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Zeichnungen von Max Graeser

Montags geht er in den Kintopp. Dienstags hat er seinen

Bierabend.

Mittwochs wird gckegelt.

Druckfehler

... ZmSihungssaale des Reichstags herrschte
eine solche Schwüle, daß mehrere Abgeordnete die
Gesinnung verloren ...

*

Sein Guthaben

„Was macht eigentlich dein Konto aus der
Dresdener Bank?"

„Ich sage dir, eine Wut Hab' ich — eine
Wut. .."

„Wieso, hast du nichts mehr drauf?"

„Wut! Wut! Und nochmal Wut!!! Das ist
alles, was ich drauf habe!"

*

Besorgt

„Haben Sie ... haben Sie schon gehört, der
alte, griesgrämige Meier will sich noch mal
verheiraten!"

„Zm Ernst?"

„Za — er befürchtet, sein Name könnte aus-
sterben!"

*

Künstlersorge

„... Weißt du, als Maler lebt man ständig
in einer Sackgasse: Malt man schlecht, kauft kein
Mensch die Bilder, malt man gut — nimmt sie
der Gerichtsvollzieher."

*

Obersekunda

„Eine Frage bitte, Herr Professor, ist es eine
Beleidigung, wenn ich zu Ihnen Kamel sage?"

„Selbstverständlich!"

„Und wenn ich zu einem Kamel ,Herr
Professor' sage, ist das auch eine Beleidigung?"

„Nein!"

„Also dann besten Dank, Herr Professor!"

*

Nach dem Bierabend

„Wann kamst du denn heute Nacht nach Hause ?"

„Gegen vier Uhr."

„Oh — oho, es muß schon sechs Uhr gewesen
sein!"

„Nanu! — Um 4 Uhr war ich aber doch
schon unten an der Haustüre!"

Donnerstags ist geselliges Bei-
sammensein im Lotterie-Verein.

Freitags Übungsabend im
Mandolinen-Klub.

Sonnabends muß er zum
Kneipabend.

das Geld für den Partei- und
Gewerkschastsbeitrag ausbringen!

Sehr richtig!

„Lohengrin"-Aufführung. Ernst und ge-
bieterisch singt der Schwanenritter:

Nie sollst du mich befragen.

Noch Wissens Sorge tragen.

Woher ich kam der Fahrt,

Noch wie mein Nam' und Art!

„Za, so ist es," sagt ein Mägdelein zu seiner
Freundin, '„so ist's wirklich, wie aus dem wirk-
lichen Lebe» ist das: allemal, wenn man ernsthafte
Absichten erwartet, kneifen die Herren der
Schöpfung!"

*

Lustige Zeitungsschau

des Wahren Jacob

Der „Tegel-Hennigsdorfer Lokal-Anzeiger"
bringt in seiner Nr. vom II. 6. 27 folgende
Meldung:

Feuer bei den General-Motoren-
Werken. Heute Sonnabend geriet im Lackier-
raum der General-Motor-G.m.b.H. Wittenau
durch Überspringen eines Funkens von einem
orthopädischen Schwrißapparat eine ca. 1000
Quadratmeter große Staubschutzdecke in Brand.
Das Feuer wurde von Angehörigen des Werkes
gelöscht, so daß die alarmierte Feuerwehr nicht
mehr in Tätigkeit treten brauchte.

Ein orthopädischer Schweißapparat ist ein
mit maschineller Energie arbeitender Punktroller,
der beim Behandelten den Schweiß in Strömen
fließen läßt!

*

Zn der Nr. 10 der Zeitschrift „Das Hotel"
vom 13.5.27 finden wir ein Inserat, das „Das
Gaststättenwesen" von Prof. Dr. Robert Glücks-
mann u. a. mit folgenden Worten anpreist:

„Der Verfasser entwickelt in einleuchtender
Weise, warum überhaupt es zur Gründung von
Gaststätteiiunternchmungen kommt und be-
handelt die Wechselwirkung von Volkswirt-
schaft und Gaststätte unter den großen Gesichts-
punkten Kapital, Arbeit, Standort. Der un-
geheure Soff bietet sich bei durchaus wissen-
schaftlicher Gliederung und Darstellung dem Leser
aufs lebendigste und interessanteste dar."

Es war höchste Zeit, daß der ungeheure
Soff in Deutschland endlich einmal unter die
wissenschaftliche Lupe genommen wurde!

*

Gegenseitig

„Was —Sieverlangen ebenfalls eineKaution?"
„Gewiß — für den Fall, daß Sie mir mit der
meinen durchbrcnnen."

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