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Woermann, Karl; Weber, Eduard [Bearb.]
Wissenschaftl. Verzeichnis der älteren Gemälde der Galerie Weber in Hamburg — Dresden: Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann A.-G., 1907

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118 Italienische Gemälde des XVI. Jahrhunderts
Literatur: Fritz Harck im Archivio storico dell'arte 1891 IV p. 88:
„Opera di Bonifazio II, d'esecuzione viva e larga, d'ottimo colorito.“
— In der Tat ein bedeutendes Werk ganz in der Art des Meisters.
Inwieweit Bonifazio de' Pitati selbst oder einer der ausgezeichneten Gesellen
seiner Werkstatt aber Bilder dieses Schlages ausgeführt, darüber sind die
Untersuchungen nach Maassgabe des oben angeführten Aufsatzes von Ludwig
noch nicht abgeschlossen.
Giacomo Raibolini, gen. Francia
Geboren in Bologna vor 1487, gestorben ebendort 1557. Schüler
und Gehilfe seines Vaters Francesco Francia. Seit 1518 arbeitete
er selbständig.
I24 Madonna mit der Vermählung der heil. Katharina. Kniestück.
(971) Maria sitzt in ausgeschnittenem feuerroten Kleide und grauem,
grüngefüttertem, über den Kopf gezogenen Mantel nach links
gewandt hinter einer Brüstung, auf der sie den stehenden
nackten Jesusknaben mit der linken Hand festhält. Gnädig
blickt sie zur heiligen Katharina herab, die links vorn mit
einem Diadem im Haar in grünem Kleide mit rotem Mantel
auftaucht und die Rechte zum kleinen Heiland emporstreckt,
der im Begriff ist, ihr den Ring an den Finger zu stecken.
Rechts blickt der graubärtige Josef in rotem Mantel ernst
sinnend herüber. Im Hintergründe eine schöne grüne Hügel-
landschaft.
Italienisches Pappelholz. — H. 0,66; B. 0,85 72. — 1897 von Ch.
Sedelmeyer in Paris. — 1876 aus der Wynn Ellis Collection, 1885 aus
der Beckett-Denison Collection in London. — 1857 auf der Ausstellung in
Manchester, 1893—94 auf der Ausstellung früher Italiener in London.
Literatur: In den Katalogen der genannten Ausstellungen und bei
Ch. Sedelmeyer „The fourth hundred of Paintings of old Masters belonging
to the Sedelmeyer Gallery" (Paris 1897), S. 60 N. 51 als Innocenzo da
Imola. — Der an dieser Stelle gegebene Hinweis auf Waagens Treasures
of Art, London 1854 II S. 293 trifft jedoch nicht zu. Das dort dem
Imola gegebene Bild kann nach der Beschreibung das unsere nicht sein. —
Die Bestimmung des Bildes als Giacomo Francia geht auf Venturi zurück. Wenn
wir ihr folgen, so soll damit nicht gesagt sein, dass das Bild nicht auch
von einem der anderen besten Schüler Francesco Francias herrühren könnte.
 
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