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Woermann, Karl; Weber, Eduard [Oth.]
Wissenschaftl. Verzeichnis der älteren Gemälde der Galerie Weber in Hamburg — Dresden: Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann A.-G., 1907

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114 Italienische Gemälde des XVI. Jahrhunderts
II. Auf dem Spruchband, das von der Himmelsburg ein
Engel nach links (nach der Seligenseite zur Rechten des Hei-
lands) herabreicht: HEC EST VIA . AMBVLATE PER EAM.
III. Auf dem Spruchbande, das nach rechts (nach der
Verdammtenseite) herabflattert: NON INTRABVNT • NISI
QVI SCRIPTI SVNT IN LIBRO VITE AGNI.
IV. Auf der Tafel, die links an rotem Bande von oben
herabhängt: QVIA NON COGNOVIT MVNDVS PER SAPIEN-
TIAM DEVM PLACVIT DEO PER STVLTITIAM PRAE-
DICATIONIS SALVOS FACERE CREDENTES. I. COR. I.
V. Auf der Tafel, die rechts an rotem Bande von oben
herabhängt, eine nicht ganz deutliche Inschrift mit dem
Schluss: ISAIE.I.
VI. Auf dem Spruchband, das über der „Kirche" zu
Christi Rechten schwebt: VENI COLVMBA MEA IN FO-
RAMINIBVS PETRE CORONABERIS. Der Rest nicht lesbar.
VII. Auf dem Spruchband über der „Kirche": ECCLE-
SIA CRISTI.
VIII. Auf dem Felsen über dem Esel: SINAGOGA.
IX. Links bei den heiligen Handlungen: INITIAT. —
PVRGAT. — PERFICIT. —
Italienisches Pappelholz. — Oben rund. — H. 2,83; B. 1,70. —
(N. 105.) — 1886 von der Versteigerung Bossi in Wien: Katalog
S. 8 N. 53.
Literatur: Fritz Harck im Archivio storico dell'arte 1891 IV
p. 84—85. Das Werk ist eine etwas veränderte, gute alte Werkstatts-
wiederholung nach Garofalos berühmtem Freskobilde aus der Kirche San
Andrea in Ferrara, das gegenwärtig in der Pinacoteca municipale
(Ateneo) daselbst aufbewahrt wird. (Katalog von 1878 p. 31 N. 59.)
Die Veränderungen des Wiederholers, der wahrscheinlich noch ein unmittel-
barer Schüler Garofalos war, beziehen sich einerseits auf die Gesamtgestalt
des Bildes. Das Original in Ferrara ist oben mit drei Bogen abgeschlossen
und mehr in die Breite gezogen; die Webersche Darstellung ist in ein
mit einem einzigen Bogen abgeschlossenes Hochbild zusammengeengt
worden. Andererseits ist die Himmelsburg etwas unterschiedlich gestaltet;
und die Darstellungen des christlichen und des heidnischen (oder jüdischen)
Gottesdienstes sind auf dem Urbilde figurenreicher. Die Hauptgruppen
aber sind gleich.
 
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