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und den Menschen ein Wohlgefallen...!
Wieder läuten die Weihnachtsglocken, wieder riecht die Welt, soweit sie als anständiges Bürgertum
in Erscheinung tritt, nach Pfefferkuchen und Gänsebraten.
O, da gibt es viele neidische Volksgenossen, denen mangels der leiblichen Genüsse die Problematik
der seelischen sich aufdrängen will.
So sie murren, sei ihnen gesagt, daß sie irren.
Aber wir selbst können das nicht so gut sagen, wie es die berufenen Diener des Worts zu sagen
vermögen. Sie mögen sprechen:
Im ,,Neulandblatt“ Halbmonatsschrift „für erneuertes Christsein, für soziale
Gesinnung, für wahres Deutschtum, für mutige Tat", herausgegeben von Guida
Diehl, Nr. 3/1932, gibt Herr Dekan Otto Scriba folgende Erklärung der Ursache
der Arbeitslosigkeit:
„Wir haben unsern von Gott gegebenen Fürsten abgesetzt, haben die Häupter
arbeitslos gemacht, daß sie nicht mehr, wie sie es gewohnt waren und wie sie
es pflichtmäßig getan haben, zum Wohle ihres Volkes wirken durften. Und
nun wundern wir uns, daß unser Volk eine solche Not erleben muß, wie sie
die Arbeitslosigkeit uns vor die Augen stellt. Ein Volk, das sein
Haupt (gemeint ist der frühere Kaiser Wilhelm II.) zur Arbeitslosig-
keit verdammt, kann sich nicht wundern, wenn als
Gottes Antwort auf solche Tat die Arbeitslosigkeit von Millionen
folgt."
Wir sind fest überzeugt davon, daß Herr Dekan Scriba einmal im Sinne des
bekannten Bibel Wortes Matth. 5, Vers 3 bestimmt selig sein wird.
★
Ebenso wird der Kaplan Freund in den Himmel kommen, der sich in der
Wochenschrift „Das neue Reich“ (6. 4. 32) unter dem Titel „Armut als Gnade"
nachstehende Worte leistete:
„J egliche Armut kommt von Gott, ist zumindest von ihm
zugelassen. Sie wird zur Prüfung gesandt, soll uns zu tieferer Einsicht
und Selbsterkenntnis führen. Armsein befreit uns von dem Vergafftsein in
bloß relative Werte, wir finden uns ganz auf uns selbst zurückgeworfen, wir
stehen nackt und bloß vor Gott. Das ist das heilsame der Armut. Wir lernen
unsere Schuld sehen. ... So ist die Armut, die uns trifft, wie ein Ruf
Gottes an uns."
★
Dann schrieb der evangelische Pfarrer Dr. rer. pol. et phil. Hans Ph. Ehrenberg,
Bochum, in einer Broschüre „Der Mann ohne Arbeit, Ein Wort der Kirche
an den Arbeitslosen" (Druck und Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh, 1931):
„Darum ergeben wir uns den Tatsachen der heutigen Weltkrise. Sie ist
Gottes Gericht; sie ist Menschenschicksal; sie ist chronische, nicht
bald heilbare Erkrankung. Wir beugen uns." (S. 8/9.)
„Du (Bruder Arbeitslos) bist der Schutthaufen, auf den aller Schutt dieser
Zeit abgeladen wird." (S. 11.)
„Und doch will der Schreiber Dich (den Arbeitslosen) damit in keine andere
Lage gebracht sehen, als in der nach unserem christlichen Glauben der
Mensch an und für sich steht: verloren
und verdammt zu sein!" (S, 12.)
„Wie einstens Kain, der Mörder, von Gott
trotz seiner Todsünde durch das Zeichen
des Verbrechers gerettet wurde, also bist
auch Du, mein Bruder Arbeitslos, vom
Schöpfer gezeichnet worden, um gerettet
zu werden. Wo von Gott gezeich-
nete Menschen sind, da ist der
richtige Ort für die „K i r c h e". Da
ist der Ort für die Kirche und Zeit für den
Heiland. Eine gnadenreiche Zeit,
ein angenehmes Jahr, eine Er-
füllungsstunde mitten unter Verwesung,
Graus und Sterben.“ (S. 17.)
