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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0070
Das Kleid
Zeichnung von $. Peter
„Da habe ich ein schönes Kleid, Frau
Lehmann, mir ift es zu eng geworden,
Sie können es weitertragen!“
„tragen will ich es ja, Frau Doktor,
aber glauben Sie wirklich, daß es davon
weiter wird?“
Die Langschläferin
Die Tochter schlief täglich bis Neun.
Die Mutter seufzte:
„Du kommst mir vor wie ein Rätsel!"
„Wieso, Mutter?"
„Weil mau Dich nie 'rauskriegt!"
*
Der Prinzipal
Dem alten Kantor Tünchen wurde ein neuer
Lehrling zugeführt: „Also Musiker willst Du werden ?
Bist du denn musikalisch?"
Der Lehrling bejahte durch schüchternes Nicken.
„Dann komme einmal hierher an's offeneFenster.
Hörst Du den Choral vom Fenster blasen? Weißt
Du die Tonart?"
„Das ist F-dur."
„Schön. Ich werde nachher meine Leute fragen,
stimmt's aber nicht, kannst Du Deine Siebensachen
gleich wieder einpacken. Musikalisches Gehör ist die
Grundbedingung für den Musiker!"
*
Möglich
Zeichnung vo» Lothar Reiz
„Line geliebte! Du halt eine geliebte!
Kilo ich genüge Dir nicht!“
Kleiner Leitfaden für Kapitalisten
Wer Geld in Scheffeln raffen will, muß mit der Technik der
Malerei sich vertraut machen. Sie ist notwendig zum:
Zeichnen der Anleihe-Aktien,
Anschmieren und Verkohlen der Kunden,
Vertuschen des Bankrotts,
Uebertünchen der faulen Geschäfte,
Modellieren des Anlage-Kapitals,
Färben der Spekulations-Papiere,
Radieren des Verlust-Kontos,
Oelen der Schieber,
A n k r e i d e n der täglichen Börsen-Kurse.
Größere Pinsel können auch oft zu Aufsichtsräten avancieren.
Beim
Antiquar
„Wieviel geben Sie
für diese drei Bände
Weltgeschichte?"
„Zwanzig Mark."
„Schön, dafür ge-
hören sie Ihnen."
„Hier sind zwanzig
Mark."
„Wie teuer würden
Sie dies Werk evtl,
wieder verkaufen?"
„Da es fast neu ist,
zu dreißig Mark."
„Dann will ich es
gleich wieder mit-
nehmen, wenn ich
den Betrag schuldig
bleiben darf!"
In der Schule
Lehrer: „Diesmal
wollen wir uns ein
wenig über die
Waffervögel unter-
halten. Der wohl-
bekannte Storch ist
einer davon — wor-
über lachst Du, Max
Schmidt?"
„O, Herr Lehrer,
über den Gedanken,
daß esStörche geben
soll!"
Das Gehalt
Zcichmmg von A d o l f Ost. Hoff mann
Der fierr Chef: „So, hier ift Ihr Gehalt. Reichlich tchmutzig itt das Papiergeld ja,
aber ich denke, Sie. werden keine Furcht vor Bazillen haben!“
Der Rngeltellte: „ftab’ ich auch nicht! Sehen Sie: kein Bazillus könnte von dem Geld
leben!"
Konfirmanden -
unterricht
„In wieviel Tagen
hatGottdieWelt er-
schaffen, Plembke?'
„In sechs Tagen,
Herr Pfarrer."
„Gut, mein Sohn."
Der Pfarrer will
nun Plembke die
Schöpfung als gött-
liches Wunder nahe
bringen und fragt
weiter: „Als was
kann man diese un-
begreiflich große, un-
nachahmliche Tat
Gottes nur bezeich-
nen?"
Plembke: „Als
Weltrekord, Herr
Pfarrer!"
*
Frage
„Was ist Tugend?"
„Wenn keiner
kommt."
