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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0084
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„Der Klahre 'Jacob“ erscheint 14tägig an }cdctn njf 0 mg u Bezugspreis für Deutschland: einrelnummcr so pf.

zweiten Sonnabend. Hlle Postanstalten, Buchhand- IBSH* ttlähfC 13CO D : BtrUn s8a 68> kuidenstr.j. Verantwortl. f. d

lungen und der Verlag nehmen Bestellungen an w reclahrioneUtn teil: friedrieb «endet,Bln.-fnedenau

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6rfüllunaaort: Berlin-Mitte.

JttM 18.

wenn Heute selbst Industriellen
Fest-Töne aus dem Busen quellen
In Anbetracht der Märzen-Zeit,
wenn man mit schwarz-rot-goldnen Bändern
Die Dividenden zu umrändern,

Sich Heut' nicht im geringsten scheut',

März

So sei gesagt: Ihr könnt nicht täuschen
Uns mit verlog'nen Festgeräuschen!
wir sind im Bild und haben'» Acht,
Daß, während wir den Bau noch sichern,
Ihr, werte Herrn, mit frohem Richern
Uns unsere Taschen leichter macht:

Gemach: Der Muhle Flügel wandern!
Gemach, gemach! Eins nach dem andern!
Uns wird die Hand mal wieder frei!

Es sind noch ein'ge Schönheitsflecken
Im deutschen Bilde abzudecken —

Und einem März folgt auch ein Mai!

Aufgeklärt

„Lieschen, freust du dich auf den Osterhasen?"

„Ach, Tante, auf solchen Mumpitz fall' ich nicht mehr rein! Osterhase,
Klapperstorch und Weihnachtsmann — das ist ja doch alles immer
der Papa!"

*

Die Felle

Mit einem dumpfen Knall war die Koalition geplatzt. Hier und da»
ertönten fromme Trauergesänge. Bewegten Herzens und bekümmerter
Miene schritt ein Fraktionskollege zu Papa Marx.

„O, wie abscheulich, wie abscheulich, Herr Kollege", murmelte er,
„was kann man dagegen tun? Da haben ein paar oppositionelleZeitungen
geschrieben, wir hätten uns bei den Verhandlungen ausgeführt wie die
Schafe in Wolssfellen! Bedenken Sie — in Wolfssellen!"

„Wolfsfelle?" fragte Papa Marx schluchzend, „das kann uns garnicht.
treffen — uns sind ja alle Felle fortgeschwommen!"

Witze

Einer unserer bekanntesten Witzschreiber lernte in Chemnitz einen
Strumpfsabrikanten kennen.

„Na, nun erzählen Sie uns mal ein paar Witze", sagte der.

„Ich? Warum?"

„Als Witzeschreiber können Sie doch ein paar Witze zum Besten geben!"
„Gern, wenn Sie als Strumpsfabrikant mir Strümpfe schenken
wollen!"

Die Erinnerungstafeln

Von der Unwetterkatastrophe des vorigen Sommers wurde auch
Ddorf betroffen.

Bis zu einem Meter hoch stand das Wasser in den Straßen des Ortes.
Seit einiger Zeit ist man damit beschäftigt, Tafeln anzubringen, die
die damalige Wafferhöhe markieren sollen.

„Hängt die Tafel einen Meter höher", sagte ein Gemeindevertreter,
„sonst malen die Lausejungen wieder allerhand drauf!"

Ein Wunder. . .

„Man sagt immer, es sind
schlechteJeiten. — Willst Du
glauben, daß es mir heute
große Mühe gekostet hat,
meinen Schneider dazu zu be-
wegen, zehn Mark von mir
anzunehmen?"

„Wieso das?"

„Er wollte durchaus dreißig
haben!"

Mitzuteilen. . .

Der dicke Huber aus Wur-
zen hat jemandem eine Wurst
geschenkt.

Irgend einem armen Kerl.

Ueberall erzählt Huber von
der geschenkten Wurst.

Am Stammtisch. Beim
Kaffee. In der Straßenbahn.
Tagelang. Wochenlang. Mo-
nate. Immer wieder.

Bis es einem zu dumm
wird.

„Wenn man schon einmal
einem armen Menschen eine
Wurst schenkt, so redet man
nicht dauernd darüber!"

„Ihr seid eben gottlos",
recktsich da Huber aus Wurzen
in die Höhe, „ich lebe nach
der Bibel! Dort steht groß
und deutlich: Wvhlzutun und
mitzuteilen vergesset nicht!"

Die Gans

Zeichnung von A. O. Hoffmann

„Warum Kuben Sie äenn Keine 6ans initgebrackt, wie ick Iknen aufge-
tragen habe7" — „Ls war keine einzige auf dem Markt, gnädige Frau!“
— „So? Nun, das näcklte Mal werde ich mitgehen, da wird tebon eine

da fein!“

Nächste Nummer:

Erste

Wahlsondernummer

des

„Wahren Jacob":

„Was haben wir
dem Bürgerblockzu
verdanken?"

r
 
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