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Woerl, Leo [Hrsg.]
Führer durch Bamberg und Umgebung: mit einem Plane der Stadt — Leipzig: Woerl's Reisebücherverlag, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.66859#0030
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Kaisers Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde.
Von idealer Schönheit ist die Gestalt der hl. Kunigunde.
Auf den Seitenwänden des Sarkophags befinden sich
Reliefdarstellungen aus dem Leben des Kaisers und der
Kaiserin: 1. Kunigunde schreitet zum Beweise ihrer
Unschuld über glühende Pflugscharen; 2. Kunigunde
bezahlt die Werkleute der von ihr errichteten Stefans-
kirche; 3. der hl. Benedikt befreit den Kaiser von Stein-
schmerzen; 4. der Kaiser auf dem Krankenbett nimmt
Abschied von Kunigunde; 5. des Kaisers Tod. Das Grab-
mal, am Ausgange der gotischen Kunstperiode von
1499—1613 gefertigt, ist ein Werk des berühmten Würz-
burger Bildhauers Tilman Riemensclineider. Im nörd-
lichen Seitenschiff das Denkmal des Bischofs G. v. Fechen-
bach (f 1808), Coadjutors des letzten Fürstbischofs von
Buseck. Gegenüber das Reiterbild des Kaisers Konrad III.
(t 1153 zu Bamberg). Nach Anderen soll das Reiterbild
den hl. Stephan, König von Ungarn vorstellen, der in
der Domkirche zum Christentum übergetreten sein soll.
Im Ostchor das Grabmal des Fürstbischofs Georg II.
(t 1505). Auf dem Hochaltar ein bronzenes Christus-
bild nach Schwanthalers Entwurf, von Stiglmair gegossen,
ferner 22 Heiligen-Hochreliefs nach Schwanthalers Zeich-
nungen von Schönlaub. Die Gewölbe der unter dem Ost-
chor befindlichen Krypta, in welcher der Sarkophag des
Papstes Clemens II., auch Suitger genannt (t 1047), welcher
vordem Bischof in Bamberg war, sowie Grabmäler ver-
schiedener Fürstbischöfe. Im südlichen Querschiff
ein Kruzifix von Elfenbein, angeblich aus dem 4. Jahrh.,
Geschenk des Kaisers Heinrich II. In der anstossenden
Antoniuskapelle ein gutes Altarbild von Grünewald
aus Aschaffenburg, den Rosenkranz darstellend. Die
Schatzkammer enthält viele Erinnerungen an Kaiser
Heinrich II. und seine Gemahlin, u. a. auch ihre Schädel;
ferner einen Nagel vom Kreuze Christi und sonstige
sehenswerte Seltenheiten und Altertümer. Neben der
Schatzkammer die sog. hl. Nagelkapelle in spätgotischem
Stil. — Das Innere des Domes wurde 1828—1837 auf
König Ludwigs I. Befehl trefflich von Heideloff restauriert.
Auf dem Domplatz, dem Fürstenportal gegenüber,
steht das 1865 errichtete, sehr gelungene Erzstandbild
 
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