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unter diesem Wort den Inbegriff des Wild-Formlosen, eine
Sinnesart, die nur an Leidenschaft und übertriebener Bewegung
ihr Behagen findet und für Zartheit und Grazie unempfindlich
ist. Auch Goethe war einer von den „Feuerköpfen" für ihn*.
Der Dichter, der antikes Maß, stille Einfalt und sanfte
Empfindung als Höchstes verehrte, erkannte nicht, daß sein zartes
Ideal einmal umgeworfen werden mußte, um ans dem tiefsten
Schoße der Natur kräftiger und reiner wieder zu erstehn.
' Brief an den Sohn nach Rom (26. November 1787): „Ist Goethe
noch da, dieser große Feuerkopf? Der wird den hochabsprcchenden Diktator
in der Kunst machen." (Die Stelle blieb bei der Herausgabe der Briefe durch
den Sohn Heinrich ungedruckt; der Originalbrief ist jetzt im Besitz von Carl
Geibel in Leipzig.)
unter diesem Wort den Inbegriff des Wild-Formlosen, eine
Sinnesart, die nur an Leidenschaft und übertriebener Bewegung
ihr Behagen findet und für Zartheit und Grazie unempfindlich
ist. Auch Goethe war einer von den „Feuerköpfen" für ihn*.
Der Dichter, der antikes Maß, stille Einfalt und sanfte
Empfindung als Höchstes verehrte, erkannte nicht, daß sein zartes
Ideal einmal umgeworfen werden mußte, um ans dem tiefsten
Schoße der Natur kräftiger und reiner wieder zu erstehn.
' Brief an den Sohn nach Rom (26. November 1787): „Ist Goethe
noch da, dieser große Feuerkopf? Der wird den hochabsprcchenden Diktator
in der Kunst machen." (Die Stelle blieb bei der Herausgabe der Briefe durch
den Sohn Heinrich ungedruckt; der Originalbrief ist jetzt im Besitz von Carl
Geibel in Leipzig.)



