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Wie es sich erklärt Das Denkmal des letzten Soldaten

Man riet Rätsel.

„Was ist das für eine
Blume: der erste Buch-
stabe ist F, der letzte N."

Tante Anna hatte das
Rätsel aufgegeben.

Alle zerbrachen sich die
Köpfe und konnten das
Rätsel doch nicht lösen.

„Dann nnlst ich es euch
sagen," sagte Tante Anna.
„Die Blume ist das
Veilchen!"

Niemand lachte.

Denn Tante Anna war
die Erbtante.

*

Fußball

„Ja, Fußball ist ein
famoser Sport! Fußball
kräftigt die Lungen!"

„Die was?"

„Die Lungen der Zu-
schauer!"

*

Die Werbung

„Wenn Sie mich nicht
erhören, Fräulein, muß ich
sterben unb mein Geist
wird Ihnen sicher dann
jede Nacht erscheinen!"

„Seien Sie ohne Sorge,
mein Äerr! Wie kann
ich mich denn vor etwas
fürchten, das gar nicht
vorhanden ist?"

Zeichnung von Hermann G r o t I,



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j



wäre ein Denkmal, gegen denen Errichtung kein Proletarier etwas
einzuwenden hätte!

Mir Zinnsoldaten

ist kein gutes Geschäft mehr
zu machen; die immer
stärker werdende Friedens-
stimmung wirkt auch aus
diese Art des Kinderspiel-
zeugs zurück. Ein Bres-
lauer Fabrikant, der einen
ziemlichen Vorrat an alten
Soldaten hatte, fand je-
doch ein Mittel, sie los-
zuwerden. Er gesellte stets
einer kleinen Soldaten-
gruppc einen Herrn in
Rock und Zylinder bei, so
daß „Hindenburg mit seiner
Ehrenkompagnie" zwar
vaterländisch, doch ganz
unkriegerisch zum Verkauf
stand.

Lachend registrierte ein
Spaßvogel: Spielzeug

für die Deutschnationalen!
Nun können sie endlich den
Präsidenten schieben, wo-
hin sie wollen!"

4c

... heiter die Kunst

„Nun, Herr Direktor,
haben Sie Ihre Tournee
beendet? Wie war's Ge-
schäft?"

„Wenn wir eine Tra-
gödie spielten, dann war
unsere Kaste zum Lachen.
And wenn wir eine Ko-
mödie spielten, dann war
die Kaffe eine Tragödie."

Die lange Leitung oder die Wahrheit über die Kriegsschuld

Weshalb drängte Ludendorff anno 1918 so brünstig zum Friedensschluß?
Den wirklichen Grund har Kamerad Ludendorff bisher schamhaft verschwiegen.

Eine Anspruchsvolle

Zeichnung von H e l l m u t Peter

„Ich weih nicht, was Sic wollen, liebe Frau —
Geld kann ich Ihnen nicht geben, und von
den Freikarten für die Eisbahn, die ich für
che Armen meines Bezirks besorgt habe, wollen
Sie keine!“

Ihm war ein grober strategischer
Fehler unterlaufen. Erst nach vier
Jahren heißen Ringens im Stahl-
bade sickerte es bei Ludendorff
durch: Deutschland hatte sich den
verkehrten Feind vorgeknöpft.
Nicht die Entente, sondern die
Juden hatten den Krieg ver-
schuldet! And nun wiffen wir auch
gleich, warum Freund Ludendorff
unmittelbar nach dem Waffenstill-
stand seine Feindseligkeiten gegen
die Juden eröffnete. And es er-
hebt sich die Frage, was wohl
mit den Waggonladungen von
Eisernen Kreuzen geschehen wäre,
wenn man unserem armen Luden-
dorff schon 1914 seine lange
(Heeres-) Leitung um einige
paar Zoll beschnitten hätte.
Heinrich, mir feldgraut!

*

Von der edlen Turnerei

Zeichnung von Walter Lemke

„Und nun kommt der Feigenablehwung links,
fterr Kraufe!“

„Ach nein, jetzt kommt der Cüadenkrampf
rechts!“

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