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Woerl, Leo [Hrsg.]
Führer durch Bamberg und Umgebung: mit einem Plane der Stadt — Leipzig: Woerl's Reisebücherverlag, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.66859#0051
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3. Nach Schesslitz, 3 Std. nordöstlich. Die Strasse
führt durch Wald am ehemaligen fürstbischöfl. Lustschloss
Seehof, dessen Garten durch seine grossartigen Wasser-
künste berühmt war, vorbei nach dem freundlichen
Städtchen Schesslitz. Sehenswert die neue Marienkapelle.
s/4 Std. von da südlich liegt die Burgruine Giech, wohl
eine der ältesten Burgen Frankens. Man geniesst von
da hübsche Aussicht nach Bamberg und Umgebung, nach
Thüringen etc. Std. von der Burgruine entfernt die
auf einem Hügel sich erhebende Kapelle Gügel mit
einem schönen Altarbild vom Bamberger Hofmaler Fuger,
die Himmelfahrt Mariens darstellend. Std. nördlich
von Schesslitz liegt Burgellern mit Schloss der Herren
von Buseck, nun dem Herrn v. Thünefeld gehörig, welches
interessante Altertümer und Kunstschätze in sich birgt.
Vom nahen Felsenkeller zu Schlappenreuth hat man
einen prachtvollen Ausblick.
4. Die 1897 neu eröffnete Lokalbahn Bamberg —
Maroldweisach bietet bequeme Gelegenheit zum Besuche
von Baunach, Rentweinsdorf, Ebern, Eirichshof mit
prächtigem Schlossgute, sowie der Burgruinen Altenstein
und Lichtenstein.
5. Zu empfehlen ist auch ein Ausflug nach Kloster
Ebrach (derzeit Zuchthaus) mit herrlicher, gut erhaltener
Klosterkirche mitten im Steigerwald mit prächtigen
Waldpromonaden. (Fiaker dorthin 12—14 J6.)
Sonstige grössere sehr lohnende Ausflüge lassen sich
unternehmen nach Ko bürg (Bahn bis Lichtenfels 32 km,
von da Bahn bis Koburg 22 km. Näheres über Koburg
siehe Woerl’s Spezialführer); ferner in die fränkische
Schweiz (Eintrittsstation in dieselbe Forchheim, 24 km
von Bamberg an der Bahn nach Nürnberg). Die fränkische
Schweiz ist ein Gebirgsland, das von den westlichen Aus-
läufern des Fichtelgebirges gebildet wird, oder vielmehr
eine Hochebene mit vielen Thaleinschnitten, die viel
Anmutiges darbieten. Die waldigen Höhen sind von
alten Burgen gekrönt und zahlreiche Kalkfelsen steigen
in den seltsamsten Formen empor. Das Interessanteste
sind aber die verschiedenen Tropfsteinhöhlen, in denen
merkwürdige Versteinerungen gefunden wurden.
 
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