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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 53.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.8268#0074
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Zeichnung.von Helm. Pcfer

War . ..

„3chade, daß du so
spät kommst, — der
Blonde mit der wei-
ßen Hose war ein
so hübscher Jungei“

dann völkisch beobachten und wen der „Angriff“ angreifen?
Und wenn das Dritte Reich errichtet wäre, wer ließe sich
dann noch geduldig vom Braunen Hausherrn die Segnungen
dieses Reiches schwungvoll verkünden?

Wenn Hitler nichts dagegen hätte, könnte man ihn, der
ruhelos und unermüdlich nach dem gelobten Lande Preußen
und der gelobten Stadt Berlin marschiert, mit dem ewigen
Juden vergleichen. Aber da er bestimmt etwas dagegen
hat, muß man ihn wohl den ewigen Arier nennen. Den
beinahe ewigen. Denn eines Tages wird dieser Ruhelose
so auf den Marsch gebracht werden, daß er keine Lust
mehr zu neuen Märschen verspüren wird. G-g.

ff17™7*-

Zeichnung Ton St. Szigethy

Die Diva

in Nöten

„Jetzt kommtdertarDige
Film! Paß auf, wir wer-
den noch das Erröten
lernen müssen!“

Zeichnung von E. Mertens

Ein Bild ohne Worte
aus der Zeit der
Krise . . .

Der erste Teil dieses Witzes ist uralt: Die Kinder
wollten unter gar keinen Umständen den Lebertran
einnehmen. Da verfiel der Vater auf eine Kriegslist:
Jedes Kind durfte, wenn es seinen Löffel artig schluckte,
einen Fünfer in die Sparbüchse tun. Die Flasche leerte
sich und das Sparschwein klimperte, wenn man es anhob.
Eines Tages — es war nur noch ein ganz kleiner Rest
in der Flasche — fragte das Jüngste: „Vater, was machen
wir denn mit den vielen Fünfern?“

„Davon kaufen wir neuen Lebertran“, war des
Vaters Antwort.

Wie gesagt, diese Geschichte hat mindestens ihre vier
Jahrzehnte auf dem Buckel. Sonst könnte man nämlich
glauben, es handele sich nicht um den Lebertran,
sondern um den — ersten und zweiten russischen Fünf-
jahresplan.

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