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ANMERKUNGEN UND ZUSÄTZE

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rers in der Werkstatt gemalt wurde, weil
es heterogene Stilelemente enthält.
206 l) Über die heilige Familie: Friedländer,
Ein neuer Dürer. Zeitschr. f. bild.Kunst.
XXVIII, 131. — Buchner im Pantheon
1929, 30 ff., berichtet über erneute Rei-
nigung. — H. Tietze u. E. Tietze-Conrat
II, 2. A 199 streichen das Werk mit un-
zulänglicher Begründung.
-) Zur Ikonographie des Bildes liefert
brauchbares Material die (in der Haupt-
these verfehlte) Arbeit von E. Zie-
kursch, Dürers Landauer Altar, 1913.
211 J) Auch die weitere Familie des Matthäus
Landauer fehlt nicht auf dem Bilde.
Sicher nachgewiesen ist der Ritter im
goldenen Plattenharnisch, der auf der
rechten Seite hinter dem König kniet.
Es ist der Schwiegersohn des Stifters
Wilhelm Haller. Gümbel, Repert. f.
Kunstwissensch. 1925, S. 225ff., hat
auch die Benennung einer Anzahl an-
derer Bildnisgestalten wahrscheinlich
gemacht. Vgl. weiter Albert Gümbel,
Dorothea Hallerin, Nürnberg 1925.
-) Oder sollte er sich auf eine Form, wie
sie an den Fenstern der Loggia del Con-
siglio in Verona vorkommt, besonnen
haben? — Meder (Neue Beiträge a. a. 0.,
1912) verweist auf einen Tonaltar des
Giovanni da Pisa bei den Eremitani in
Padua als nächste Analogie.
214 *) Vgl. L. 194, Wö. 53; L. 195, Wö. 54. Die
von Sponsheimer (Stift und Feder, hrsg. v.
R. Schrey 1917) vorgeschlagene Deutung
dieser zwei Blätter in Frankfurt auf
Prometheus (Der Lichtbringer und seine
Bestrafung) leuchtet nicht ein. In tiefere
Schichten der künstlerischen Gestaltung
stößt J. B. Shaw vor: Ein Dürerisches
Motiv und sein Ursprung. Jahrb. preuß.
Kunstslgn. 53, 1932, S. I98ff. Als Dürer
1515 von Raffael die Rötelzeichnung mit
Akten zum Geschenk erhielt, stand er
gewiß auch sonst in Beziehung mit der
römischen Künstlerwelt. Der gefesselte
Jüngling auf L. 195, Wö. 54 verrät
Kenntnis von Michelangelos Gefessel-
ten Sklaven. Diese Zeichnung Dürers

klingt weiter in Radierungen eines hl.
Sebastian, die Dürer nahestehen.
219 J) Vgl. Springer, A. Dürer, S. 132.
222 *) Eine in Kopfhaltung und Gewandmotiv
noch einfachere, im Ausdruck noch
mehr verinnerlichte Federzeichnung von
1515 in Boston (L.-W. 810, W. 583).
224 T) F. Lippmann, Der Kupferstich. Dritte
Aufl., S. 53.
-) Daß die Anbetung der Hirten (B. 20)
nicht ganz in den Stil paßt, ist dagegen
wohl zuzugeben.
3) Eine vorangehende große Zeichnung
gleichen Inhalts von 15x0 in der Alber-
tina (L. 515, W. 470).
4) Was, wie es scheint, mit dem lateini-
schen Text nicht im Widerspruch stand.
Daß Dürer selbst lateinische Texte
nicht lesen konnte, darf man aus dem
Brief an Spalatin, wo er um Zustellung
dessen bittet, was Luther deutsch er-
scheinen lasse, noch nicht folgern. Pirk-
heimer riskierte es wenigstens, lateinisch
an ihn zu schreiben, und er mußte wis-
sen, ob er verstanden werden würde oder
nicht.
225 *) Überraschend ist es zu sehen, wie der
phantasiegewaltige Dürer bei den ein-
zelnen Darstellungen der kleinen Holz-
schnittpassion in der Auswahl der Sze-
nen und selbst mitunter im Bildgerüst
dem beweglichen Erzähler Hans Schäuf-
felin, seinem früheren Schüler gefolgt
ist, der im Speculum passionis, Nürn-
berg 1507, zuerst eine solch lange Reihe
von 30 Bildern für die Passion entwor-
fen hatte. Vgl. Friedr. Winkler in der
Zeitschr. d. Deutsch. Ver. f. Kunstw.
1941, S. 197 ff.
226 *) Die Abkürzungen sind folgendermaßen
aufzulösen: HP. = Holzschnittpassion,
KP. = Kupferstichpassion. Die Anord-
nung der Verweisungen bezeichnet die
zeitliche Folge der Blätter.
227 J) Ein Ölberg mit gleichem Hauptmotiv,
aber die Jünger alle auf einer Seite, in
einer Zeichnung der Ambrosiana, die als
Kopie nach einem (nicht ausgeführten)
Entwurf für die Folge der grünen Pas-
 
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