Herr Maier spielt einen Grand!
Das Telefongespräch
Auf dein Postamt in der Siedlungskolonie ist nur ein
Ferufprechautomat. In dem kleinen Schaltervorraum tourten
ein älterer .Herr, der tvie ein Studienrnt aussieht, ein dicker
Herr, der wie ein Klempnermeister
aussieht, eine ältliche Dame, die
scheinbar dem Vorstand der Bahn-
hofsmission angehört, eine junge
Daine und ein junger Mann. Im
ganzen also fünf Personen.
3m Automaten steht ein Herr in
mittleren Jahren, hält den Hörer
an> Ahr und schtveigt.
Der Studienrat, der Klempner-
meister, die Vorstandsdame, die
junge Dame, der junge Mann
tvarten, nun bereits seit 15Mi»uten.
„Es sollte für jedes Gespräch eine
bestimmte Zeit gesetzlich sestgelegt
werden," sagte der Studienrat.
„Llls Geschäftsmann hat man keine
Zeit zu verlieren," sagt der Klemp-
nermeister.
„Auf Damen wird heute gar keine
Xeieil ati von II e 1 m u t li Peter
„Sehnsemal, ich bin doch nich neugierig, nich war, —
aber man kann doch nischt dafür, wenn man mal
ganz zufällig durch’n Schlüsselloch guckt, nich wahr?"
Zeichnungen voll Hugo I'rank
Rücksicht mehr genommen. And ich bin sogar aus adligem
Hause", flötet die Vorstandsdame.
Die junge Dame pudert sich das Näschen.
Der junge Mann sieht ihr interessiert zu.
20 Minuten sind vergangen. Eine offene Revolution droht
im Schaltervorraum auszubrechen.
Der junge Mann beugt dem vor,
öffnet die Tür des Automaten und
sagt: „Entschuldigen Sie bitte."
Dreht sich der.Herr um und sagt:
„Seht! Sehen Sic denn nicht, daß
icb mich seit einer halben Stunde
mit meiner Frau unterhalte?"
Der Reporter
hat den berühmten deutschen Film-
künstler interviewt.
„Nun zum Schluß noch eine Frage,
Meister, gedenke» Sie auch mal im
Ausland zu gastieren?"
„Amgekehrt, mein Lieber, durchaus
umgekehrt, ich habe vor, gelegent-
lich mal in Deutschland ei» Gast-
spiel zu geben!"
Die billigen Strümpfe
Eine ältere Dame bleibt bei der Strumpfwaren-Abteilung stehen, betrachtet ein
Zeitfinuns ron Lothar Reiz
„Unwandelbar ist meine Liebe zu dir,
Geliebte!“
„Und wenn ich dir sage, daß Papa sein
ganzes Vermögen verloren hat . . ?“
„ . . . Auch dann — habe ich dich
geliebt!“
Paar seidene Strümpfe und fragt
„Was kostet das?"
„Sieben Mark fünfundneunzig!"
„Gibt es keine billigeren?"
„Hier diese Kunstseidenen. Fünf Mark
vierzig!"
„Nicht billiger?"
„Vielleicht diese Zwirnstrümpfe?" Drei
Mark zwanzig!"
„Nicht billiger?"
Bitte, hier ist ein billiges Paar. Reine
Wolle. Sehr haltbar. Eine Mark siebzig!"
„Nicht billiger?"
„Doch, ich zeige Ihnen ein paar Flor-
strümpfe für fünfundneunzig Pfennig!
Wir haben auch Makostrümpfe, sechzig
Pfennig!"
„Sind die nicht billiger?"
Ein junger Mann, der zufällig diesen
Dialog hört, mengt sich in das Gespräch:
„Es gibt noch billigere, gnädige Frau,
kvenn Sie zur Wolle-Abteilung gehen,
dort ein Knäuel Wolle mausen und die
Strümpfe selbst stricken!"
die Verkäuferin:
Zeichnung von Lothar Reiz
„Nun hast du schon zum dritten Mal deinen
Griffel vergessen, Krause! Wie würdest du
wohl einen Soldaten nennen, der ohne
Gewehr in den Krieg zieht?“
„Einen Generäl, Herr Lehrer!“
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Das Telefongespräch
Auf dein Postamt in der Siedlungskolonie ist nur ein
Ferufprechautomat. In dem kleinen Schaltervorraum tourten
ein älterer .Herr, der tvie ein Studienrnt aussieht, ein dicker
Herr, der wie ein Klempnermeister
aussieht, eine ältliche Dame, die
scheinbar dem Vorstand der Bahn-
hofsmission angehört, eine junge
Daine und ein junger Mann. Im
ganzen also fünf Personen.
