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„Edel sei der Mensch,
hilfreich und G u t l)",

„Ein echter deutscher Mann
mag keinen Franzen leiden!"

Inzwischen war Wilhelm Tel!
mit seinem Söhnchcn Walter
erschienen. Der Knabe ging
furchtlos an einen SA-Mann
heran und fragte: „Du, Mann:
was ist das für ein Gipfel an
der Stange, die au deiner»
Gürtel hängt?"

„Das ist eine hagra oder Hand-
granate."

„sind die lange Zigarre hier?"
„Das ist ein gukl oder Gummi-
knüppel."

„Lind >ver ist der finstere Mann
dort, der aussieht wie Gehler?"
„Das ist der Osaf."

„Was für ein ff?"

„Du Lausejunge willst frech
werden . . . ?"

Da sprang der alte Teil da-
zwischen:

„Sie Rohling! Ihre Llhr ist
abgelaufen!"

„Ach was", brüllte der SA-
Mann, „Sie können mich, . ."
„Kalt!" ertönte die ■ eiserne
Stimme des Götz von Ber-
lichingen, „hier oben ist meine
berühmte Einladung urheber-
rechtlich geschützt. Auf Erden

ln den Seilen Ze‘d,m,”s von Lotliar l!c'z

„All vafluchf! Wenn du mir noch mal so vor’n Magen haust, schlag ick dir nach die Vorstellung
die Jacke voll, oller Dussel!“

Zeichnung von Hans Kossatz

Die Schangentänzerin

„Da fällt mir ein, Cäcilie, wir könnten mal wieder
Spickaal essen!“

nehme ich ein Copyright, damit nicht jeder Kanswurst (Goethe zuckte
unmerklich zusammen) mich beklaut. Jeder Federfuchser . . ."

„Ich verbitte mir Ihre Anzüglichkeiten", rief der Abgeordnete Feder. „Icb
bin der Theoretiker der Partei. Die Zinsknechtschaft und der Nahrungs-
mittelwucher . . . ."

„Oes Saupack g'scheertes", mischte sich der bayerische Kiasl hinein,
„fei» d' Weißwürscht net klancr tvorden, ös Zapfennazis ölendige!"

Nun ging es los. Kerkules haute zwar Kitlern iit die Freffe, aber Pabst
würgte den Dichter Keine, der blau anlief, während der Abgeordnete
Keines einen Orientalen namens Kafis, der über den West-Oesllichen
Divan gestolpert ivar, vertobakte. Das Elysimn war überrumpelt. Aber
plötzlich ertönte Iosuas Jericho-Posaune in so raffereinen Tönen, daß cs
die Nazis grauste. Aus dem Kintergrunde stürzten zur Kilfe herbei
Simson, Goliath, Polyphem, Atlas, Gargantua und Rübezahl, auch
David erschien mit seiner Schleuder. Als er seinen Doppelgänger Goebbels
erblickte, zögerte er erst, dann pflanzte er ihm einen 500-karätigen Feldstein
in die Magengegend. Siegreich drang das Elysium vor, die Nazis flohen.
„Wotan hilf!", betete Kitler. Da tat sich vor wen Flüchtenden eine Regcn-
bogenbrttcke auf, an der Leimdal stand und finster drohte: „Keim, dalli!"
Rühmlos »'änderten die Kitlerianer über die Milchstraße »ach Kaufe.
„Eine schöne Straße", meinte Frick.

„Ja", stimmte Frauzen bei, „nur schade, keine Schaufensterscheiben!"

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