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V Herr, der alle Schmerzen kennt,
Oer Böses von dem Guten trennt,
Helf uns im Kampf, schütz' unfern Stand:
Ziir König, Gott und Vaterland.
An die Lauen
Vas Werk der Freiheit gilt es auszubauen,
Ihr schafft geduldig noch am Werk der Schande.
Ls gibt noch viel zu viele hier im Lande,
Es gibt noch viel zu viele von den Lauen.
Faßt euch ein Herz, faßt Mut und faßt vertrauen:
Weg mit dem Unterschied von Rang und Stande!
wasUopf, was Hand ? Ls dröhn die gleichen Bande
Der Unechtschaft a l l e n. Hört es, Männer, Frauen,
wir sind noch weit entfernt vom letzten Ziele,
Und ihr laßt träg und stumpf die Hände sinken?
Lr geht um mehr als nur um Uinderspiele.
Solang auf euch noch Mordgewehre blinken,
Kibt's keinen Frieden auf der Welt, und viele,
Zu viele werden noch im Blut ertrinken.
Walter vähr
ik
Zuversicht
von Pankraz Vrttermaul
von jenen, die lm Krieg fatal versagten,
Weil sie die eignen Kräfte überschätzt
Und blindlings nach Unmöglichkeiten jagten,
wird neue Übeltat ins Werk gesetzt.
Ls plagt die Herren mit den Achselstücken,
daß sie entkleidet ihrer Herrsch gemalt,-
Ser Republik die Kehle zuzudrücken,
verschworen sie sich schon im Hinterhalt.
dem Volk, das ihres Joches sich entledigt
Und in ihr Nichts die hohlen Herrn gesandt,
Gilt dieser „Hakenkreuz'zug, den man predigt,
weil wir nun selber Herr in unserm Land.
Geschütze, Säbel, Munition in Massen,
die man dem wundgeschlagnen Staate stahl,
Hat man mit vorbedacht vergraben lassen,
Zur Hand zu sein beim ersten Hoffnungsstrahl.
die falschen Rechner aus dem Völkerkriege
Gewähren uns den einen Hoffnungstrost,
daß ihre Bosheit ebenso erliege,
wenn einst ihr Bürgerkrieg im Znnern tost.
Ohr großen Herrn, laßt euch dazu begraben,
wo eure Flinten und Kanonen ruhn,
doch wollt ihr sonstwo ein Begräbnis haben - :
Schlagt los, man wird euch schon den willen tun!
* Orgesch ❖
Hier sind Gewehre und Pistolen.
Tut's not, Ist hier noch mehr zu holen,
ven Noten Tod ln Grgeschs Namen,
Gott und der König will es, — Nmen.
O
Kinterpommersche Bodenschätze
Der Boden Deutschlands enthalt noch immer
eine Fülle von ungehobenen Schätzen. Wieder
sind, wie die Zeitungen melden, auf dem
Rittergut eines pommerschen Agrariers meh-
rere Geschütze mit allen» Zubehör an Gra-
naten, Schrapnells usw. auf Veranlassung des
Landrats Passehl ausgegraben worden. Der
Besitzer des Gutes, ein früherer Offizier, ahnte
natürlich nichts von den metallischen Werten,
die seine Ackerkrume barg.
Wäre es unter diesen Umständen nicht an
der Zeit, diesen Bodenreichtum systematisch
nutzbar zu machen, indem man seine Hebung
nicht der Initiative argwöhnischer Landrnte
überläßt, sondern einen richtigen bergmän-
nischen Abbau der Minerallager in die
Wege leitet? Neben den rheinischen und schle-
sischen Kohlengruben, den Höllischen Kupfer-
gruben, den westfälischen Eisengruben usw.
ivürden wir dann auch „hinterpommersche
Geschützgruben" besitzen, deren Ausbeute
beim Salutschießen zu Ludendorffs Geburts-
tag und anderen festlichen Gelegenheiten dem
treudeutschen Volke wichtige Dienste leisten
könnte. x
Äilfe für die notleidenden Kohlenbarone
Im Ausschuß des Reichskohlenrats wies
der bekannte Geheimrat Duisburg an zahl-
reichen überzeugenden Beispielen nach, daß
die Kohlenwirtschaft keineswegs so gewinn-
bringend sei, wie das große Publikum anzu-
nehmen pflege.
