DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.8187#0369
Anerwartete Wirkung einer Parole
„Deutschland, erwache!"
Sticheleien aus der Sklarek-Schneiderei
„Es ist Gefahr im Anzug", sagten die Stadtbank-
Direktoren, als die ersten Meldungen über den Skandal kamen.
*
Was haben die Sklareks mit dem Oberbürgermeister Böß
gemeinsam?
Beide bekleiden höhere Aemter.
*
Zur Sklarek-Schneiderei lieferte die Berliner Stadtbank den
Zwirn. Der Betrieb ging tadellos und hatte stotten Zuschnitt.
Dann aber stellte sich ein Mangel an „Knöppen" ein.
Der Betrieb wurde eingeschränkt, einen Schneider mußte
man fallen lassen.
Schließlich stellte sich heraus, daß die Sklareks sich
geschnitten hatten.
*
Warum hielten sich die Sklareks einen Nennstall?
Weil sie nicht bloß mit Leupferden zu tun haben wollten!
(Schluß von Seite 2)
Plasma aus dem Mund, selbst bei dem
schwachen Licht deutlich sichtbar. Die Spiel-
uhr mit Larmonikabegleitung: „Muß i denn,
muß i denn ..."
Lierauf Ruhe, offenbar Tieftrance. Eine
Viertelstunde, noch eine Viertelstunde. Der
Versuchsleiter ftagt: „Cenzi? Seppi?'
Keine Antwort.
Weißlicht. Der Versuchsleiter auf seinem
Kontrollposten, wobei er zu seiner Verwun-
derung statt des Mediums die Lände Dr.
Tipplers fest umklammert hält und dessen
Knie zwischen die eigenen preßt. Seppi F.
und Linterstoißer aber haben sich demateria-
Zeichnungen von Günther Wagner
Wir besichtigten
ein altes Schloß im Muldentale. „Die Schloßkapelle", er-
zählte der Kastellan mit einer Stimme, die wie aus Gräbem
kam, „wurde im 14. Jahrhundert erbaut, das Altarbild stammt
aus dem 15. und die kostbare Decke aus dem 16. Jahrhundert."
Stimme aus der Besucherschar: „And der Pastor?"
Der Kastellan: „3m Verttauen gesagt, der stammt auch
aus dem 16. Jahrhundert!"
Alles muß seine Ordnung haben.
Ich habe auf der Polizeiwache eine Meldung zu machen.
Der Beamte nimmt ein Protokoll auf. Ich soll unterschreiben.
Schon will er mir seinen Füllfederhalter reichen, da besinnt
er sich, legt ihn weg, nimmt einen gewöhnlichen Federhalter,
tuntt ihn ein und reicht ihn mir mit den entschuldigenden
Worten:
„Wissen Sie, der Füllhalter ist nämlich mein Privat-
eigentum!"
lisiert, ebenso die Taschenuhren und Porte-
monnaies der Zirkelteilnehmer.
„Vergleicht man," schreibt abschließend der
Versuchsleiter, „das hier niedergelegte Be-
obachtungsmaterial mit den in der Fach-
literatur vorhandenen Arbeiten von Crookes,
Richet u. a. so ergibt sich vollkommene Lleber-
einstimmung der von den verschiedenen For-
schern erzielten Resultate bei außerordent-
licher Intensitätshöhe der im Münchener
Parapsychologischen Laboratorium aufgetre-
tenen Phänomene. Fortan wird eine Leug-
nung der Realität derartiger Vorgänge
nurmehr auf Ignoranz, Apriorismus zurück-
zuführen sein, als unwissenschaftlich zu
gelten haben."
3
„Deutschland, erwache!"
Sticheleien aus der Sklarek-Schneiderei
„Es ist Gefahr im Anzug", sagten die Stadtbank-
Direktoren, als die ersten Meldungen über den Skandal kamen.
*
Was haben die Sklareks mit dem Oberbürgermeister Böß
gemeinsam?
Beide bekleiden höhere Aemter.
*
Zur Sklarek-Schneiderei lieferte die Berliner Stadtbank den
Zwirn. Der Betrieb ging tadellos und hatte stotten Zuschnitt.
Dann aber stellte sich ein Mangel an „Knöppen" ein.
Der Betrieb wurde eingeschränkt, einen Schneider mußte
man fallen lassen.
Schließlich stellte sich heraus, daß die Sklareks sich
geschnitten hatten.
*
Warum hielten sich die Sklareks einen Nennstall?
Weil sie nicht bloß mit Leupferden zu tun haben wollten!
(Schluß von Seite 2)
Plasma aus dem Mund, selbst bei dem
schwachen Licht deutlich sichtbar. Die Spiel-
uhr mit Larmonikabegleitung: „Muß i denn,
muß i denn ..."
Lierauf Ruhe, offenbar Tieftrance. Eine
Viertelstunde, noch eine Viertelstunde. Der
Versuchsleiter ftagt: „Cenzi? Seppi?'
Keine Antwort.
Weißlicht. Der Versuchsleiter auf seinem
Kontrollposten, wobei er zu seiner Verwun-
derung statt des Mediums die Lände Dr.
Tipplers fest umklammert hält und dessen
Knie zwischen die eigenen preßt. Seppi F.
und Linterstoißer aber haben sich demateria-
Zeichnungen von Günther Wagner
Wir besichtigten
ein altes Schloß im Muldentale. „Die Schloßkapelle", er-
zählte der Kastellan mit einer Stimme, die wie aus Gräbem
kam, „wurde im 14. Jahrhundert erbaut, das Altarbild stammt
aus dem 15. und die kostbare Decke aus dem 16. Jahrhundert."
Stimme aus der Besucherschar: „And der Pastor?"
Der Kastellan: „3m Verttauen gesagt, der stammt auch
aus dem 16. Jahrhundert!"
Alles muß seine Ordnung haben.
Ich habe auf der Polizeiwache eine Meldung zu machen.
Der Beamte nimmt ein Protokoll auf. Ich soll unterschreiben.
Schon will er mir seinen Füllfederhalter reichen, da besinnt
er sich, legt ihn weg, nimmt einen gewöhnlichen Federhalter,
tuntt ihn ein und reicht ihn mir mit den entschuldigenden
Worten:
„Wissen Sie, der Füllhalter ist nämlich mein Privat-
eigentum!"
lisiert, ebenso die Taschenuhren und Porte-
monnaies der Zirkelteilnehmer.
„Vergleicht man," schreibt abschließend der
Versuchsleiter, „das hier niedergelegte Be-
obachtungsmaterial mit den in der Fach-
literatur vorhandenen Arbeiten von Crookes,
Richet u. a. so ergibt sich vollkommene Lleber-
einstimmung der von den verschiedenen For-
schern erzielten Resultate bei außerordent-
licher Intensitätshöhe der im Münchener
Parapsychologischen Laboratorium aufgetre-
tenen Phänomene. Fortan wird eine Leug-
nung der Realität derartiger Vorgänge
nurmehr auf Ignoranz, Apriorismus zurück-
zuführen sein, als unwissenschaftlich zu
gelten haben."
3