Die deutsche Reichsbahn
hat jetzt für ihre Beamten einen neuen
Kursus eingeführt, in dem sie den
„Löflichkeitsdienst am Kunden"
erlernen sollen.
Schon beim Lösen derFahrkarte wird
jedem Reisenden vom Schalterbeamten
herzlich die Land geschüttelt, glückliche
Reise und beste Erholung gewünscht.
Der Schaffner soll die Abschied-
nehmenden beim Küffen nie stören;
dann erst kann er um die Erlaubnis
bitten, abfahren zu dürfen.
Bei Abgang des Zuges spielt die
Eisenbahner-Kapelle jedesmal das Lied
„Muß i denn zum Städtle hinaus."
Zeder Dame wird galant durch ein
Blumenmädchen im Zuge ein Veilchen-
sträußchen im Aufträge des Zugftchrers
überreicht.
Für Lochzeitsreisende, denen die
zweite Klaffe zu teuer ist, werden
Wagen dritter Klasse mit gepolsterten
Kiffen und Rückenlehnen zur Verfü-
gung gestellt.
3m Speisewagen soll gleich nach
dem Essen überall das Rauchverbot
einige Stunden aufgehoben werden.
Fährt der Zug durch schöne Gegenden, so hat der Schaffner die Fahrgäste auf die herrliche
Aussicht und auf weitere Sehenswürdigkeiten besonders aufmerksam zu machen.
Beim Aussteigen muß das gesamte Zugpersonal behilflich sein, das Landgepäck sorgsam
zu betteuen.
Große Schilder, die abends elettrisch, auch farbig erleuchtet sein müssen, werden in
Zukunft die Ankommenden auf jedem Bahnhof mit „Lerzlich willkommen" begrüßen.
Sind die Beamten in allem erst praktisch eingeschult, wird das Reisen für jedermann
ein wahres Vergnügen sein.
So knickerig auch die Reichsbahngesellschaft früher war, durch diesen „Amgang mit
Menschen" ist sie ein moderner Knigge-rich geworden.
NM 5TffN80tK
Nils Stenbock: Es wird Winter
Zeichnung von Hans Rrw-aid
Der Pazifist
Der Pfarrer hatte in der Weih-
nachtspredigt über das Thema des
Friedens gesprochen, wie sich das für eine
richtige Weihnachtspredigt auch gehört.
Max und Mumm hatten sich die
Predigt andächtig angehört.
Max sagte anschließend:
„Recht hat der Mann! Frieden!
Frieden brauchen wir um jeden Preis!"
„Na ja," meinte da Mumm, „das
ist ja gut und schön, aber siehst du,
Krieg und Kampf ist doch etwas dem
Menschen Natürliches!"
„Was, du Dreckskerl!" schrie da
Max. „Sag das noch einmal und ich
haue dich zu Pflaumenmus, ich schlage
dich, daß du in keinen Sarg mehrpaßt...
Ein Geschäft
„Na, Auchust, wie kefälld dir denne
die Drombede, die ich dir zu Weih-
nachdn geschengd hawwe?"
„Kroffardch, Ongkel Oddo, so was
Feines hawwich iewerhaupt noch nich
zu Weihnachdn gegrichd! Zädesmal,
wenn ich drauf blase, schengd mir die
Mamma 'nen Groschen, bloß damid
ich gleich Widder uffhöre!"
Neueste Moden
Entworfen von Kurt Hügelow
Das Siuzmkletd
(ntii Dzaltivetsl ei jungen)
A la Schwedenpunsdt
DasRejotmkleid jüt Korpulente
€in Kleinauto muß man zu benutzen verstehen!
hat jetzt für ihre Beamten einen neuen
Kursus eingeführt, in dem sie den
„Löflichkeitsdienst am Kunden"
erlernen sollen.
Schon beim Lösen derFahrkarte wird
jedem Reisenden vom Schalterbeamten
herzlich die Land geschüttelt, glückliche
Reise und beste Erholung gewünscht.
Der Schaffner soll die Abschied-
nehmenden beim Küffen nie stören;
dann erst kann er um die Erlaubnis
bitten, abfahren zu dürfen.
Bei Abgang des Zuges spielt die
Eisenbahner-Kapelle jedesmal das Lied
„Muß i denn zum Städtle hinaus."
Zeder Dame wird galant durch ein
Blumenmädchen im Zuge ein Veilchen-
sträußchen im Aufträge des Zugftchrers
überreicht.
Für Lochzeitsreisende, denen die
zweite Klaffe zu teuer ist, werden
Wagen dritter Klasse mit gepolsterten
Kiffen und Rückenlehnen zur Verfü-
gung gestellt.
3m Speisewagen soll gleich nach
dem Essen überall das Rauchverbot
einige Stunden aufgehoben werden.
Fährt der Zug durch schöne Gegenden, so hat der Schaffner die Fahrgäste auf die herrliche
Aussicht und auf weitere Sehenswürdigkeiten besonders aufmerksam zu machen.
Beim Aussteigen muß das gesamte Zugpersonal behilflich sein, das Landgepäck sorgsam
zu betteuen.
Große Schilder, die abends elettrisch, auch farbig erleuchtet sein müssen, werden in
Zukunft die Ankommenden auf jedem Bahnhof mit „Lerzlich willkommen" begrüßen.
Sind die Beamten in allem erst praktisch eingeschult, wird das Reisen für jedermann
ein wahres Vergnügen sein.
So knickerig auch die Reichsbahngesellschaft früher war, durch diesen „Amgang mit
Menschen" ist sie ein moderner Knigge-rich geworden.
NM 5TffN80tK
Nils Stenbock: Es wird Winter
Zeichnung von Hans Rrw-aid
Der Pazifist
Der Pfarrer hatte in der Weih-
nachtspredigt über das Thema des
Friedens gesprochen, wie sich das für eine
richtige Weihnachtspredigt auch gehört.
Max und Mumm hatten sich die
Predigt andächtig angehört.
Max sagte anschließend:
„Recht hat der Mann! Frieden!
Frieden brauchen wir um jeden Preis!"
„Na ja," meinte da Mumm, „das
ist ja gut und schön, aber siehst du,
Krieg und Kampf ist doch etwas dem
Menschen Natürliches!"
„Was, du Dreckskerl!" schrie da
Max. „Sag das noch einmal und ich
haue dich zu Pflaumenmus, ich schlage
dich, daß du in keinen Sarg mehrpaßt...
Ein Geschäft
„Na, Auchust, wie kefälld dir denne
die Drombede, die ich dir zu Weih-
nachdn geschengd hawwe?"
„Kroffardch, Ongkel Oddo, so was
Feines hawwich iewerhaupt noch nich
zu Weihnachdn gegrichd! Zädesmal,
wenn ich drauf blase, schengd mir die
Mamma 'nen Groschen, bloß damid
ich gleich Widder uffhöre!"
Neueste Moden
Entworfen von Kurt Hügelow
Das Siuzmkletd
(ntii Dzaltivetsl ei jungen)
A la Schwedenpunsdt
DasRejotmkleid jüt Korpulente
€in Kleinauto muß man zu benutzen verstehen!