Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
*WgW d A mg M Bezugspreis für Deutschland: Einzelnummer 30 pf.

m l ^COP Redakt.: Berlin^Rl68, kindenjstr.3. Verantwort!. f.d

„Der Rlahre 7acob“ erscheint ,4tägig an jedem
zweiten Sonnabend. HUe postanstalten. Buchhand-_ _

lungen und der Verlag nehmen Bestellungen an. '*>ww*+mwm w redaktionellen Heil: Friedrich Mendel,Bin.-Friedenau.

>fur unverlangteBeiträge wird keine Garantie übernommen.Einsendungen ohne Rückporto werd. nicht zurückgegeben. Alle Reckte an sämtl. Beiträgen Vor-
behalten. Verlag u. Expedition : "J. I>. RI. Dietz JN'achf. 6 m. b. f>., Berlin SRI 68, Eändenstr. 3. Druck : Vorwärts-Buchdruckerei, Berlin. Anzeigenpreis
f. d. 6 gespaltene JSonpareiUezeile 1 M. - Anzeigenannahme durck die Anzeigenabteilung I. F). RI. Dietz JSTachf. G. m. b. D , Berlin SR! 68. L,indenstr. 2.
Eel.: Dönhoff 7653 (Postscheckkonto: Berlin 33193) u alleAnnone.-Expedit. — Verantwort!, f. d. Inseratenteil: Rudolf Götze, BerlimOberfchöneweide.

Erfüllungsort: Berlin-Mitte.

n m JWibimMöiii

Kcichnungc» von Mar Gräser


Nun, Herr Schulze, wir kriegen doch
einen Korb Aepfel ab, nachdem wir Ihnen
immer so fleißig geholfen haben?"

„Sie mir geholfen?"

„Na ja doch, wenn's im Sommer trocken
war, haben wir doch immer innigst ge-
wünscht, es möchte bald regnen!"

„Fein, war, Mutterken, unsre Kir-
schenernte! Wenn Du da noch'n
halben Zentner zukoofst, ham wa
Kompott für't janze Jahr!"

„Mutter, ich glaube, auf
unser»« Pflaumenbaum ist in
diesem Jahr Käse gewachsen!'

„Nanu?"

„Jawoll -alles voll
Maden!"

Das Neueste vom Tage

In Berlin geht das Gerücht um,
die vom Reichswehrministerium unter-
stützten Film-Gesellschaften hätten den
Skandal selber ans Tageslicht ge-
bracht. Nämlich: sie wollten von den
Marine-Filmen freikommen, die durch
ihre Langweiligkeit den sicheren Kaffen-
ruin bedeuteten.

*

Um die Heldensprache zu reinigen,
in der Italiens Diktator zu Krieg und
Herrschaft der Fasei gerufen, hat
Mussolini jetzt eine Steuer für alle
öffentlich gebrauchten Fremdworte er-
lassen. Das erste verpönte Wort, das
hart unter Strafe genommen wurde,
heißt: Toleranz!

„Ganz was Besonderes, meine Herr-
schaften! Marke Wilhelm Marx: man
hat ihn gehegt und gepflegt, und zum
Schluß stellt sich heraus, daß er nicht zu
genießen ist!"

Geßler entwirft neue Uniformen

Zeichnung von Willibald Krain

Ob er nicht seinen Veruf verfehlt hat?

„Ich habe doch zum Laubenfest
ein Doppelquartett bestellt, und
nun kommen bloß vier Mann?"

„Keine Angst, wenn die Leute
erst duhn sind, werden sie uns
schon doppelt sehen!"

Der Ex-Kamerad

In einer Reichsbanner-Versammlung
wurde der Vorschlag gemacht, bei einem
etwaigen abermaligen Aufmarsch vor dem
Herrn Reichskanzler das schöne Lied anzu-
stimmen: „Ich hatt^ einen Kameraden..."

„Das geht nicht, Kinder", sagte der
Vorsitzende, „die Zeile ,einen bessern
findst du nit' dürfte doch wohl eine
kleine Übertreibung darstellen!"

Geschäftstüchtig

„Nanu, was bedeutet das? Anstatt das
Klavier zu stimmen, küssen Sie meine
Tochter?"

„Entschuldigen Sie, aber die ... die
war auch verstimmt."

2
 
Annotationen