Dieser ehrenwerte Herr Ehrenberg be-
zeichnet sich (S. 16) als „schwerarbeitenden
Priester" und schließt seinen äußerst bezeich-
aenden Aufruf:
„Bis zu der schwersten aller Wahrheiten
! des Glaubens wollen wir uns durchringen:
der Not nicht aus Mitleid beispringen, son-
dern dieNotalsGerichtganzund
garaufunsnehmenunddennoch
lieben — lieben mit vollem Herzen, mit
hingebender Neigung, mit inbrünstigem
Opferwillen, mit herbem Gemüte. Und
mein Wunsch an Dich, Du arbeitsloser
Bruder, sei wiederholt: es möge Dir ein
Arbeitgeber beschert werden, der wie der
meine alle wachsende Arbeit mit noch
schneller steigendem Lohn vergütet."
i glauben wir gerne, denn auf Grund des
, rbesoldungsgesetzes vom 3. Juli 1931
; euß. Gesetzessammlung 1931 Bl. 27) stellt
B. der Preußische Staat der evangelischen
ind katholischen Kirche jährlich 64,2 Mil-
ionen Mark „Bedürfniszuschüsse“ zur Ver-
ugung.
Wie heißt es doch im Evangelium, das die Priester den Gläubigen lehren, in
Matth. 6, Vers 19:
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der
Rost fressen, und da die Diebe nachgraben und stehlen."
Und wie selbstlos hören sich dann aus sattem Munde die Worte an aus
Matth. 13, Vers 12:
„Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht
hat, von dem wird auch genommen, das er hat."
★
Wenn die Arbeitslosigkeit nach diesen sehr christlichen Auffassungen ein
„Gottesgericht“ ist, dann wird sie doch auch einen Zweck haben, der zu er-
klären sein muß. Einer der es wissen muß, warum uns so viel Not „verordnet“
wurde, der katholische Theologieprofessor Dr. Paul Simon (Tübingen) gibt in
der Monatsschrift „Caritas“ (36. Jahrg., Heft 10, Caritas-Verlag, Freiburg i. B )
folgende Weisheit von sich:
„Wir stehen heute in einer gefährlichen Lage, in einer Lage, die vielleicht so
gefährlich ist, wie sie nie innerhalb der Geschichte des Christentums war.
Denn es wird heute unter Absehung von aller Religion, ja im Gegensatz
zum Christentum der Versuch gemacht, die Armut auzurotten
— das ist ja auch der Hintergrund vieler nichtchristlicher Wohlfahrts-
organisationen."
Also Angst hat man vor der Ausrottung der Armut!! Nun, wenn es in der
menschlichen Gesellschaft vorderhand noch immer Unterschiede im Besitz wie
im Bedarf geben wird, so lassen sich doch wohl allzu große Gegensätze
zwischen reich und arm beseitigen, kann man die allgemeine Armut mildern.
Man kann dafür sorgen, daß möglichst wenig Menschen von ihr betroffen
werden durch eine gerechtere Güterverteilung und sinnvollere Wirtschafts-
ordnung. Aber auch das darf nicht sein, denn der Theologieprofessor Simon
fährt fort:
„Das Schicksal der Kirche und der christlichen Gesell-
schaft hängt in einem viel höheren Maße, als man glaubt, von dem
Armutsideal und der Pflege dieses Ideals ab. Viel-
leicht hängt von der Pflege dieses Ideals mehr ab als von der organi-
satorischen Bekämpfung der Armut. Vielleicht ist sogar die beste
Bekämpfung der Armut die Pflege des Armutsideal s.“
. . . „Sicher ist, daß die Pflege des Armutsideals für die
Kirche und für die Gesell-
schaft von größter Bedeu-
tung i s t.“
Hängt das Schicksal der Kirche oder der
Kirchen vom Armutsideal ab, dann hängt erst
recht und sehr viel mehr das Schicksal des
Volkes ab vom Kampf gegen dieses Priester-
ideal (wonach die Priester allerdings meist
nicht leben!) und gegen alle Menschen und
Einrichtungen und Lehren, die dieses Ideal
verbreiten, als göttlich hinstellen und zur
Religion erheben.
