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Zeichnung von
Willibald Krain

Brüning, der
Zauberkünstler

„Damen und Herren! Hoch-
verehrtes Publikum!

Sie sehen hier einen Zy-
linderhut, einen vornehm
bürgerlichen Zylinderhut,
wie er die Köpfe der Gene-
raldirektoren in aller Welt
zu schmücken beziehungs-
weise zu zieren pflegt.
Einen Zylinderhut sehen Sie
hier, Damen und Herren,
ohne Apparat, ohne jeg-
liche Präparation, ein Blick
überzeugt Sie, daß dieser
Zylinderhut auch nicht
den geringsten Inhalt vor-
zuweisen hat. Er ist leer,
Damen und Herren, voll-
kommen leer, ich klopfe
mit meinem Zauberstab die
sämtlichen Wände seiner
inneren Höhlung ab —- er
ist und bleibt leer, er ist
pleite, und ist es das
blanke Nichts, das Ihnen
aus dem Schlund seines
Vakuums entgegenzugähn-
nen beliebt. Und wenn ich
Ihnen jetzt aus dem sol-
chermaßen beschaffenen
Zylinderhut allerlei schöne
Sachen hervorholen will,
Damen und Herren, Mark-
stücke, Zweimarkstücke,
Dreimarkstücke, Gänse-
braten, Rührei mit Schin-
ken sowie die Königin der
Blumen, die duftende Rose
in reicher Fülle, so ver-
gessen Sie keinen Augen-
blick, Damen und Herren,
daß Sie die Kassa entrich-
tet haben, um im Reich
der Illusionen zu weilen
und an den Wundern der
höheren Magie Ihr stau-
nendes Auge zu erfreuen!“
 
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