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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 53.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.8268#0253
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„Nun, ich denke, wir werden bald wieder so weit sein, Papa!"

So CftUt deuu,

iUc- muHtce** SöUutTeuis!

Ihr ließt aus vollem Hals den Dübel schallen,

Als anno 14 ihr ins Feld marschiert!

Ihr wußtet nichts von klug gestellten Fallen,

In deren Schlingen euch die List geführt!

Ihr wart ein Volk von braven Ahnungslosen!

Erst später dann, auf arg verbeulten Hosen,

Last ihr die Noten Seiner Majestät —

Da wart ihr klüger, leider nur zu spät!

Wenn ihr nun abermals rennt ins Verderben,

Sagt bitte nicht, ihr hättet nichts geahnt!

Geht diesmal euch das Reich in Schutt und Scherben:

Ihr habt dem Hitler selbst den Weg gebahnt!

Verfangt ihr euch so fest in seinen Schlingen,

Daß euch kein Gott mehr kann die Rettung bringen,
Schlagt bitte dann nicht an die deutsche Brust
Wie dazumal: Ihr hättet nichts gewußt!

Denn ihr wißt alles! Kennt der Kriege Serie,

Die jenes Mannes dunkle Absicht braut!

Ihr seid durchaus im Bilde! Die Materie
Ist euch bis in den letzten Punkt vertraut!

Was jener will — euch ward es laut gesungen,

Und hold und lieblich hat es euch geklungen!

Nichts ward verheimlicht, und wohin ihr blickt,

Ist euch der Weg in hellstes Licht gerückt!

So geht ihn denn, wenn die Vernunft euch schnuppe!

Nur eins, Verehrte, uns zu sagen lockt:

Es hilft euch löffeln diesmal keins die Suppe,

Die ihr mit Lust euch selber eingebrockt!

Da, diesmal müßt ihr selbst und ohne Bürgen
Das bittre Ende bis zum Ende würgen!

So geht denn hin, ihr muntren Söhne Teuts,

Und stimmt für Krieg und Hakenkreuz!

W.
 
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