Klare Auskunft
Zeichnung von Fritz Sckubotz
„Baft du deine Beine auch für’s Vaterland hin-
gegeben?“
„ßingegeben? Nee! Mir haben fiefie weggefcbolfcn!“
Rauch
Eine Geschichte aus Amerika
Es gab einmal einen Mann, der
kam zu dem Bürgermeister einer
kleinen Stadt und wollte — den
Rauch kaufen, der aus den Schloten
der Stadt kam.
Der Bürgermeister hielt das
zuerst für einen netten Spaß, bis
der Mann ihm einen Scheck über
zehntausend Dollar hinlegte.
Zwei Tage später war ein Ver-
trag perfekt, nach dem Lerr John
Smith den Rauch der Stadt
Townsville erworben hatte.
Man feierte diesen Verttag in
einer Gemeinderatssitzung als große
finanzielle Lilfe und ließ den
Bürgermeister hochleben.
Jedoch zwei Tage später erschienen
in den Fabriken des Städtchens
Angestellte des Lerrn John Smith
und erhoben flammenden Protest
dagegen, daß die Fabriken ihren
Neues vom zerstreuten Professor
Zeichnung von Fritz Schubotz
„Jawohl, Sic dürfen austreten! Aber
bleiben Sic nicht fo lange fort!“
Bunte Steine
Es ist ratsam, einen politisch Rechts-
stehenden stets links liegen zu lassen.
*
Wer über Personen oder Sachen schon
stundenlang geredet hat, sagt schließlich:
es lohnt sich nicht, darüber zu sprechen.
*
Den Büchern geht es, wie den Jung-
frauen. Gerade die besten, die wür-
digsten bleiben oft am längsten auf Lager.
*
Falsche Freunde sind wie der Schatten
auf der Sonnenuhr, der bei Sonnenlicht
erscheint, und wenn es trübe ist, verschwindet.
Das Gemüt
Göhren ist das Bad der Sachsen.
Ein kleines Leipzig.
Abseits vom großen Treiben hat
sich Baulus aus Bautzen ein-
gegraben. Zn den Sand, wenige
Meter vom Wasser. Nur Baulirs'
Bierbauch schaut noch heraus.
So schläft Baulus schon seit
einer Stunde.
Pllgert Pietzsch aus Pirna vor-
über.
Wie er den Bauch im Sande
sieht, bleibt er stehen.
Guckt und guckt.
Dann nimmt er seine Schirm-
spritze und bohrt sie eifrig und tief
in Baulus' Bauch.
„Erlauben Sie mal," springt
Baulus böse auf.
„Ach entschuldigen Sie gütigst,"
meint Pietzsch verdattert, „ich
dachte. Sie wären eine Leiche!"
Zeichnung von Stephan Ezigethy
Brennmaterial*6rfatz für Leute, die nicht
frieren wollen!
Rauch einfach in die Luft gehen
ließen.
„Ja, aber wie sollen wir sonst
fabrizieren?"
„Das geht uns nichts an. Ent-
weder liefern Sie den Rauch an
uns ab, oder sie hören auf, zu
fabrizieren."
Man einigte sich schließlich dar-
auf, daß die Gesellschaften sich zu-
sammentaten und Äerrn John
Smith den Rauch wieder abkauften.
Für hunderttausend Dollar.
Als die Angestellten des Lerrn
John Smith aber auch in den Pri-
vatwohnungen erschienen und das
Kochen verbieten wollten, mußte die
Stadt den Verttag für einhundert-
zehnlausend Dollar zurückkaufen.
Äerr John Smith wurde aus-
gewiesen.
Er war nicht böse darüber und
nahm zweihunderttausend Dollar
als fette Beute mit.
Die Diva
Zeichnung von Lothar Reiz
„Mir lind 10000 Dollar geboten worden,
falls ick) in Amerika bliebe?"
„6ing das Angebot von Deutschland oder
von Amerika aus?“
Die Wandlung
Zunk nannte Emma die Königin seines
Lerzens.
Dann Heiratete Zunk Emma.
„Lebst du glücklich mit der Königin
deines Äerzens?" ftagte ihn ein Freund
nach Jahren.
„Zch will dir was sagen," erwiderte
Zunk heftt'g, „ich bin längst Republikaner
geworden!"