Damit nicht die deutschen Kohlenbarone am
Ende gar der Erwerbslosenfürsorge anheim-
fallen, dürste es sich empfehlen, sie beizeiten
aus ihrer Notlage zu befreien. Das geschieht
aber wohl am besten dadurch, daß das Reich
die Kohlenbergwerke in eigene Bewirt-
schaftung übernimmt. Finanzielle Schwierig-
keiten würden nicht entstehen, denn die zu
zahlenden Entschädigungssummen könnten
sehr niedrig bemessen werden, weil es sich
ja nach den glaubwürdigen Angaben des Ge-
heimrats Duisburg um meistens unrentable,
also fast wertlose Betriebe handelt. x
Die Nepubiitz ist wohlberaten,
Denn Severing merkte bald den Braten,
Zlugs sperrt er die Putschisten ein,
va sitzen sie nun in Ihrer Pein.
Export nach Lolland
Schrumbum! Es wechselt die Musik;
Teils klingt sie hell, teils heiser:
Teils haben wir 'ne Republik,
Teils einen teuren Kaiser.
Das Eis des Mißvergnügens brach.
Frech jauchzt die alte Garde.
Und fröhlich schmeißt dem Leiden nach
Man rundweg 'ne Milliarde.
Warum? Wieso? Betrachte dies,
Mein Michel, kasuistisch:
Die Frage um den Kaiserkies
Entscheidet sich juristisch.
Zerfleddert leuchtet dir von vorn
Des Volkes Pleitegeier,
Und hinten stehst du auf Schloß Doorn
Den Schieber Siegfried Meyer. Cec.
&
Politisch-ökonomische Lehrfilme
Die moderne Kino-Industrie hat in den
letzten Monaten eine Reihe von naturwissen
schaftlichen Lehrfilmen hergestellt, die zun>
Beispiel das Wachsen der Kartoffel, die Ent-
ivicklung des Seidenspinners, das geheimnis-
volle Treiben in der Tiefsee und ähnliches vor
Augen führen.
Wie wir hören, hat man sich jetzt entschlossen,
die kinematographische Aufklärungsarbeit auch
auf das politische und ökonomische Ge-
biet auszudehnen und die betreffenden Filme
gleichzeitig mit den naturivissenschaftlichen vor-
zuführen. So werden demnächst erscheinen:
Neben dem Wachsen der Kartoffel „Das
Wachsen der Kartoffelpreise", neben der
Entwicklung des Seidenspinners „Die Ent-
wicklung Helfferichs vom erbitterten
Gegner zum begeisterten Anhänger des
U-Boot-Krieges und neben dem geheimnis-
vollen Treiben in der Tiefsee „Das geheim-
nisvolle Treiben in den Tiefen der
Orgesch". x
V Herr, der alle Schmerzen kennt,
Oer Böses von dem Guten trennt,
Helf uns im Kampf, schütz' unfern Stand:
Ziir König, Gott und Vaterland.
An die Lauen
Vas Werk der Freiheit gilt es auszubauen,
Ihr schafft geduldig noch am Werk der Schande.
Ls gibt noch viel zu viele hier im Lande,
Es gibt noch viel zu viele von den Lauen.
Faßt euch ein Herz, faßt Mut und faßt vertrauen:
Weg mit dem Unterschied von Rang und Stande!
wasUopf, was Hand ? Ls dröhn die gleichen Bande
Der Unechtschaft a l l e n. Hört es, Männer, Frauen,
wir sind noch weit entfernt vom letzten Ziele,
Und ihr laßt träg und stumpf die Hände sinken?
Lr geht um mehr als nur um Uinderspiele.
Solang auf euch noch Mordgewehre blinken,
Kibt's keinen Frieden auf der Welt, und viele,
Zu viele werden noch im Blut ertrinken.
Walter vähr
ik
Zuversicht
von Pankraz Vrttermaul
von jenen, die lm Krieg fatal versagten,
Weil sie die eignen Kräfte überschätzt
Und blindlings nach Unmöglichkeiten jagten,
wird neue Übeltat ins Werk gesetzt.
Ls plagt die Herren mit den Achselstücken,
daß sie entkleidet ihrer Herrsch gemalt,-
Ser Republik die Kehle zuzudrücken,
verschworen sie sich schon im Hinterhalt.
dem Volk, das ihres Joches sich entledigt
Und in ihr Nichts die hohlen Herrn gesandt,
Gilt dieser „Hakenkreuz'zug, den man predigt,
weil wir nun selber Herr in unserm Land.
Geschütze, Säbel, Munition in Massen,
die man dem wundgeschlagnen Staate stahl,
Hat man mit vorbedacht vergraben lassen,
Zur Hand zu sein beim ersten Hoffnungsstrahl.
die falschen Rechner aus dem Völkerkriege
Gewähren uns den einen Hoffnungstrost,
daß ihre Bosheit ebenso erliege,
wenn einst ihr Bürgerkrieg im Znnern tost.
Ohr großen Herrn, laßt euch dazu begraben,
wo eure Flinten und Kanonen ruhn,
doch wollt ihr sonstwo ein Begräbnis haben - :
Schlagt los, man wird euch schon den willen tun!
