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Wölfflin, Heinrich
Gedanken zur Kunstgeschichte: Gedrucktes und Ungedrucktes — Basel, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.27251#0185
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NATIONALE CHARAKTERE

versichtlicher auf und im Vorwort zur zweiten Auflage seines Buches (1883)
heißt es unter Hinweis auf die inzwischen emporgewachsene Renaissancebewe-
gung: die Künstler hätten den Beweis erbracht, daß dieser Stil noch immer
lebensvoll sein könne und daß sich deutsche Weise in ihm gerade mit einer
besonderen Frische und anheimelnden Wärme ausspreche.

Man wird diesem Urteil auch heute noch zustimmen. Von stämmiger Art,
untersetzt, manchmal etwas laut auftretend, ungebunden und beweglich, im
ganzen entschieden bürgerlich und doch fähig der Steigerung ins Festliche, hat
dieser Baustil nicht aufgehört uns etwas zu bedeuten, auch nachdem die spä-
teren Stile, Barock und Klassizismus, wieder aufgekommen sind. Unser Urteil
hat sich nur insofern verändert, als wir die Wertakzente anders setzen. Für die
ältere Generation standen die Leistungen am höchsten, wo die größte Anglei-
chung an das Italienische stattgefunden hatte, wir schätzen gerade die unge-
bärdigen Bauten, die sich mit italienischem Maßstab nicht messen lassen, höher
und die «unreine Renaissance» ist uns die interessantere.

Merkwürdig bleibt es immerhin, daß man den Ausdruck nationalen Wesens
besonders stark ausgeprägt in einer Architektur findet, die notorisch auf auslän-

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