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ANMERKUNGEN UND ZUSÄTZE

Seite

VIII1) H. v. Stein, Entstehung der neueren
Ästhetik, 1886, Seite 70: ces choses —
die Menge, Merkwürdigkeit, Neuheit
der Einsichten — ces choses sont hors
de l’homme, le style est Phomme
meme.

21 r) Am schönsten im Kupferstich des

Schweißtuchs der Veronika mit den En-
geln. Volkstümlicher der große Holz-
schnitt des Schmerzenkopfes. Vgl. über
die Ausführung S. 239.

22 J) Die Zeichnung gehört zum Besitz der

Albertina (L. 448, W. 1). Was auf der
abgewendeten Seite wie eine rohe Er-
gänzung der Haare aussieht, mag als
Zottelschmuck der Kappe gedacht sein.
Die Aufschrift lautet: Dz hab ich aus
eim Spigell nach mir selbs kunterfet im
1484 Jor, do ich noch ein kint was.

Albrecht Dürer.

24 j) Die Nachricht, daß der 13 jährige Dürer
gleich zu Schongauer in die Lehre hätte
kommen sollen, ist von Scheurl überlie-
fert (vita A. Kressii, 1515; vgl. Höpfner
„Dürers Denkzettel“ in: Internationale
Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst
und Technik, 1910, S. iff.). Wenn
Scheurl aber sagt, der Plan sei nicht zu-
stande gekommen, weil man erfahren
habe, daß Schongauer ,,hinausgegan-
gen“ d. h. gestorben sei (excesserit), so
sieht man, daß er doch nicht gut unter-
richtet war, d. h. also nicht von Dürer
selbst instruiert sein konnte, wodurch
die Nachricht um vieles an Wert verliert.
Eine andere Übersetzung des Wortes ex-
cedere ohne Lokalangabe, als ob Schon-
gauer nur von Kolmar verreist gewe-
sen sei, ist nach fachmännischem Urteil
unmöglich.

Seite

25 *) Brief an Pirckheimer vom 7. Februar
1506. Er lobt Giovanni Bellini und fährt
dann fort: ,,—und das Ding, das mir vor
elf Jahren so wohl hat gefallen, das ge-
fällt mir jetzt nicht mehr. Und wenn ich’s
nicht selbst säh, so hätt’ ich’s keinem an-
dern geglaubt.“ Es ist kaum anders
denkbar, als daß es sich um eine Kunst-
angelegenheit handelt, ,,Ding“ läßt sich
ungefähr mit ,,Zeug“ übersetzen (ohne
verächtliche Bedeutung), Dürer kon-
statiert eine Geschmackswandlung an-
gesichts einer Sache, die offenbar in Ve-
nedig festlag.

28 *) Der Ausdruck ,,nach der Sonne frieren“,
der für uns im Zeitalter der Italien- und
Sonnen-Sehnsucht auffallend klingt, ist
keine individuelle Wendung Dürers,
sondern wurde sprichwörtlich gebraucht
und hatte einen ganz allgemeinen Sinn.

33 r) Kalkoff, Repertorium 1897, S. 443 ff.

und Repertorium 1904, S. 346 ff.

34 *) Vgl. Heidrich, Dürer und die Reforma-

tion (1909).

J) Aufzeichnung in seinem Gedenkbuch
LF. nff.

3) Ebendort, S. 14ff.

4) Ebendort, S. iöf. Text und Zeichnung
L. 423, W. 944.

5) Vgl. Waetzoldt, Dürers Befestigungslehre
(I9I7)-

35 *) Das feierlich stille Bildnis der Münchner

Pinakothek, das in den Kreis der vene-
zianischen Arbeiten gehört und mit
,,1500“ sicher zu früh datiert ist, be-
herrscht unsere Vorstellung wohl mehr
als billig. Es ist so sehr ein Sonntagsbild-
nis, daß es uns Mühe macht, den Men-
schen des Werktags und der Werkstatt
darin wiederzuerkennen, geschweige
 
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