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Lenin importiert ausländische Kapitalisten
Biologisches
Den Spuren Steinachs folgend, haben neuer-
dings Gelehrte entdeckt, daß nicht nur die Liebe,
sondern auch andere seelische Regungen auf
die Tätigkeit gewisser Drüsen zurückzuführen
find. Der gemächlichen wissenschaftlichen For-
schung etwas vorgreisend, kann man heute
sagen, daß alle geistigen und seelischen Äuße-
rungen in besonderen körperlichen Organen
verankert sind, und daß also auch das politische
Parteiwesen auf mehr oder minder verborgenen
körperlichen Ursachen beruht. Or. Jocus, ein
bekannter Biologe, hat in dieser Richtung be
Merkenswerte Versuche an zahlreichen Mon-
archisten vorgenommen und ist zu einem hoch-
interessanten Resultat gekommen. Jeder wird
schon einmal gelesen haben, daß der Wissen-
schaft zuweilen Menschen ausgefallen sind, die
Noch Schwanzrudimente tragen, das heißt am
Nückenende befindet sich ein Überbleibsel aus
lener fern zurückliegenden Zeit, da die Men-
schen auf Bäumen lebten und Eicheln fraßen.
Or.Jocus fand nun bei sämtlichen untersuchten
Dtonarchisten einen kleinen oder größeren Knor-
psl, und der jeweiligen Größe entsprach auch
bie Heftigkeit der Gesinnung, während bei ehe-
maligen Monarchisten eine Verkümmerung die-
ses wichtigen Organs konstatiert werden konnte.
--Hiernach ist kein Zweifel," so schreibt der be-
rühmte Gelehrte, „daß der Monarchismus sei-
nen eigentlichen Sitz am RückenendederMensch-
jfifit hat." Der Vorstand der Deutschnationalen
fit denn auch sofort zu einer Sondersitzung zu-
loinmengetreten und hat beschlossen, alle Mit-
-neder untersuchen zu lassen, um die Ehrlich-
'rit ihrer Gesinnung sestzustellen. Wer keinen
-itzorpel hat, wird ausgeschlossen. p.
Lieber Wahrer Jacob!
Ein Dreikäsehoch aus der zweiten Schul-
klasse, Söhnchen eines Eisenbahnschaffners,
neigte stark zur Bequemlichkeit. Gab der Lehrer
Sätze zu schreiben auf, so ersann sich der Junge
immer die kürzesten, damit er rasch zu Ende
war, wie zum Beispiel: „Der Valer sorgt. Die
Ente schwimmt. Ich schlafe. Fritz schwitzt."
Der Lehrer, kein Freund eines so ausge-
prägten Lakonismus, fuhr den kleinen Knirps
derb an ob seiner Schreibfaulheit und gab ihn:
zur Strafe für das nächste Mal einen Sah
auf, der mindestens zwei Zeilen laug wäre.
Das Bürschchen kam der Forderung nach.
Stolz wies er am andern Tag sein Heft. Er
hatte einen langen Satz gefunden und nieder-
geschrieben. Er lautete: „Es wird ersucht,
während des Aufenthalts des Zuges auf den
Stationen den Abort nicht zu benutzen."
Neujahrs-Glückwünsche
4)er Gratulant: „Wünsch' dem gnädigen
Herrn ein gesegnetes neues Jahr! Gesund sol-
len Sie bleiben und hundert Jahre alt wer-
den!" (Fünf Minuten später, für sich:) „Was,
bloß zwei Mark Trinkgeld? Der Schlag soll
den Schmutzigen treffen, heute noch soll er 's
Genick brechen!"
Erleichtertes Aufatinen
Schieber Schnappke, der jetzt den „Gebil-
deten" markiert, hat verschiedenen Dante-Feiern
beigewohnt, Vorträge über den großen Dich-
ter, Rezitationen aus seiner „Göttlichen Ko-
mödie" gehört. „Uff!" atmet er am Schluffe
erleichtert auf, „beim nächsten Dante-Jubiläum
weile ich nicht mehr unter den Lebenden."
Aus der Zeit
Junge Dame: „Denkt euch, die Erna
Mayer will heiraten und kennt noch nicht
einmal den Unterschied zwischen Fox-
trott und Jazz!"
Das Gegenteil
„Wie ich hörte, ist dein Gatte auch dem
Spielteufel verfallen?"
„Nein, bei dem ist's ein Spielengel, er
gewinnt nämlich immer."
Feine Leute
„Ist es wahr, daß deine Frau in der Wut
Tassen, Kannen und Teller nach dir wirft?"
„Ja, aber immer nur aus echt Meißener
Porzellan." ^ H. Maro
Probatum est
Ein findiger Amerikaner hat die Ausnutzung
der Drehtürenbewegung für industrielle Zwecke
in Vorschlag gebracht.
Wir empfehlen für deutsche Verhältnisse:
Ausnutzung der motorischen Kräfte der Dol-
larbewegung.
Ausnutzung der durch die komnnmistische
Bewegung sreiwerdenden Explosivkräfte.
Ausnutzung der in der Demokratischen Partei
aufgespeicherten Energien. w.
