta tiv" zum
geflügelten Wort werden. Der Verfasser gedenkt ihn
als Wandspruch Herstellen zu lassen zum Preis von
3 Mark. Bestellungen bei allen Buchhandlungen.
AlterLefer inHanuover. Ihrer guten Gesinnung
wegen hier Ihr Eingesandt:
Genossen laßt das Streiken, die Zeit wird ernst u. schwer,
Es dröhn von allen Seiten Gefahren um uns her.
Nie könnt den Feind ihr zwingen, fehlt euch die Einigkeit-
Drum Einhalt eurem Ringen- die Bruderhand bereit!
Die Zwietracht fort, die schlimme, die unsre Reihn zer»
stört,
O hört der Friedensstimme- o Arbeitsbrüder hört.
Nur im Zusammenschließen liegt Stärke, liegt die Kraft-
Drum laßt's euch nicht verdrießen, die neue Freiheit
schafft.
Nicht gegen eigne Brüder die Waffen mehr gezückt.
Den alten Feind werft nieder- der alle gleich bedrückt-
Den gilt es zu bekriegen- für den nur das Geschoß-
Den müssen wir besiegen samt seinem ganzen Troß.
Drum noch einmal Genossen- knüpft das zerriffne Band,
Dlc Reihen fest geschloffen, reicht euch die Bruderhand.
Rudschi- Hamburg. Auch Ihr Wunsch sei durch
den Abdruck der „Rätebibel" erfüllt.
Auf dem Parteitag der U.S.P.,
In Leipzig- der großen Stadt der See-
Hat ein Schlauer unter den Kunden,
Den Stein der Weisen schon gefunden.
Genossen der S.P.D.,
Ietzt ist's geschehen, o weh, o weh.
In Hamburg ist bereits Jesus eutdeckt,
In Leipzig wird nun die Bibel perfekt-
Und in jeder Versammlung mit Feuerzangen
Ein Choral des heiligen Geistes gesungen.
Der heilige Geist, der fehlte ja noch-
Denn ohne ihn kriegt die Geschichte ein Loch,
Aber Geist ist doch nie ihr Freund gewesen,
Drum schlag' ich vor- etwas mehr zu lesen;
Nicht etwa in der Nätebibel,
Sondern in der Sozialistenfibel.
Einverstanden. Das fleißige Lesen in der Sozialisten-
sibel schützt vor allerlei Torheiten.
Franz in Amsterdam, Ihr Wilhelni hat sich in
Amerongen einen Vollbart wachsen lassen. Da sieht
man, daß mit den monarchischen Vorrechten immer
noch nicht reiner Tisch gemacht ist. Gewöhnliche Sterb-
liche werden unter ähnlichen Umstünden kahl geschoren.
Th. in Essen. Ja, hei lewet noch. „Below und fein
Allerwertester von Schnodderheim" ist aus der Kriegs-
gefangenschaft zuriickgelangt und wird nächstens wieder
etwas von sich hören lasten.
Verlag von 3.^. w. Vieh Nachfolger G.m.b.kf.
===== in Stuttgart ---—-
wir empfehlen:
Briefe aus Sowjet-Rußland. von Paul wib-rg.
145 Seiten. Preis gebunden Itt. 3.50. wer sich unterrichten
will über die Verhältnisse in Sowjet-Nutzland, mutz diese
Schrift lesen.
Geschichte der Nommune von 1871. von ciffa-
garay. Fünfte, illustrierte Auflage. Preis gebdn. M. 9.—.
„Lissagarays Buch ist das klassische Werk über die pariser
Nommune, aus dem man das beste Bild von dieser gewal-
tigen Bewegung des Proletariats gewinnen kann." („Ber.
liner volkstribüne" Nr. 17 vom 9. Mai 1891.)
Sozialismus und vemokratie in der großen
englischen Revolution. von Sduar» vernstein.
Dritte Auflage. Illustriert. Preis gebunden m. 7.50.
Der Zukunstsstaat. Produktion und Nonsum im
Sozialstaat. von vr. K. vallod. Preis-drosch. M. 3.
gebunden M. 5.—
Liebknechts vollrsfremdwörterbuch. 512 seit,«
vierzehnte Auflage. Preis gebunden M. 8.—
Die Gesundheitspflege des Weibes, von Or.
$, B. Simon. Illustriert. Preis gebunden M. 5.50.
was hat der Vater seinem achtzehnjährigen
Sohne zu sagen 7 Ratschläge eines Arztes gegen die
Gefahren der Geschlechtskrankheiten, von Professor Alfred
Fournier. Preis 50 Pf., Porto 10 Pf. (Betrag einsenden.)
wir empfehlen, solange der Vorrat reicht, die kompletten
Jahrgänge von 1914 bis 1919 des
* VAHREN JACOB*
Preis des Jahrgangs M. 5.20, gebunden M. 12.—
Einbanddecken für 1919 M. 5.—
Buchhandlung vorwärts, Berlin SW. 68
Die Gleichlfeit. Erscheint wöchentlich einmal und enthält
jetzt abwechselnd die Beilagen: „Für unsere Rinder" und
„Die Frau und ihr Haus". Preis vierteljährlich M. 3.60
Einzelnummer 30 pfg.
Arbeiter-Jugend. Erscheint alle vierzehn Gage. Preis der
Einzelnummer 40 pfg., vierteljährlich M. 2.—
Im Tollhause, von Artur Zickler. Kartoniert M. 2.—
„Der Kampf“, sozialdemokratische Wochenschrift. Der Abon-
nementspreis beträgt für ein Vierteljahr 12 Rr., einzelne
Hefte 1 Rr. Bestellungen sind an die Verwaltung de-.
„Rampf", Wien V, Sonnenhafgasse 6, zu richten.
Hammerich & Lesser Verlag in Altona
Vle Befreiung der Liebe. Nachdenkliches für reife Men-
schen. von Hermann Müller. Preis M. 3.50.