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Das Lied vom Tippelbruder

(Zur Ziehharmonika zu singen)

Zeichnung und Gedicht von Willibald Krain

Ist’s nicht schön, sein Geld zu zählen
abends in der Kammer?

Langt’s noch nicht zum Reich vermählen,

mußt du halt den Beutel schmälen

bis er wieder strammer - bis er wieder strammer!

Ist’s nicht schön, die Beltstatt fühlen
als des Wanderns Würze?

Fehlt’s dir auch an Daunenpfühlen
kannst dir doch die Füßlein kühlen
an der Sohlen Kürze - an der Sohlen Kürze!

Ist’s nicht schön, ein Nathtmahl essen
hinter heller Scheibe ?

Reicht’s auch nicht zu Delikatessen,

Kannst du doch den Gürtel messen
z w e imal r und am Leibe - zweimal rund am Leibe!

Ist’s nicht schön, ein Mägdlein lieben
unterm Sternenscheine ?

Hat sich’s auch schon Zeit vertrieben,

ist’s doch heut noch dein geblieben

einmal ganz alleine - einmal ganz alleine!

Aber kannst du keins nicht haben,
ei - was hast du Sorgen!

Eh’ sie dir sechs Bretter schaben,

wird dich schon ein Träumchen laben

und dir alles borgen - und dir alles borgen!
 
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