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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0242
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Das Mittel

Bei einer Prüfung an der landwirt-
schaftlicken Winterschule in Offen
b u r-g in Baden wurde einer der Prüf-
linge gefragt, auf welche Weise der
landwirtschaftliche Betrieb am besten
gefördert und gehoben werden könne. —
„Durch Erbschaft", lautete die
ohne Zögern gegebene Antwort.

V *

Erziehung

„Warum prügelst Du da« Kind denn
immer weiter? Ls hat doch gestanden,
daß cs Schuld hat!"

„Das wohl. Aber die Göhre soll noch
widerrufen, daß ich jemals ein Kind
tüchtige!"

*

Auseinandersetzung

„Wenn ich stürbe, so würdest Du
schwerlich noch mal eine Frau wie mich
finden."

„Wer sagt Dir denn, daß ich so eine
überhaupt suchen wurde?"

Richtig beantwortet

Die Wunderkatze

Zeichnung von V. O, Hoffman»

„Das Soli der Reit von meiner Wurf! Sein?" fragte
der junge TTlann Seine Wirtin.

„Ja, junger Mann," Sagte die prau, „das ift alles,
was übriggeblieben ift von der WurSt, die ich heute
früh für Sie einholte. Als ich etwas Später das
Zimmer betrat, Saß die diebische Katze ganz gemüt-
lieh da und putzte Sieh".

„lTa, So ein Kielt! üm den Verdacht auf meine
arme Wirtin zu lenken, hat Sie Sogar die Wurft mit
dem ITleffer geschnitten!“

Das Idyll

Zwei kleine südamerikanischeStaaken
hatten wieder mal einen frischfrvhlichcn
Krieg.

Das siegreiche Heer zog nach einer
Schlacht in dieerobcrteStadtCatoruco
ein.

Lin Journalist näherte sich dem Gene-
ral und fragte:

„WievielTote hat nach ihrcrSchätzung
der Feind?"

„Oh, querido mio", sagt der General,
„es war ein herrlicher Sieg. Der Feind
hatte achtzehn Tote."

- „Und wieviel Tote waren auf Ihrer
Seite?" interviewt der Zeitungsmann
weiter.

„Tote? Bei uns? Kein einziger! Im
Gegenteil! Wir haben drei Geburten
zu verzeichnen!"

Trost

Der Hausdiener kommt zuscincmChef:

„Gnädiger Herr, die gnädige Frau
hat mich hinausgcworfen."

Sagt der Hausherr:

„So ein Glück möchte ich auch mal
haben . ..!"

Nichts ohne Ursache!

Zeichnungen von H. Peter

Zeichnung von Herbert Anger

„Wieviel Kriege führte England im
achtzehnten Jahrhundert?"

„Sieben, fjerr Lehrer!“

„Zähle Sie mal auf!“

„Gins, zwei, drei, vier, fünf, Secks,
Sieben!“

Der hat'6 geraten

In der Volksschule wirft der Lehrer die Frage
auf:

„Nennt mir doch mal die öffentlichen Einrich-
tungen, Bildungsanstalten und Behörden unserer
Stadt."

Man zählt die Museen, Theater, Bibliotheken
usw. auf. Der Lehrer hätte nun gern noch die
Taubstummenanstalt gewußt. Um seine Schüler
darauf zu bringen, sagt er:

„Es ist ein großes Gebäude, wo arme Unglückliche
ein- und ausgchen. Diesen Bedauernswürdigen sind
so manche Glücksgüter der Erde versagt; sie werden
von vielen bemitleidet. Auch sind sie gekennzeichnet
durch eine Binde am linken Oberarm. Ihr Ver-
dienst ist oft fast Almosen gleickzuachten. — Nun
-welches Gebäude mag ich wohl meinen?"

Da springt ein Junge auf: „Ich weiß cs. Das
ist das Hauptpostamt!"

„Die Klöße Schmecken Dir nicht? für
die bin ich mal in der Daushaltungs-
Schule prämiiert worden!“

„Kein Wunder, wenn Sie jetzt nicht
mehr Schmecken!“

Zeichnung von fingen Stnjr!

Jedes Haar
auf eurem Haupte . . .

Hau und Mau treffen sich. Nach
fünfzehnjähriger Abwesenheit.

„Mensch," sagt Hau, „hast Du
aber eine Glane!"

„Was!" ist Mau empört, „ich
habe doch mehr Haare wir Du!"
„Na schön, zählen wir...!"

Der Komponist wieder Willen . . .

Ein Amerikaner

zeigte einem deutschen Gast die Sta-
tue Washingtons. Stolz erläuterte
er:

„Das war ein herrlicher Mann!
Niemals ist eine Lüge über seine
Lippen gekommen!"

„Das glaub ich schon", sagte der
deutsche Gast, „er wird wohl ebenso
wie alle Amerikaner durch die Nase
gesprochen haben...!"

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