3
Zeichnung von $. Peter
„Da habe ich ein schönes Kleid, Frau
Lehmann, mir ift es zu eng geworden,
Sie können es weitertragen!“
„tragen will ich es ja, Frau Doktor,
aber glauben Sie wirklich, daß es davon
weiter wird?“
Die Langschläferin
Die Tochter schlief täglich bis Neun.
Die Mutter seufzte:
„Du kommst mir vor wie ein Rätsel!"
„Wieso, Mutter?"
„Weil mau Dich nie 'rauskriegt!"
*
Der Prinzipal
Dem alten Kantor Tünchen wurde ein neuer
Lehrling zugeführt: „Also Musiker willst Du werden ?
Bist du denn musikalisch?"
Der Lehrling bejahte durch schüchternes Nicken.
„Dann komme einmal hierher an's offeneFenster.
Hörst Du den Choral vom Fenster blasen? Weißt
Du die Tonart?"
„Das ist F-dur."
„Schön. Ich werde nachher meine Leute fragen,
stimmt's aber nicht, kannst Du Deine Siebensachen
gleich wieder einpacken. Musikalisches Gehör ist die
Grundbedingung für den Musiker!"
*
Möglich
Zeichnung vo» Lothar Reiz
„Line geliebte! Du halt eine geliebte!
Kilo ich genüge Dir nicht!“
Kleiner Leitfaden für Kapitalisten
Wer Geld in Scheffeln raffen will, muß mit der Technik der
Malerei sich vertraut machen. Sie ist notwendig zum:
Zeichnen der Anleihe-Aktien,
Anschmieren und Verkohlen der Kunden,
Vertuschen des Bankrotts,
Uebertünchen der faulen Geschäfte,
Modellieren des Anlage-Kapitals,
Färben der Spekulations-Papiere,
Radieren des Verlust-Kontos,
Oelen der Schieber,
A n k r e i d e n der täglichen Börsen-Kurse.
Größere Pinsel können auch oft zu Aufsichtsräten avancieren.
Beim
Antiquar
„Wieviel geben Sie
für diese drei Bände
Weltgeschichte?"
„Zwanzig Mark."
„Schön, dafür ge-
hören sie Ihnen."
„Hier sind zwanzig
Mark."
„Wie teuer würden
Sie dies Werk evtl,
wieder verkaufen?"
„Da es fast neu ist,
zu dreißig Mark."
„Dann will ich es
gleich wieder mit-
nehmen, wenn ich
den Betrag schuldig
bleiben darf!"
In der Schule
Lehrer: „Diesmal
wollen wir uns ein
wenig über die
Waffervögel unter-
halten. Der wohl-
bekannte Storch ist
einer davon — wor-
über lachst Du, Max
Schmidt?"
„O, Herr Lehrer,
über den Gedanken,
daß esStörche geben
soll!"
Das Gehalt
Zcichmmg von A d o l f Ost. Hoff mann
Der fierr Chef: „So, hier ift Ihr Gehalt. Reichlich tchmutzig itt das Papiergeld ja,
aber ich denke, Sie. werden keine Furcht vor Bazillen haben!“
Der Rngeltellte: „ftab’ ich auch nicht! Sehen Sie: kein Bazillus könnte von dem Geld
leben!"
Konfirmanden -
unterricht
„In wieviel Tagen
hatGottdieWelt er-
schaffen, Plembke?'
„In sechs Tagen,
Herr Pfarrer."
„Gut, mein Sohn."
Der Pfarrer will
nun Plembke die
Schöpfung als gött-
liches Wunder nahe
bringen und fragt
weiter: „Als was
kann man diese un-
begreiflich große, un-
nachahmliche Tat
Gottes nur bezeich-
nen?"
Plembke: „Als
Weltrekord, Herr
Pfarrer!"
*
Frage
„Was ist Tugend?"
„Wenn keiner
kommt."
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