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ANMERKUNGEN UND ZUSÄTZE

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1517 (L. 8o, W. 593). Die Fußplatte
mußte natürlich dem Modellzeichner
willkommen sein. sie ist aber ganz un-
abhängig von solchen Wünschbarkeiten
schon bei dem leeren Kreuz einer Be-
weinung aus dem Jahr 1519 (L. 559,
587) zu sehen. Analoge Beispiele bei
Schäuffelin, Burgkmair, dem jungen
Holbein.
321 r) Ein anderer instruktiver Fall ist die
Zeichnung der Messe (Berlin, L. 447,
Wö. 76) in ihrem Verhältnis zu dem
Holzschnitt des zelebrierenden Grego-
rius von 1511 (B. 123).
3) Abweichende Vorzeichnung in der Al-
bertina, L. 579, W. 889.
324 x) Ebendort eine zweite, sehr großartige
Zeichnung von 1524 (L. 200, Wö. 74),
wo Christus mit emporgeworfenen Ar-
men vor dem Engel kniet. Großer leerer
Wegvordergrund. Die Jünger, hinterein-
ander geschichtet, säumen den Weg-
rand und führen als geschlossene Kurve
zur Hauptfigur hin. Vgl. dazu die Vor-
form in einer Zeichnung von 1520 in
Basel, Sammlung v. Hirsch. Veröffent-
licht von Swarzenski, Handzeichngn.
alter Meister aus deutschem Privatbesitz,
1924, Taf. 8. Danach L. W. 844, W. 797.
2) Vgl. Meder, Nr. 162 und Flechsig 1,316.
3) Vgl. Elfried Bock, Die Zeichnungen in
der Universitäts-Bibliothek zu Erlangen,
1929, Tafelband Nr. 123.
326 *) Die zweite Zeichnung, vermehrt um
eine Frauengruppe, zu der der Entwurf
in Berlin liegt (L. 444, W. 893), kommt
mehrfach in Grisailleausführung vor
(Dresden, Bergamo und — am besten —
im Doughty House zu Richmond), Vgl.
Dürer society vol. VII, 1904 und H.
Tietze u. E. Tietze-Conrat II, 2, S. 51.
2) Die Zeichnung in Frankfurt, ebenfalls
1521 datiert (L. 198, W. 799), erweist
sich durch die lockere Fügung und die
noch weniger ausgebildeten Kontraste
als die ältere Komposition.
328 J) So in der Zeichnung einer jungen Frau
mit Schoßhündchen, L. 172, W. 914 in
Cambridge (Mass. U. S.A.).

2) Die Benennungen nach den Eintra-
gungen Dürers über seine Bildnisse auf
der niederländischen Reise sind hin-
fällig, seit G. Glück die Jahreszahl als
1524, nicht 1521 erkannte. Die Bemü-
hungen, den Dargestellten im Kreise der
Nürnberger Freunde zu finden (Thau-
sing, Dürer II, 215: Hans ImhoffjGum-
bel, Sebastian Schedel, der Dürersche
Unbekannte im Pradomuseum, Straß-
burg 1926: Sebastian Schedel; Winkler,
Klassiker d. Kunst. Dürer, 4. Aufl.:
Pirkheimer) sind fehlgeschlagen.
330 *) Da der Dargestellte im gleichen Jahre
1526 starb, ist der Verdacht geäußert
v/orden, dasBild sei erst nachträglich ge-
malt. Dagegen spricht aber schon die
Inschrift: aetatis suae anno 54.
2) Die große Naturzeichnung in Kreide in
der Albertina, L. 547.
334 J) Wir kennen nur die eine Zeichnung, von
vorn mit lächelndem Gesicht (Paris, L.
361, W. 805),
335 l) Vgl. Haarhaus, Die Bildnisse des Eras-
mus von Rotterdam (Zeitschrift für bil-
dende Kunst 1899, S. 44 ff.). Erasmus
war wenig zufrieden mit der Porträt-
ähnlichkeit.
337 r) Die Tondrucke dieses Schnittes genören
erst einer späteren Zeit an.
338 J) Zeichnung in der Albertina (L. 581,
W. 876), wo das Modell einen Stab hält,
was nicht heißt, daß ursprünglich ein
Philipp beabsichtigt war.
2) Zeichnung in der Albertina (L. 583, W.
875): die Hände sind fest zusammenge-
drückt und der Blick emporgehoben,
was eher auf einen Johannes am Kreuze
weist. Die Behandlung hat auch nicht
das Geometrisch-Stilisierende der Fal-
tenbrechungen wie in den erwiesenen
Kupferstichvorlagen (L. 580, W. 878,
L. 581, W. 876), so daß ich glaube, es
sei das ursprünglich eine Studie zum
großen Kreuzigungsbild gewesen wie
L. 582, W. 859, die erst, als sie dort
überflüssig wurde, in die Apostelfolge
einrückte. Dieser Auffassung haben
sich neuerdings angeschlossen Flechsig
 
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