★
Und den „göttlichen Sinn" der Arbeitslosig-
keit kennzeichnete uns in dem katholischen
„Volksfreund" in Cleve der Pater Johannes
Rosenbach O. M. J. (d. h. aus dem Orden der
Oblaten der unbefleckten Jungfrau Maria).
Dieser Seelentröster schrieb in einer „frohen
Botschaft für die Arbeitslosen" überraschend
offenherzig:
„W er nicht arbeitet, der soll
beten. Wer aber nicht beten
will, der soll auch nicht essen,
denn er erfüllt in keiner Weise mehr die
ihm vom Schöpfer gegebene Lebensaufgabe.
In der Tat! Wer nicht arbeitet, der soll
beten. Das scheint mir der tiefste, gött-
liche Sinn der Arbeitslosig-
keit zu sein.
Leider haben diesen christlichen Sinn der
Arbeitslosigkeit noch wenige erfaßt, sonst
würden von den Tausenden und abermals
Tausenden viel mehr Tag für Tag in ihren
Gotteshäusern antreten, um mit dem
Priester ihrer Gemeinde das heilige Opfer
darzubringen."
Womit wir die weihnachtliche Erbauung
schließen!
Zeichnung von Lothar Reiz
„Sag’ mal, schämst du dich nicht, eine solche Zen-
sur nach Hause zu bringen? Wenn du nun sitzen
bleibst?“ — „Du lieber Gott, da werde ich eben ein
Jahr später arbeitslos, Vater!“
und den Menschen ein Wohlgefallen...!
Wieder läuten die Weihnachtsglocken, wieder riecht die Welt, soweit sie als anständiges Bürgertum
in Erscheinung tritt, nach Pfefferkuchen und Gänsebraten.
O, da gibt es viele neidische Volksgenossen, denen mangels der leiblichen Genüsse die Problematik
der seelischen sich aufdrängen will.
So sie murren, sei ihnen gesagt, daß sie irren.
Aber wir selbst können das nicht so gut sagen, wie es die berufenen Diener des Worts zu sagen
vermögen. Sie mögen sprechen:
Im ,,Neulandblatt“ Halbmonatsschrift „für erneuertes Christsein, für soziale
Gesinnung, für wahres Deutschtum, für mutige Tat", herausgegeben von Guida
Diehl, Nr. 3/1932, gibt Herr Dekan Otto Scriba folgende Erklärung der Ursache
der Arbeitslosigkeit:
„Wir haben unsern von Gott gegebenen Fürsten abgesetzt, haben die Häupter
arbeitslos gemacht, daß sie nicht mehr, wie sie es gewohnt waren und wie sie
es pflichtmäßig getan haben, zum Wohle ihres Volkes wirken durften. Und
nun wundern wir uns, daß unser Volk eine solche Not erleben muß, wie sie
die Arbeitslosigkeit uns vor die Augen stellt. Ein Volk, das sein
Haupt (gemeint ist der frühere Kaiser Wilhelm II.) zur Arbeitslosig-
keit verdammt, kann sich nicht wundern, wenn als
Gottes Antwort auf solche Tat die Arbeitslosigkeit von Millionen
folgt."
Wir sind fest überzeugt davon, daß Herr Dekan Scriba einmal im Sinne des
bekannten Bibel Wortes Matth. 5, Vers 3 bestimmt selig sein wird.
