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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0406
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Im Bureau

„Aber Meyer, was fällt
Ihnen ein, die Brief-
marken mit der Zunge ab-
zuleckcn?"

„Warum nicht? Es ist
doch Kant, nicht Götz von
Bcrlichingen!"

Ein Satz

mit „Kümmel" und „Ab-
synth":

Wir sind bekümmelt,
weil wir mit Iclde so
knapp sind.

Die Vestris-Kataftrophe

Zeichnung von G. D a n k I» k r

Der Kapitän hat den Reedern noch immer die höchsten Gewinne gebracht!

Eifersucht

Bei Krauses ist große
WeiHnachts -Verlobungs-
feier. Klein-Elschen, die
jüngste der Familie, setzt
sich zutraulich auf des
Bräutigams Schoß und
erzählt ihm von ihrer
schönen Puppe. Plötzlich
rutscht sie von seinem Knie
herunter und sagt:

„Ich hole jetzt meine
Puppe, aber lasi' niemand
auf meinen Platz!" '

*

Ornithologie

Zrichnung von Hans Bockrr

„Nicht wahr, Egon, cs lind die beileren
Vogelklaffen, die im Winter nach dem Süden
ziehen?“

Mode

Ein Grieche und ein Perser stritten mit-
einander über das Alter und die Kultur
ihres Volkes.

„Im alten Hellas," strahlte der Grieche,
„hat man die kostbarsten Gewebe und
schönsten Stickereien auf Kleidern ge-
funden. Ein Zeichen, daß die Kulttir
derMode bei uns weit vorgeschritten war!"

Darauf sagte der Perser:

„Bei uns in Persien hat man weder
schöne Gewebe noch kostbare Sttckereien
gefunden. Dort hat man überhaupt nichts
gefunden! Ein Zeichen, daß bei uns
schon damals die Frauen so n i ch t --
an gezogen waren wie heute! Die
Kultur der Mode war in Persien höher
entwickelt als in Hellas!"


Immer noch bester!

Zeichnung von U. Knabe

„Du kannit dir keinen ßegriii machen, was
für Lügen Olga über mich verbreitet hat!“
— „Ila, dann lei doch froh, daß lie nicht
die Wahrheit verbreitet hat!“

Kaffeekränzchen

„Wenn mein Mann
heute stürbe, erhielte ich
eine monatliche Wit-
wenpension von drei-
hundert Reichsmark,
Frau Intendantur-
oberinspektor!"

„Ich habe nur An-
spruch auf 250 RM„
Frau Magistratsober-
baurat! Wie glücklich
können sich Frau Ma-
gistratsoberbaurat am
Todestage ihres Ge-
mahls fühlen . . .!"

*

Protz empört sich

„Was, Sonnabend
Nachmittag von fünf-
zehn Uhr ab wird an
meinem Wochenend-

Edel sei der Mensch . . .

„Der erlte Buchhalter bat heute Ueberitunden zu machen, präulein! über an-
gewielen wird nichts! Ich möchte nicht gern ungerecht fein gegen die andern

Angestellten!“

Häuschen nicht mehr ge-
arbeitet?!"

„Nee, Herr, wir
Maurer wollen ooch
bet Wochenende een
bißken jenießen!"

„Ausgerechnet! Es
fehlt bloß noch, daß
die .Herren Maurer
auch noch ein Wochen-
endhäuschen haben
wollen . . .!"

*

Unter Freunden

„Schon lange habe
ich darüber nachge-
dacht, womit ich meine
Frau zu Weihnachten
besonders überraschen
kann."

„Weißt du, schenk'ihr
gar nichts. Das wird
sie geiviß am meisten
überraschen!"

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