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Zwei Arme

Ein abgebauter Beamter
sprach in seiner Verzwcif-
lnng bei seinem ehema-
ligen Chef, dem Kcrrn
Bankpräsidcntcn, vor.
„Ich finde keinen Posten,"
jammerte er, „meine Ab-
findung ist längst ver-
braucht und ich habe uicht
einmal Geld, um Weib
tnrd Kind vor dem Kun-
gcr zu schützen!"

„Ich habe auch kein
Geld!" sagte der Bank-
gewaltige.

„Das glaube ich Ihnen
gern," replizierte der Ab-
gebaute, „aber -.Herr Prä-
sident dürfen nicht vcr-
geffen, daß ich auch in
der Schweiz kein De-
pot besitze!"

Einbruch

Finstere Verbrecher knack-
ten den Gcldschrank.

Die Tür sprang aus.

Der Gcldschrank gähnte
leer.

„Verdammt", zischte der
eine, „jetzt sind wir sicher
beim deutschen Finanz-
minister cingcbrochcn!"

Zeichnung von Werner Saul

„Wenn Köpfe rollen, fällt vielleicht auch einer für mich ab!“

Zu Hause

Ein alter Kcrr fragte
einen Matrosen in der
Nähe der Landungs-
brückcn in Kamburg:
„Wo ist eigentlich Ihr
zu Kaufe, min Sähn?"
„Wo sind wir Matrosen
wohl zu Kaufe! Die ganze
Welt ist unser zu Kaufe!"
sagte Jan poetisch.

„Na ja, schon, das ist ja
sehr hübsch gesagt und da
muß ich wohl mal'n beten
anncrs fragen, tvcnn ich
wisse» Null, was ich tvisscn
mochte. Also, wo ist denn
Ihre Braut?"

„Meine Braut? Zu
Kaufe!"

Riggersongs

Auch bei den Negern
Afrikas gibt cs bereits
Grammophone und Gram-
mophongeschäfte.
Wuschiwuschi wollte Kei-
matklänge.

Der Verkäufer bedauerte:
„Negermusik habe ich nicht
aus Lager—abcrwcnn Sie
wünschen, laste ich Ihnen
ein paar Aufnahmen aus
Berlin kommen!"

Um Wallace herum

Iir einem Londoner literarischen Klub unterhielt man sich über
die Erfolge der modernen englischen Kriminalliteratur.
Michael Arlcn, der nach seiner Meinung befragt worden
>var, erwiderte:

„Das, tvas allen Kriminalromanen, seien sie nun von

Wallace, Fielding oder einem anderen, gemeinsam ist, dürfte
wohl ihr Geheimnis sein."

„Sie machen uns begierig, Mister Arlcn, zu erfahren, tvas
dieses allen gemeinsame Geheimnis ist!"

„Das Geheimnis ist für mich: Warum findet sich unter all
diesen Verbrechcrn nicht mal ein netter Mensch, der einen
solchen Autor totschicßt?"

Neuer akademischer Ehren-Kodex

(Jeder Student kostet den preußischen Staat jährlich hunderte von Mark!)

Nr. 3
 
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