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Zeichnung von Fritz Sckubotz
„Baft du deine Beine auch für’s Vaterland hin-
gegeben?“
„ßingegeben? Nee! Mir haben fiefie weggefcbolfcn!“
Rauch
Eine Geschichte aus Amerika
Es gab einmal einen Mann, der
kam zu dem Bürgermeister einer
kleinen Stadt und wollte — den
Rauch kaufen, der aus den Schloten
der Stadt kam.
Der Bürgermeister hielt das
zuerst für einen netten Spaß, bis
der Mann ihm einen Scheck über
zehntausend Dollar hinlegte.
Zwei Tage später war ein Ver-
trag perfekt, nach dem Lerr John
Smith den Rauch der Stadt
Townsville erworben hatte.
Man feierte diesen Verttag in
einer Gemeinderatssitzung als große
finanzielle Lilfe und ließ den
Bürgermeister hochleben.
Jedoch zwei Tage später erschienen
in den Fabriken des Städtchens
Angestellte des Lerrn John Smith
und erhoben flammenden Protest
dagegen, daß die Fabriken ihren
Neues vom zerstreuten Professor
Zeichnung von Fritz Schubotz
„Jawohl, Sic dürfen austreten! Aber
bleiben Sic nicht fo lange fort!“
Bunte Steine
Es ist ratsam, einen politisch Rechts-
stehenden stets links liegen zu lassen.
*
Wer über Personen oder Sachen schon
stundenlang geredet hat, sagt schließlich:
es lohnt sich nicht, darüber zu sprechen.
*
Den Büchern geht es, wie den Jung-
frauen. Gerade die besten, die wür-
digsten bleiben oft am längsten auf Lager.
*
Falsche Freunde sind wie der Schatten
auf der Sonnenuhr, der bei Sonnenlicht
erscheint, und wenn es trübe ist, verschwindet.
Das Gemüt
Göhren ist das Bad der Sachsen.
Ein kleines Leipzig.
Abseits vom großen Treiben hat
sich Baulus aus Bautzen ein-
gegraben. Zn den Sand, wenige
Meter vom Wasser. Nur Baulirs'
Bierbauch schaut noch heraus.
So schläft Baulus schon seit
einer Stunde.
Pllgert Pietzsch aus Pirna vor-
über.
Wie er den Bauch im Sande
sieht, bleibt er stehen.
Guckt und guckt.
Dann nimmt er seine Schirm-
spritze und bohrt sie eifrig und tief
in Baulus' Bauch.
„Erlauben Sie mal," springt
Baulus böse auf.
„Ach entschuldigen Sie gütigst,"
meint Pietzsch verdattert, „ich
dachte. Sie wären eine Leiche!"
Zeichnung von Stephan Ezigethy
Brennmaterial*6rfatz für Leute, die nicht
frieren wollen!
Rauch einfach in die Luft gehen
ließen.
„Ja, aber wie sollen wir sonst
fabrizieren?"
„Das geht uns nichts an. Ent-
weder liefern Sie den Rauch an
uns ab, oder sie hören auf, zu
fabrizieren."
Man einigte sich schließlich dar-
auf, daß die Gesellschaften sich zu-
sammentaten und Äerrn John
Smith den Rauch wieder abkauften.
Für hunderttausend Dollar.
Als die Angestellten des Lerrn
John Smith aber auch in den Pri-
vatwohnungen erschienen und das
Kochen verbieten wollten, mußte die
Stadt den Verttag für einhundert-
zehnlausend Dollar zurückkaufen.
Äerr John Smith wurde aus-
gewiesen.
Er war nicht böse darüber und
nahm zweihunderttausend Dollar
als fette Beute mit.
Die Diva
Zeichnung von Lothar Reiz
„Mir lind 10000 Dollar geboten worden,
falls ick) in Amerika bliebe?"
„6ing das Angebot von Deutschland oder
von Amerika aus?“
Die Wandlung
Zunk nannte Emma die Königin seines
Lerzens.
Dann Heiratete Zunk Emma.
„Lebst du glücklich mit der Königin
deines Äerzens?" ftagte ihn ein Freund
nach Jahren.
„Zch will dir was sagen," erwiderte
Zunk heftt'g, „ich bin längst Republikaner
geworden!"
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