TAie Kleinbahn Wildenhein—Neustadt erreichte
mehrmals in Neustadt den Anschluß an
den D-Zug nicht. Man ruft eine Versammlung
der an der Bahn beteiligten Gemeinden zu-
sammen. Der Bürgermeister von Wildenhein
macht den Vorschlag:
„Man soll den Kleinbahn-Zug wenigstens mit
30 Kilometer in der Stunde fahren lassen,
dann ist die Gewähr, den Anschluß zu er-
reichen, größer.“
Erhebt sich ein Gemeinderatsmitglied:
„Verkehrstechnisch ist das nicht möglich.“
Die Gemeindevertreter staunen mit offenem
Mund:
_?«
„Weil die Strecke doch nur 9 Kilometer lang
ist!“
In der Straßenbahn saß versonnen ein Mann
und starrte abwesend vor sich hin. Schließlich
tippte der Schaffner ihm sanft auf die Schulter:
„Haben Sie schon einen Fahrschein? Wo wollen
Sie hin?“
Der Mann schreckte hoch und kramte in der
Tasche:
„Bis zum Finanzamt, bitte!“
Sagte der Schaffner mitleidig:
„Lassen Sie das Geld man stecken. Sie sind so
gestraft genug!“
„Ihre Beine ge-
fallen mir gar
nicht, lieber
MannI“
„Tja, du lieber
Gott, HerrDok-
tor, ich bin ia
auch nicht die
Marlene Die-
trich, sondern
bloß derChauf-
feur Krause!“
A n der Kasse des Theaters stand ein Mann
-■*- und verlangte zwei Parkettplätze, dabei drehte
er einen Zwanzigmarkschein in den Händen hin
und her.
Der Kassierer bog seinen Kopf durch das Schalter-
fenster und blickte verwundert:
„Zwei bezahlte Plätze? Ach bitte, kommen Sie
doch ins Direktionszimmer, ich möchte Sie mit
unserem Direktor bekannt machen!“
/
Tm Goethejahr.
Eine Herde von Amerikanern braust nach Wei-
mar, hopst in hereitstehende Automobile.
Wird zum Park gefahren, um Goethes Gartenhaus
zu besichtigen.
Sie bleiben vor dem Eingang stehen und sehen
sich die Wiese vor dem Hause an.
Dann sagen sie alle, wie aus einem Munde:
„Was für ein wundervoller Golfplatz!“
Zeichnung von J upo
Prinz Auwi
„Was du ererbt
von deinen Vä-
tern hast —Er-
wirb es, um es
zu besitzen!“
Kino in
Schottland
„Das ist näm-
lich mein Kind,
Fräulein, mein
Lohn ... I“
Notzeit lehrt seltsame Künste. In Berlin gibt
es Leute, die, um die Post um den Telefon-
Groschen zu bemogeln, das Geräusch des Laut-
zeichens kunstvoll nachzuahmen wissen. Noch viel
besser aber ist, was aus dem Ruhrgeniet gemeldet
wird. Da war also ein Mann, der sein einfaches
Häusel an einem der Kanäle stehen hat. Dieser
Mann nun hatte bei allen Kahnschiffern eine ge-
wisse Berühmtheit dadurch erlangt, daß er einen
Hund von der minderwertigsten Rasse sich hielt,
ein wahres Monstrum von Köter, der jeden
vorbeifahrenden Kohlenkahn in wütendster Weise
anbellte. Die Kahnschiffer hatten einen Haß auf
den Köter, und von jedem Kohlenkahn, der vor-
beikam, hagelte es Kohlenstücke auf den Hund,
der übrigens sehr geschickt war und jedem Brocken
auszuweichen verstand.
Wie gesagt, es hagelte Kohlenstücke . . . Und der
Mann hatte warme Stuben den ganzen Winter
über und konnte noch einen kleinen Kohlenhandel
unterhalten.
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mehrmals in Neustadt den Anschluß an
den D-Zug nicht. Man ruft eine Versammlung
der an der Bahn beteiligten Gemeinden zu-
sammen. Der Bürgermeister von Wildenhein
macht den Vorschlag:
„Man soll den Kleinbahn-Zug wenigstens mit
30 Kilometer in der Stunde fahren lassen,
dann ist die Gewähr, den Anschluß zu er-
reichen, größer.“
Erhebt sich ein Gemeinderatsmitglied:
„Verkehrstechnisch ist das nicht möglich.“
Die Gemeindevertreter staunen mit offenem
Mund:
_?«
„Weil die Strecke doch nur 9 Kilometer lang
ist!“
In der Straßenbahn saß versonnen ein Mann
und starrte abwesend vor sich hin. Schließlich
tippte der Schaffner ihm sanft auf die Schulter:
„Haben Sie schon einen Fahrschein? Wo wollen
Sie hin?“
Der Mann schreckte hoch und kramte in der
Tasche:
„Bis zum Finanzamt, bitte!“
Sagte der Schaffner mitleidig:
„Lassen Sie das Geld man stecken. Sie sind so
gestraft genug!“
„Ihre Beine ge-
fallen mir gar
nicht, lieber
MannI“
„Tja, du lieber
Gott, HerrDok-
tor, ich bin ia
auch nicht die
Marlene Die-
trich, sondern
bloß derChauf-
feur Krause!“
A n der Kasse des Theaters stand ein Mann
-■*- und verlangte zwei Parkettplätze, dabei drehte
er einen Zwanzigmarkschein in den Händen hin
und her.
Der Kassierer bog seinen Kopf durch das Schalter-
fenster und blickte verwundert:
„Zwei bezahlte Plätze? Ach bitte, kommen Sie
doch ins Direktionszimmer, ich möchte Sie mit
unserem Direktor bekannt machen!“
/
Tm Goethejahr.
Eine Herde von Amerikanern braust nach Wei-
mar, hopst in hereitstehende Automobile.
Wird zum Park gefahren, um Goethes Gartenhaus
zu besichtigen.
Sie bleiben vor dem Eingang stehen und sehen
sich die Wiese vor dem Hause an.
Dann sagen sie alle, wie aus einem Munde:
„Was für ein wundervoller Golfplatz!“
Zeichnung von J upo
Prinz Auwi
„Was du ererbt
von deinen Vä-
tern hast —Er-
wirb es, um es
zu besitzen!“
Kino in
Schottland
„Das ist näm-
lich mein Kind,
Fräulein, mein
Lohn ... I“
Notzeit lehrt seltsame Künste. In Berlin gibt
es Leute, die, um die Post um den Telefon-
Groschen zu bemogeln, das Geräusch des Laut-
zeichens kunstvoll nachzuahmen wissen. Noch viel
besser aber ist, was aus dem Ruhrgeniet gemeldet
wird. Da war also ein Mann, der sein einfaches
Häusel an einem der Kanäle stehen hat. Dieser
Mann nun hatte bei allen Kahnschiffern eine ge-
wisse Berühmtheit dadurch erlangt, daß er einen
Hund von der minderwertigsten Rasse sich hielt,
ein wahres Monstrum von Köter, der jeden
vorbeifahrenden Kohlenkahn in wütendster Weise
anbellte. Die Kahnschiffer hatten einen Haß auf
den Köter, und von jedem Kohlenkahn, der vor-
beikam, hagelte es Kohlenstücke auf den Hund,
der übrigens sehr geschickt war und jedem Brocken
auszuweichen verstand.
Wie gesagt, es hagelte Kohlenstücke . . . Und der
Mann hatte warme Stuben den ganzen Winter
über und konnte noch einen kleinen Kohlenhandel
unterhalten.
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