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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 53.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.8268#0185
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Aeußerlich

^eidinutig von
Julius Rosenbaum

»Du leidest, lieber
Michel, an einem bös-
artigen Ausschlag, die
Hauptsache ist, er setzt
sich im Kopf nicht fest!“

T^ine Naturtreue herrscht in dem neuen Drama“, rühmt
^ Frau Dollbrägen, „nicht mehr zu überbieten.“
«Stimmt,“ nickt Vater Dollbrägen. „In der Kirchenszene
sind mir direkt die Augen zugefallen.“

Hitleriana

Zeichnung von O. B a de e

„Du hättest doch auch
schon längst in unserer
Bewegung etwas ge-
worden sein müssen,
Emil.“

„War leider nicht mög-
lich. Es waren immer
zuviel Vorbestrafte vor
mir.“

TTast du nun den Brief auch richtig in den Kasten ge-
H werfen?“ fragt Frau Dackelhüll den heimkehrenden
Gatten? — „Nein.“ — „Und den Knoten im Taschentuch
hast du auch nicht gesehen?“ — „Doch.“ — „Willst
du mir dann gefälligst sagen, wie das mit dem Briefe
möglich ist?“ — „Aber gern liebes Kind. Du hast nicht
vergessen, den Knoten zu machen und ich habe nicht
vergessen, an den Brief zu denken, als ich den Knoten
gesehen habe, aber du hast nur leider vergessen, mir
den Brief zu geben.“

Tch habe ein phänomenales Gedächtnis. Ich vergesse
nichts, was ich einmal in meinen Kopf aufgenommen
habe.“

„Soso. Und die zwanzig Mark, die ich Ihnen vor acht
Wochen gepumpt habe?“

„Das ist was anderes. Die habe ich nicht in mein Gehirn
gesteckt, sondern in meine Brieftasche.“

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