Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
China und Deutschland

Zeichnungen von Karl Hol?

Solange den Chinesen das Hirn durch Opium vernebelt wurde. Auch Deutschland muß erst seines Opiums entwöhnt werden...!

war ein Ausstieg unmöglich.

Stillebm:

Hummer und Austern

Zeichnung von Hans Landwchrmann

Ach ja...

Zn seinem Weekend ging Herr Marx in tiefer regierungsgeschästlicher Versunkenheit
spazieren. Da begegnete er einem Lehrer, der mit seinen Schulkindern einen Ausflug machte.
Eine freundliche, aber aufregende Sache. Ein Kind sprang hierhin, ein anderes dorthin,
eins tat dies, andere das. Der Lehrer redete unermüdlich und freundlich und harkte sorg-
fältig seine Kinder immer wieder zusammen. Über Herrn Marx' sorgenvolles Gesicht
huschte ein Lächeln und er sagte:

„Ein ziemlich anstrengendes Stück Arbeit, Herr Lehrer, wir?"

„Weiß der Himmel, ja!" antwortete der Lehrer. „Wissen Sie, solange man sie vor
Augen hat und in Rustveite, geht's noch. Aber die Krabben, die einem unkontrollierbar
im Rücken herumkrauchen und nicht zu übersehen sind, machen nervös!" — „Tja", nickte
Herr Marx gramvoll und gedankenverloren, „tja — die verfluchte Provinzpresse!"

Der Hitlerianer

Ich sihe in einer oberbayerischen Sommerfrische, deren Bewohner früher radikal national-
sozialistisch waren, aber wegen der „Fremdenindustrie" sich wieder gewandelt haben, im
Wirtshause. Am Tisch nebenan unterhalten sich zwei Bauern.

„Gell," sagt der eine, „der Huabrrbauer is allweil no Hitlerianer?"

„O mei," antwortet der andere. „Was versteht denn der von Politik! Gar nir! Den
wennst mit'm Bierschlegel aussn Schädel 'nauf haust, dann sagt er: „Herein!" So sau-
dumm is er!" .

Gut gegeben

Zn Heidelberg trug sich unlängst aus
der Universität folgendes zu: Medizinische
Vorlesung. Ein politisch weit rechts
stehender Professor doziert über das
menschliche Gehirn. Dabei teilt er seinen
Hörern u. a. auch die Tatsache mit, daß
das männliche Gehirn ein weit größeres
Gewicht austveise als das weibliche.

„Nun, Fräulein Brandt," wendet er
sich ironisch an eine ihm als Sozialistin
bekannte Studentin, „was folgern wir
also notwendigerweise aus dem Vorhandensein des kleineren weiblichen Gehirns?"

Worauf Fräulein Brandt prompt erwidert: „Daß es beim Gehirn des Menschen nicht
auf die Quantität, sondern auf die Qualität ankommt, Herr Professor."

Piefkes in Venedig

Zeichnung »o» Alois Florith

Das katholische Wetter

Ein Wandersmann ging über Land. Traf einen Bauern bei der Arbeit, wollte ihm etwas
Liebes sagen und rief, zum blauen, sonnigen Himmel deutend:

„Petri und Pauli klar, wird ein gutes Zahr!"

„Das gilt hier nicht," rief der Bauer zurück, „das is katholsch, wir sind hier evangelsch!"

„Damit uns dir Italiener für waschechte
Faschisten halten, werden wir von jetzt ab kein
Hemd mehr wechseln, Therese!"
 
Annotationen