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Angst vor dem
Tonfilm

Auf der Rennbahn.
Schmudicke und Frau
sind auch da.

Schmudicke wettet, ilnb
verliert.

Schmudicke wirft mit
allerschönsten Redens-
arten nur so um sich.
Dreht sich Frau Schmu-
dicke entsetzt um, stößt
ihn in die Seite und
sagt: „Bistestille! Willstc
mich mit Gewalt bla-
mieren? Kannste denn
nich sehen, dat se hier
'ne tönende Wochenschau
aufnehmen?"

Aha!

Die Namen Alfred Du-
genbcrg und Adolf Litlcr
zeigen beide genau die-
selben Initialen 2l. L.
Gleiche Brüder, gleiche
Kapp-cn!

Stimme vom Nebentisd«: „Vergeblidies Eemühen, meine Herren, Ibre
Partei döst weiter!"

Der Koffer

Äerr Klapsch hatte zu
Weihnachten einen Koffer-
geschenkt bekommen, der
rrach Lluswcis eines an
ihm befestigten Metall-
schildchens aus echtem
Rindsleder bestand.

Mit diesen« Koffer in der
Land schloß. sich Lerr
Klapsch einer Stahlhelm-
Deputation an, die wieder
einmal Benito Mussolini
die Stiefel zu lecken
das dringende Bedürfnis
fühlte.

Bei der Zollkontrolle
fragte ein italienischer
Zollbeamter im Gepäck-
raum :

„Biddäschän, too ist Be-
sitzer von das Koffer?"
Als sich, niemand sofort
meldete, fragte der Be-
amte noch einmal:
„Biddäschän, der Signore
„GarntierkesRindslcder",

Zeichnung von Erna Vigna
Der reiche Ibn ben Hassan saß auf der Veranda
seines Hauses und ließ sich von der Sonne
bescheinen. Als er einen gänzlidr verarmten
Fellachen vor seinem Hause sich zur Erde
bücken sah.

„Was tust du da, mein Sohn?“ rief er zu ihm
hinab.

„Ich esse Gras, oh Herr, weil mich sehr hungert,
und ich nichts anderes zum Essen habe!“

„O“, sagte ben Hassan zu ihm, weil er gerade
sehr huldvoll gestimmt war und ihn der Arme
dauerte, „geh hinten in meinen Garten. Ich erlaube
es dir. Dort wächst das Gras nochmal so hoch!"

Shaw

Äenderso», der Biograph
Bernard Shaws, besuchte
den Dichter einmal aus
seinem Sommersitz.

„Lind «varuin sind Sie
arrsgerechnet hierher ge-
zogen?" fragte er.
„Kornmen Sie, ich rvill
Ihnen zeigen, tvarum",
ertviderte Shatv urrd führte
Denderson auf den Fried-
hof des kleinen Ortes.

Er führte ihn an einen
Grabstein, aris dem zu
lesen stand:

„Das Leben ist kurz." Es
folgte darauf der Name
des Verstorbenen und sein
Alter: Achtzig Jahre.
„Verstehen Sie nun,
tvarum ich an diesen Ort
gezogen biir?" fragte der
Dichter. „Ein Ort, wo
achtzig Jahre ein kurzes
Leben bedeuten, muß doch
für die Gesundheit sehr
zuträglich sein!"

tvo ist er?"

Er hatte das Schildchen für den Namen des
Besitzers gehalten.

löerr Klapsch meldete sich darauf sofort.

Zeichnung von Lothar Reiz

Leicht gesagt . . .

„Keine Angst, Fräulein! Sie sind ja gerettet!
Geben Sie mir nur ruhig die Hand und dann
feste die Zähne zusammengebissen . . . !"
„Ogottogott, das geht ja nicht! Meine Zähne
liegen ja noch auf dem Nachttisch!“

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