★
Ebenso wird der Kaplan Freund in den Himmel kommen, der sich in der
Wochenschrift „Das neue Reich“ (6. 4. 32) unter dem Titel „Armut als Gnade"
nachstehende Worte leistete:
„J egliche Armut kommt von Gott, ist zumindest von ihm
zugelassen. Sie wird zur Prüfung gesandt, soll uns zu tieferer Einsicht
und Selbsterkenntnis führen. Armsein befreit uns von dem Vergafftsein in
bloß relative Werte, wir finden uns ganz auf uns selbst zurückgeworfen, wir
stehen nackt und bloß vor Gott. Das ist das heilsame der Armut. Wir lernen
unsere Schuld sehen. ... So ist die Armut, die uns trifft, wie ein Ruf
Gottes an uns."
★
Dann schrieb der evangelische Pfarrer Dr. rer. pol. et phil. Hans Ph. Ehrenberg,
Bochum, in einer Broschüre „Der Mann ohne Arbeit, Ein Wort der Kirche
an den Arbeitslosen" (Druck und Verlag von C. Bertelsmann, Gütersloh, 1931):
„Darum ergeben wir uns den Tatsachen der heutigen Weltkrise. Sie ist
Gottes Gericht; sie ist Menschenschicksal; sie ist chronische, nicht
bald heilbare Erkrankung. Wir beugen uns." (S. 8/9.)
„Du (Bruder Arbeitslos) bist der Schutthaufen, auf den aller Schutt dieser
Zeit abgeladen wird." (S. 11.)
„Und doch will der Schreiber Dich (den Arbeitslosen) damit in keine andere
Lage gebracht sehen, als in der nach unserem christlichen Glauben der
Mensch an und für sich steht: verloren
und verdammt zu sein!" (S, 12.)
„Wie einstens Kain, der Mörder, von Gott
trotz seiner Todsünde durch das Zeichen
des Verbrechers gerettet wurde, also bist
auch Du, mein Bruder Arbeitslos, vom
Schöpfer gezeichnet worden, um gerettet
zu werden. Wo von Gott gezeich-
nete Menschen sind, da ist der
richtige Ort für die „K i r c h e". Da
ist der Ort für die Kirche und Zeit für den
Heiland. Eine gnadenreiche Zeit,
ein angenehmes Jahr, eine Er-
füllungsstunde mitten unter Verwesung,
Graus und Sterben.“ (S. 17.)
Dieser ehrenwerte Herr Ehrenberg be-
zeichnet sich (S. 16) als „schwerarbeitenden
Priester" und schließt seinen äußerst bezeich-
aenden Aufruf:
„Bis zu der schwersten aller Wahrheiten
! des Glaubens wollen wir uns durchringen:
der Not nicht aus Mitleid beispringen, son-
dern dieNotalsGerichtganzund
garaufunsnehmenunddennoch
lieben — lieben mit vollem Herzen, mit
hingebender Neigung, mit inbrünstigem
Opferwillen, mit herbem Gemüte. Und
mein Wunsch an Dich, Du arbeitsloser
Bruder, sei wiederholt: es möge Dir ein
Arbeitgeber beschert werden, der wie der
meine alle wachsende Arbeit mit noch
schneller steigendem Lohn vergütet."
i glauben wir gerne, denn auf Grund des
, rbesoldungsgesetzes vom 3. Juli 1931
; euß. Gesetzessammlung 1931 Bl. 27) stellt
B. der Preußische Staat der evangelischen
ind katholischen Kirche jährlich 64,2 Mil-
ionen Mark „Bedürfniszuschüsse“ zur Ver-
ugung.
Wie heißt es doch im Evangelium, das die Priester den Gläubigen lehren, in
Matth. 6, Vers 19:
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der
Rost fressen, und da die Diebe nachgraben und stehlen."
Und wie selbstlos hören sich dann aus sattem Munde die Worte an aus
Matth. 13, Vers 12:
„Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht
hat, von dem wird auch genommen, das er hat."
