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Kurl Schnog: Genrebildchen

Ganz sdinell, bevor die ersten Gelbkreuzgase
die letzten Spuren unserer Zeit verwehn,
laßt uns, umtost von mancherlei Ekstase,
das muntre Treiben dieser Welt besebn:

Die Diplomaten schließen neue Bünde,
Revuetheater suchen neue Stars,
verkrachte Banken suchen Hintergründe,
und neue Reichen suchen neue Bars.

Europaflieger überwinden Meere,

(und kalkulieren Bombenlast nach Tons),
die Heimarbeiter malen Schießgew ehre,
die Fleischertöchter freien nur noch „von’s”.

Boxmeisterfrauen löffeln pfundweis Sahne,
in Kinos sitzt man sich fast auf den Knien.
Warum auch nicht? Novellen und Romane
beschreiben Lesbos oder Kokain.

Warum denn nicht zu Phonographcnplatten
(im Negerrhythmus, der erregend klirrt),
sich kühne Griffe unterm Tisch gestatten,
wo keiner weiß, was nächstens werden wird!

Denn, wenn die ersten Arsenale platzen
(durch Seine I-ordschaft oder Fürst Kyrill)
sind unsre Kämpfe, Orgien und Fratzen
rückwärts betrachtet nur ein Zeitidyll.

Bedauerlich.

„Also ich sage dir, in der gestrigen Theatervorstellung war es
wieder entsetzlich leer".

„Ich las es bereits in der Zeitung. Übrigens einer der Zuschauer
soll geisteskrank geworden sein?"

„Za — der arme Kerl litt an Verfolgungswahn und bildete sich
ein, ez säße jemand hinter ihm."

*

Der neue Name

Schauplatz: eine deutsche Mittelstadt um 1890. ZosefWolfsohn,
Kaufmann, Wohltäter und heimlicher Anwärter auf die Ehren-
bürgerschaft, war zum lutherischen Glauben übergetreten. Von
stundab erschien ihm der Name seiner Väter als hinderlich. Er
mußte eine Änderung beantragen. Aber wie das begründen und in
Form eines Gesuches kleiden?! Und wie, vor allem, sollte er sich

nennen? Gottlieb Ehrentraut? Oder Eitel Giselher? Einerlei.
Nur kein mosaischer Anklang!

Ein klassischer Zufall gab den Ausschlag. Berliner Bühnenkünstler
gastierten: Wallenstein. Da hatte Wolfsohn einen Einfall, den er
für geradezu genial hielt; er begehrte nicht mehr und nicht weniger
als den Namen des Titelhelden. Wahre Verzückung — er glaubte
schließlich beinahe selbst an deren Echtheit — führte ihm die Feder.

An „'Allerhöchster Stelle" war man ratlos. Bewilligung' erschien
ausgeschlossen, schon mit Rücksicht auf die in Österreich lebenden
Nachkommen des Feldherrn. Ändererseits mochte man den Bitt-
steller nicht ohne zwingende Not enttäuschen. Seine Vaterlandsliebe
und seine fernere Schenkfreudigkeit sprachen gar zu eindringlich aus
jeder Zeile. — Ein ganz Geheimer Rat aus der Hofkanzlei fand
zuletzt den Ausweg.

„.Es sei Ihnen", lautete die Entscheidung, „im

Hinblick aus die Tatsache, daß Albrecht Wenzel Eusebius von
Wollenstem den Titel eines Herzogs von Friedland führte, einge-
räumt, sich hinfort des Familiennamens Friedländer zu bedienen".

Friedländer war selig.

Haare

wieder gewachsen

Fräulein V. Bolt ging das
Haar kämmevoll aus, und voll-
ständiger Haaroerlust schien
sicher. Sie schreibt, daß sie ganz
entsetzt war. Man erzählte ihr
dann von Kaltak. dem echten
Haarerneuerer, und sie nahm
es in Gebrauch. Bald zeigte sich
beim Kämmen keine Spur von
Haarausfall mehr, und es ent-
wickelte sich ein neuer, gesunder
und herrlicher Haarwuchs Aus der Photographie geht
hervor, was drei Dosen Kaltak bei ihr vollbracht haben.
Unzählige andere solcher Fälle liegen vor. Kaltak be-
währt sich in gleicher Weise sür Haar und Kopfhaut der
Männer. Frauen und Kinder. Gegen Schuppen, schwaches
und ausfallendes Haar, gegen trockene Kopfhaut und
Kahlheit. Dos echte Kaltak enthält eine Reihe wichtiger
Bestandteile aus den drei Naturreichen, wie sie in ähn-
licher. wirksamer Verbindung in keinem anderen Haar-
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