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A '»WM M j» M Bezugspreis für Deutschland: einzetnirmmer 3« pf.

Iltfl* fflllnrc jjA CO V lUdakt: Berlin SRI 68, IUndenstr.a.VCTantwortl./.d

„Der «Bahre Jacob" erscheint <4tigl( an Jedem

zweiten Sonnabend. Hlle Postanstalten, Buchhand- _____ __ _

lungen und der Verlag nehmen Bestellungen an. ^ redaktionellen Ceil: Friedrich (Hcndel.Bln.-friedenau

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—■—«——^——• Erfüllungsort: Beriin-flitte. ^^

Der Herr Lhef

Zeichnung von Willi Stein ert

.Ich bitte mir mehr Intelligenz aus! Da« ganze Büro ist «in Haufen Dummheit! Wenn das so weiter geht, wozu brauche ich da Personal,

da kann ich die Arbeit doch auch ebensogut alleine machen!"

Bayerisches

Von Oskar Maria Gras

Schauplatz: MünchnerStraßenbahn. Linie 4.
Tin Fremder verlangt einen Fahrschein bis zur
Haltestelle Hoftheater. Der Schaffner macht
ein grantiges Gesicht und brummt: .Ah! Wer
rebt' denn von Hoftheater! . . . National-
theater hoaßt's!" Erfreut schaue ich auf. Wirk-
lich — gibt es republikanische Beamte in
Bayern?

Der Fremde führt etwa« unwirsch auf: „Nun
ja. Sie wissen doch, was ich meine! . . . Alle
Welt kennt doch hier das Hoftheater!"

Der Schaffner, hartnäckig: „Hoftheater gibt«

fcho lang nimm«! ... Haltestelle National-
theater hoaßt's!"

Der Fremde: „Hoftheater ist doch ein histo-
rischer Name! ... Sie sagen doch auch Hof-
bräuhaus!"

Der Schaffner: „Ja, dös fcho, aba dös i« koa
Haltestelle!" +

In eine Dorfkrämerei meiner Heimat kom-
men zwei Fremde und fragen neugierig, welchem
Orden das Kloster da oben gehöre. Die Kräme-
rin denkt eine Weile nach und gibt freundlich
den Bescheid: „Ja, dös kunnt' i iahna jetz'gor
net so g'nau sogn . . . I woaß net, san'S I«-
raelitn oder Karmelitn ..."

Lin junges, neunzehnjähriges Mädchen,
braungebrannt wie einJulukaffer, geht in Mün-
chen über die Straße. Zwei Straßenrciniger
sehen ihr kopfschüttelnd nach.

„Dö iS doch gwiß von a'ran Neger," sagt
der erste.

„Do siehchst öS", entgegnet der andere, „do
sirhcht ma dö Unsittlichkeit, dö wo da Kriag
mit sich brocht Hot".

„Geh, red' doch koan Schmarrn", sagt der
erste wiederum, „dö is doch koa Kind nimm«!
So lang is doch da Krieg noch net her!"

„Ad, Schmarrn!" spricht der Sittliche drauf,
„anno sieberzg war doch aa Krieg, Rindviehch!"
Womit sich der andere selbstredend zufrieden gibt.

üeldinan, von Mat Enger!

„32" habe» wir heute gehabt!"
„Was Sie nicht sagen! Des-
halb war es auch so heiß den
ganzen Tag!"

Das Neueste vom Tage

Die meisten Minister in allen europäischen Staaten waren auf längere
Zeit in Sommrrurlaub gegangen. Merkwürdig, rot«; wenig politische
Dummheiten in der letzten Zeit zu verzeichnen gewesen sind.

*

Für die Durchführung de« Reichsschulgesetzes sieht der Entwurf zwei
Jahre vor. O, die kleinen Schäker vom Zentrum! So weit ist doch der
Weg ins Mittelalter nicht!

In Schattendorf wurde Frau Justitia geschändet. Warum nimmt sie
auch nicht, wie im sittrnreineren Deutschland, öfters die Binde von
den Augen!

*

Am li. August soll ein drutschnativnaler Derfaffungshüter eine so
donnernde Rede auf die Verfassung gehalten haben, daß sein Arzt nach-
her einen Bruch konstatieren mußte.

ikiditumn von Karl Stove

„I hoab unserm Buam ver-
sprochen, wann er a guats Zeug-
nis aus der Schulen hoambringt,
heirvat i'n Doata!"

„Recht hoaft g'toan! Ans
Heiroat'n i« ja do' net z' drnk'n!"

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