★
Wenn die Arbeitslosigkeit nach diesen sehr christlichen Auffassungen ein
„Gottesgericht“ ist, dann wird sie doch auch einen Zweck haben, der zu er-
klären sein muß. Einer der es wissen muß, warum uns so viel Not „verordnet“
wurde, der katholische Theologieprofessor Dr. Paul Simon (Tübingen) gibt in
der Monatsschrift „Caritas“ (36. Jahrg., Heft 10, Caritas-Verlag, Freiburg i. B )
folgende Weisheit von sich:
„Wir stehen heute in einer gefährlichen Lage, in einer Lage, die vielleicht so
gefährlich ist, wie sie nie innerhalb der Geschichte des Christentums war.
Denn es wird heute unter Absehung von aller Religion, ja im Gegensatz
zum Christentum der Versuch gemacht, die Armut auzurotten
— das ist ja auch der Hintergrund vieler nichtchristlicher Wohlfahrts-
organisationen."
Also Angst hat man vor der Ausrottung der Armut!! Nun, wenn es in der
menschlichen Gesellschaft vorderhand noch immer Unterschiede im Besitz wie
im Bedarf geben wird, so lassen sich doch wohl allzu große Gegensätze
zwischen reich und arm beseitigen, kann man die allgemeine Armut mildern.
Man kann dafür sorgen, daß möglichst wenig Menschen von ihr betroffen
werden durch eine gerechtere Güterverteilung und sinnvollere Wirtschafts-
ordnung. Aber auch das darf nicht sein, denn der Theologieprofessor Simon
fährt fort:
„Das Schicksal der Kirche und der christlichen Gesell-
schaft hängt in einem viel höheren Maße, als man glaubt, von dem
Armutsideal und der Pflege dieses Ideals ab. Viel-
leicht hängt von der Pflege dieses Ideals mehr ab als von der organi-
satorischen Bekämpfung der Armut. Vielleicht ist sogar die beste
Bekämpfung der Armut die Pflege des Armutsideal s.“
. . . „Sicher ist, daß die Pflege des Armutsideals für die
Kirche und für die Gesell-
schaft von größter Bedeu-
tung i s t.“
Hängt das Schicksal der Kirche oder der
Kirchen vom Armutsideal ab, dann hängt erst
recht und sehr viel mehr das Schicksal des
Volkes ab vom Kampf gegen dieses Priester-
ideal (wonach die Priester allerdings meist
nicht leben!) und gegen alle Menschen und
Einrichtungen und Lehren, die dieses Ideal
verbreiten, als göttlich hinstellen und zur
Religion erheben.
★
Und den „göttlichen Sinn" der Arbeitslosig-
keit kennzeichnete uns in dem katholischen
„Volksfreund" in Cleve der Pater Johannes
Rosenbach O. M. J. (d. h. aus dem Orden der
Oblaten der unbefleckten Jungfrau Maria).
Dieser Seelentröster schrieb in einer „frohen
Botschaft für die Arbeitslosen" überraschend
offenherzig:
„W er nicht arbeitet, der soll
beten. Wer aber nicht beten
will, der soll auch nicht essen,
denn er erfüllt in keiner Weise mehr die
ihm vom Schöpfer gegebene Lebensaufgabe.
In der Tat! Wer nicht arbeitet, der soll
beten. Das scheint mir der tiefste, gött-
liche Sinn der Arbeitslosig-
keit zu sein.
Leider haben diesen christlichen Sinn der
Arbeitslosigkeit noch wenige erfaßt, sonst
würden von den Tausenden und abermals
Tausenden viel mehr Tag für Tag in ihren
Gotteshäusern antreten, um mit dem
Priester ihrer Gemeinde das heilige Opfer
darzubringen."
Womit wir die weihnachtliche Erbauung
schließen!
Zeichnung von Lothar Reiz
„Sag’ mal, schämst du dich nicht, eine solche Zen-
sur nach Hause zu bringen? Wenn du nun sitzen
bleibst?“ — „Du lieber Gott, da werde ich eben ein
Jahr später arbeitslos, Vater!“