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?tn unsere Ceserl

Werte Jacobiner! Armin Hugenberg beweint die Trümmer seiner Partei. Es liegen „Tage“ vor ihm,
von deren Spalten er sagt, sie gefallen ihm nicht. Eine verdüsterte „Nachtausgabe“ breitet sich um
ihn. Volksbegehren und Volksentscheid haben ihn schwere Opfer gekostet. Er ist sein Geld los-
geworden. — Aber wenn es Hugenberg schlecht geht, geht es uns gut. Und so ermäßigen wir
denn den Preis des „Wahren Jacob“ von 40 Pf. pro Nummer

auf 3C Pf. prc jVmnmeg ab 1. Januar 1930

Damit wird keine Verminderung des Inhalts verbunden sein. Im Gegenteil, der „Wahre Jacob“
wird einen noch reicheren Inhalt bieten als bisher. — Werte Jacobiner! Ihr habt außer Hugenberg noch
manch anderen politischen Gegner! Es liegt an euch, weitere Freuden einzuheimsen ...!

Berlin, im Dezember 1929

f>ex> „Wahre Jacob"

Bei den Kommunalwahlen

hat sich in einer preußischen Mittelstadt folgendes begeben.
Ein Mann klebte Plakate an, auf denen war nichts anderes als

Wählt nur.

zu lesen. Lind der Mann stand dabei und
hielt die Paffanten an und sagte:

„Nun, mein Herr, welche Liste soll
ich hinschreiben? Für 50 Pf. schreib'
ich hin, was Sie wollen! Sehen Sie,
da haben Sie 'ne Freude und ich 'n
kleinen Verdienst! Im übrigen: bei
dem Laufen von Parteien . . .!"

Anno 1929

Zeichnung von Hellmuth Peter

O zarte Sehnsucht...

Zeichnung von Stephan S-igethy

Ermittlungsverfahren

Ein Lerr betritt etwas benommen den Zigarrenladen. Er
kauft sich einige Zigarren und sagt: „Ist das war, ein Be-
ttunkener hat Ihnen vorgestern die große Ladenscheibe ein-
geschlagen? Kostet doch schweres Geld
was? Also, ich möchte direkt mit Ihnen
um fünf Mark wetten, unter fünfzig
Mart kriegen Sie solche Scheibe nicht!"

Schon verloren! Sechzig Emm kostet
die Scheibe!"

„Na, Gott sei Dank," sagte der Herr
erleichtert, bloß sechzig Mark! Mir
hatten Sie nämlich heute morgen 'ne
Rechnung über hundert Mark geschickt!
Ich bin nämlich der Mann, der die
Scheibe eingetteten hat!!"

Beim Zahnarzt

Zeichnung von F. Leicht

„Nun «35 lagst du nun? Der Weih-
nachtsmann hat dir ein Brüderchen
gebracht!“

„Bezahl’ die erfte Rate nid), Vater,
dann holen fie’s wieder ab!“

„Schön, die Verjüngungsoperation Voronoffs
habe ick) begriffen. Aber lagen Sie, fjerr Pro-
feffor, gibt es nickt eine Methode, die 20 Jahre
älter macht?“

„Weshalb möchten Sie denn 20 Jahre älter
lein, ITlenkhenskind?“

„üm die staatliche Vollpension früher zu
kriegen!“

„Warum schreien Sie denn ko? Die
Injektion muß doch schon gewirkt
haben!“

„Das kckon! Aber Sie treten dauernd
auf meinen Bühneraugen herum!“
 
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