Lenin importiert ausländische Kapitalisten
Biologisches
Den Spuren Steinachs folgend, haben neuer-
dings Gelehrte entdeckt, daß nicht nur die Liebe,
sondern auch andere seelische Regungen auf
die Tätigkeit gewisser Drüsen zurückzuführen
find. Der gemächlichen wissenschaftlichen For-
schung etwas vorgreisend, kann man heute
sagen, daß alle geistigen und seelischen Äuße-
rungen in besonderen körperlichen Organen
verankert sind, und daß also auch das politische
Parteiwesen auf mehr oder minder verborgenen
körperlichen Ursachen beruht. Or. Jocus, ein
bekannter Biologe, hat in dieser Richtung be
Merkenswerte Versuche an zahlreichen Mon-
archisten vorgenommen und ist zu einem hoch-
interessanten Resultat gekommen. Jeder wird
schon einmal gelesen haben, daß der Wissen-
schaft zuweilen Menschen ausgefallen sind, die
Noch Schwanzrudimente tragen, das heißt am
Nückenende befindet sich ein Überbleibsel aus
lener fern zurückliegenden Zeit, da die Men-
schen auf Bäumen lebten und Eicheln fraßen.
Or.Jocus fand nun bei sämtlichen untersuchten
Dtonarchisten einen kleinen oder größeren Knor-
psl, und der jeweiligen Größe entsprach auch
bie Heftigkeit der Gesinnung, während bei ehe-
maligen Monarchisten eine Verkümmerung die-
ses wichtigen Organs konstatiert werden konnte.
--Hiernach ist kein Zweifel," so schreibt der be-
rühmte Gelehrte, „daß der Monarchismus sei-
nen eigentlichen Sitz am RückenendederMensch-
jfifit hat." Der Vorstand der Deutschnationalen
fit denn auch sofort zu einer Sondersitzung zu-
loinmengetreten und hat beschlossen, alle Mit-
-neder untersuchen zu lassen, um die Ehrlich-
'rit ihrer Gesinnung sestzustellen. Wer keinen
-itzorpel hat, wird ausgeschlossen. p.
Lieber Wahrer Jacob!
Ein Dreikäsehoch aus der zweiten Schul-
klasse, Söhnchen eines Eisenbahnschaffners,
neigte stark zur Bequemlichkeit. Gab der Lehrer
Sätze zu schreiben auf, so ersann sich der Junge
immer die kürzesten, damit er rasch zu Ende
war, wie zum Beispiel: „Der Valer sorgt. Die
Ente schwimmt. Ich schlafe. Fritz schwitzt."
Der Lehrer, kein Freund eines so ausge-
prägten Lakonismus, fuhr den kleinen Knirps
derb an ob seiner Schreibfaulheit und gab ihn:
zur Strafe für das nächste Mal einen Sah
auf, der mindestens zwei Zeilen laug wäre.
Das Bürschchen kam der Forderung nach.
Stolz wies er am andern Tag sein Heft. Er
hatte einen langen Satz gefunden und nieder-
geschrieben. Er lautete: „Es wird ersucht,
während des Aufenthalts des Zuges auf den
Stationen den Abort nicht zu benutzen."
Neujahrs-Glückwünsche
4)er Gratulant: „Wünsch' dem gnädigen
Herrn ein gesegnetes neues Jahr! Gesund sol-
len Sie bleiben und hundert Jahre alt wer-
den!" (Fünf Minuten später, für sich:) „Was,
bloß zwei Mark Trinkgeld? Der Schlag soll
den Schmutzigen treffen, heute noch soll er 's
Genick brechen!"
Erleichtertes Aufatinen
Schieber Schnappke, der jetzt den „Gebil-
deten" markiert, hat verschiedenen Dante-Feiern
beigewohnt, Vorträge über den großen Dich-
ter, Rezitationen aus seiner „Göttlichen Ko-
mödie" gehört. „Uff!" atmet er am Schluffe
erleichtert auf, „beim nächsten Dante-Jubiläum
weile ich nicht mehr unter den Lebenden."
Aus der Zeit
Junge Dame: „Denkt euch, die Erna
Mayer will heiraten und kennt noch nicht
einmal den Unterschied zwischen Fox-
trott und Jazz!"
Das Gegenteil
„Wie ich hörte, ist dein Gatte auch dem
Spielteufel verfallen?"
„Nein, bei dem ist's ein Spielengel, er
gewinnt nämlich immer."
Feine Leute
„Ist es wahr, daß deine Frau in der Wut
Tassen, Kannen und Teller nach dir wirft?"
„Ja, aber immer nur aus echt Meißener
Porzellan." ^ H. Maro
Probatum est
Ein findiger Amerikaner hat die Ausnutzung
der Drehtürenbewegung für industrielle Zwecke
in Vorschlag gebracht.
Wir empfehlen für deutsche Verhältnisse:
Ausnutzung der motorischen Kräfte der Dol-
larbewegung.
Ausnutzung der durch die komnnmistische
Bewegung sreiwerdenden Explosivkräfte.
Ausnutzung der in der Demokratischen Partei
aufgespeicherten Energien. w.