* Orgesch ❖
Hier sind Gewehre und Pistolen.
Tut's not, Ist hier noch mehr zu holen,
ven Noten Tod ln Grgeschs Namen,
Gott und der König will es, — Nmen.
O
Kinterpommersche Bodenschätze
Der Boden Deutschlands enthalt noch immer
eine Fülle von ungehobenen Schätzen. Wieder
sind, wie die Zeitungen melden, auf dem
Rittergut eines pommerschen Agrariers meh-
rere Geschütze mit allen» Zubehör an Gra-
naten, Schrapnells usw. auf Veranlassung des
Landrats Passehl ausgegraben worden. Der
Besitzer des Gutes, ein früherer Offizier, ahnte
natürlich nichts von den metallischen Werten,
die seine Ackerkrume barg.
Wäre es unter diesen Umständen nicht an
der Zeit, diesen Bodenreichtum systematisch
nutzbar zu machen, indem man seine Hebung
nicht der Initiative argwöhnischer Landrnte
überläßt, sondern einen richtigen bergmän-
nischen Abbau der Minerallager in die
Wege leitet? Neben den rheinischen und schle-
sischen Kohlengruben, den Höllischen Kupfer-
gruben, den westfälischen Eisengruben usw.
ivürden wir dann auch „hinterpommersche
Geschützgruben" besitzen, deren Ausbeute
beim Salutschießen zu Ludendorffs Geburts-
tag und anderen festlichen Gelegenheiten dem
treudeutschen Volke wichtige Dienste leisten
könnte. x
Äilfe für die notleidenden Kohlenbarone
Im Ausschuß des Reichskohlenrats wies
der bekannte Geheimrat Duisburg an zahl-
reichen überzeugenden Beispielen nach, daß
die Kohlenwirtschaft keineswegs so gewinn-
bringend sei, wie das große Publikum anzu-
nehmen pflege.
Damit nicht die deutschen Kohlenbarone am
Ende gar der Erwerbslosenfürsorge anheim-
fallen, dürste es sich empfehlen, sie beizeiten
aus ihrer Notlage zu befreien. Das geschieht
aber wohl am besten dadurch, daß das Reich
die Kohlenbergwerke in eigene Bewirt-
schaftung übernimmt. Finanzielle Schwierig-
keiten würden nicht entstehen, denn die zu
zahlenden Entschädigungssummen könnten
sehr niedrig bemessen werden, weil es sich
ja nach den glaubwürdigen Angaben des Ge-
heimrats Duisburg um meistens unrentable,
also fast wertlose Betriebe handelt. x
Die Nepubiitz ist wohlberaten,
Denn Severing merkte bald den Braten,
Zlugs sperrt er die Putschisten ein,
va sitzen sie nun in Ihrer Pein.
Export nach Lolland
Schrumbum! Es wechselt die Musik;
Teils klingt sie hell, teils heiser:
Teils haben wir 'ne Republik,
Teils einen teuren Kaiser.
Das Eis des Mißvergnügens brach.
Frech jauchzt die alte Garde.
Und fröhlich schmeißt dem Leiden nach
Man rundweg 'ne Milliarde.
Warum? Wieso? Betrachte dies,
Mein Michel, kasuistisch:
Die Frage um den Kaiserkies
Entscheidet sich juristisch.
Zerfleddert leuchtet dir von vorn
Des Volkes Pleitegeier,
Und hinten stehst du auf Schloß Doorn
Den Schieber Siegfried Meyer. Cec.
&
Politisch-ökonomische Lehrfilme
Die moderne Kino-Industrie hat in den
letzten Monaten eine Reihe von naturwissen
schaftlichen Lehrfilmen hergestellt, die zun>
Beispiel das Wachsen der Kartoffel, die Ent-
ivicklung des Seidenspinners, das geheimnis-
volle Treiben in der Tiefsee und ähnliches vor
Augen führen.
Wie wir hören, hat man sich jetzt entschlossen,
die kinematographische Aufklärungsarbeit auch
auf das politische und ökonomische Ge-
biet auszudehnen und die betreffenden Filme
gleichzeitig mit den naturivissenschaftlichen vor-
zuführen. So werden demnächst erscheinen:
Neben dem Wachsen der Kartoffel „Das
Wachsen der Kartoffelpreise", neben der
Entwicklung des Seidenspinners „Die Ent-
wicklung Helfferichs vom erbitterten
Gegner zum begeisterten Anhänger des
U-Boot-Krieges und neben dem geheimnis-
vollen Treiben in der Tiefsee „Das geheim-
nisvolle Treiben in den Tiefen der
Orgesch". x