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Lustige Zeitungsschau
des „Wahren Jacob".

Zn der Bremer „Kom-
munistisch. Volkszeitung"
fand sich vor Weihnachten
folgendes Inserat:

Anbiete Baumkerzen,

Marke „Rotfront",
nichttropfend, von be-
sonders langer Brenn-
dauer. Ferner Baum-
spitzen in derFormvon
„Sowjetsternen".

Das ist eine rechte Ab-
weichung . . .

Vom sozialistischen
Prasserleben

Die Schlesische Rechrs-
presie hatte vor kurzem leb-
haft Beschwerde geführt
über angeblich sehr kost-
spielige Projekte der Be-
schaffung einer Dienst-
wohnung für den sozial-
demokratischen Oberpräsi-
denten Lüdemann. Sie
mußte sich freilich voll-
kommen berichtigen und
sich außerdem noch sagen
laffen, daß der ehedem
Königliche Oberpräsidenr
von Günther in zwei Stock-
werken 35 Räume be-
wohnte, während der ver-
storbene Genoffe Zimmer
und nach ihm auch Lüde-
mann eine Notwohnung
von fünf Räumen hatten
und haben, die außerdem
noch nach einer engen,
dunklen Gaffe hinausgehen
und völlig ungenügend sind. Früher
wohnte die Dienerschaft des adligen Perrn
in diesen Räumen.

Ein Breslauer Parteigenoffe erzählt
dazu folgende ergötzliche Geschichte: Er sei
eines Abends mit dem verstorbenen Ge-

Zeichnung von Hermann Grvth

(Sa gibt noch Liebe in der Welt . . .!

noffen Zimmer aus einer Versammlung
gekommen und habe in der Langen Polz-
gaffe noch eine Weile plaudernd mit ihm
vor dessen Paustür gestanden, als ein
Schutzpolizist erschien, sich an Zimmer
wandte und barsch sagte: „Was wollen

Sie hier, gehn Sie nach
Pause?"

Zimmer: „Zch wohne

ja hier!"

Schupo: „Das kann

jeder sagen!"

Zimmer: „Fragen Sie
bitte gefälligst den andern
Perrn!"

Der Genoffe: „Ja, die
Sache ist richtig!"

Schupo: „Bitte mich
nicht noch zu verulken; wie
heißen Sie denn?"

Zimmer: „Zch?-

Zimmer!"

Mit dein Beamten Heht
plötzlich eine sichtliche Ver-
änderung vor und verlegen
sagt er: „Ach Verzeihung,
da sind Sie vielleicht gar
der Perr-—

Zimmer: „Za, ich bin
der Oberpräsident von
Niederschlesien."

Schupo: „Bitte die

Perren vieltausendmal um
Entschuldigung; wer kann
auch wissen, daß der höchste
Beamte auf einer so gott-
verlassenen, elenden Gaffe
wohnt!"

Der Äerr
Generaldirektor

„Man opfert sich für
seine Arbeiter direkt auf."
„Wieso?"

„Dauemd geschäftliche
Bankette, um Aufttäge zu
haben, und ich verttage
weder Austern noch Kaviar!"

Aus Stahlhelm-Kreisen

„Liebst Du Bernstein, Arminius?"
„Gewiß, Teutonia. Nur schade, daß
das Zeug so'n jüdischen Namen hat!"

Tragisches Ereignis

Zeichunnac» von SV Sione

üJie der Staubfauger-Vertreter Lemke um feine Provifion kam!

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