3m Automaten steht ein Herr in
mittleren Jahren, hält den Hörer
an> Ahr und schtveigt.
Der Studienrat, der Klempner-
meister, die Vorstandsdame, die
junge Dame, der junge Mann
tvarten, nun bereits seit 15Mi»uten.
„Es sollte für jedes Gespräch eine
bestimmte Zeit gesetzlich sestgelegt
werden," sagte der Studienrat.
„Llls Geschäftsmann hat man keine
Zeit zu verlieren," sagt der Klemp-
nermeister.
„Auf Damen wird heute gar keine
Xeieil ati von II e 1 m u t li Peter
„Sehnsemal, ich bin doch nich neugierig, nich war, —
aber man kann doch nischt dafür, wenn man mal
ganz zufällig durch’n Schlüsselloch guckt, nich wahr?"
Zeichnungen voll Hugo I'rank
Rücksicht mehr genommen. And ich bin sogar aus adligem
Hause", flötet die Vorstandsdame.
Die junge Dame pudert sich das Näschen.
Der junge Mann sieht ihr interessiert zu.
20 Minuten sind vergangen. Eine offene Revolution droht
im Schaltervorraum auszubrechen.
Der junge Mann beugt dem vor,
öffnet die Tür des Automaten und
sagt: „Entschuldigen Sie bitte."
Dreht sich der.Herr um und sagt:
„Seht! Sehen Sic denn nicht, daß
icb mich seit einer halben Stunde
mit meiner Frau unterhalte?"
Der Reporter
hat den berühmten deutschen Film-
künstler interviewt.
„Nun zum Schluß noch eine Frage,
Meister, gedenke» Sie auch mal im
Ausland zu gastieren?"
„Amgekehrt, mein Lieber, durchaus
umgekehrt, ich habe vor, gelegent-
lich mal in Deutschland ei» Gast-
spiel zu geben!"
Die billigen Strümpfe
Eine ältere Dame bleibt bei der Strumpfwaren-Abteilung stehen, betrachtet ein
Zeitfinuns ron Lothar Reiz
„Unwandelbar ist meine Liebe zu dir,
Geliebte!“
„Und wenn ich dir sage, daß Papa sein
ganzes Vermögen verloren hat . . ?“
„ . . . Auch dann — habe ich dich
geliebt!“
Paar seidene Strümpfe und fragt
„Was kostet das?"
„Sieben Mark fünfundneunzig!"
„Gibt es keine billigeren?"
„Hier diese Kunstseidenen. Fünf Mark
vierzig!"
„Nicht billiger?"
„Vielleicht diese Zwirnstrümpfe?" Drei
Mark zwanzig!"
„Nicht billiger?"
Bitte, hier ist ein billiges Paar. Reine
Wolle. Sehr haltbar. Eine Mark siebzig!"
„Nicht billiger?"
„Doch, ich zeige Ihnen ein paar Flor-
strümpfe für fünfundneunzig Pfennig!
Wir haben auch Makostrümpfe, sechzig
Pfennig!"
„Sind die nicht billiger?"
Ein junger Mann, der zufällig diesen
Dialog hört, mengt sich in das Gespräch:
„Es gibt noch billigere, gnädige Frau,
kvenn Sie zur Wolle-Abteilung gehen,
dort ein Knäuel Wolle mausen und die
Strümpfe selbst stricken!"
die Verkäuferin:
Zeichnung von Lothar Reiz
„Nun hast du schon zum dritten Mal deinen
Griffel vergessen, Krause! Wie würdest du
wohl einen Soldaten nennen, der ohne
Gewehr in den Krieg zieht?“
„Einen Generäl, Herr Lehrer!“
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