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Wörner, Alfred [Hrsg.]; Städtisches Hospital zum Heiligen Geist <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Das städtische Hospital zum Hl. Geist in Schwäb. Gmünd in Vergangenheit und Gegenwart: mit einer Abh. über die Geschichte der Hospitäler im Altertum und Mittelalter und einem medicinisch-wissenschaftlichen Anh. — Tübingen, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.29797#0338

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Platze heiiniselien Eclel- und Unedelmetallindustrie einen erhebliclien
Bruchteil weg, namentlich, was die Frakturen der oberen Extremität
und besonders der Finger betrifft.

Da bei uns schon im Jahr 1897 das Röntgenverfahren einge-
führt wurde, so stiitzt sicli die Diagnose der meisten Fälle auf die
Röntgenaufnahme, die mit Hilfe des von Hirschmann in Berlin
gelieferten Apparates mit Centrifugen-Quecksilberunterbrecher und
Akkumulatorenbetrieb gemacht wurde. Infolge der Möglichkeit des
Anschlusses an das öffentliche Elektricitätswerk wurde der Apparat
vervollkommnet durch die von der Elektricitätsgesellschaft Yoltohm-
Frankfurt gelieferte Einrichtung mit regulierbarem Quecksilber-
Motorunterbrecher und elektrolytischem Unterbrecher. Im Dezember
1903 wurde noch eine von Siemens und Halske konstruierte Blende
nach Albers-Schönberg hinzugefügt, so dass jetzt unser Röntgen-
laboratorium vollauf den modernen Anforderungen entspricht.

Was die Behandlungsart der Frakturen betrifft, so ist dieselbe
für die untere Extremität während der ganzen Zeit dieselbe ge-
blieben. Wir wenden liier im Ciegensatz zu dem Bestreben der
neueren Zeit, die fixierenden Verbände durch Extension und frühzeitige
Bewegung zu ersetzen, immer nocli das Verfahren des Gipsgeliver-
bandes an, und ich werde bei der Besprechung der einzelnen Frak-
turarten die Gründe dafür näher auseinandersetzen. Bei den Frak-
turen der oberen Extremität liaben wir in den letzten Jahren eben-
falls, besonders wenn es sicli um Frakturen in der Nähe eines Ge-
lenks oder im Gelenk handelte, immer mehr das Hauptaugenmerk
darauf gerichtet, durch möglichst frühzeitige Bewegung und durch
Massage ein mögliclist gutes funktionelles Resultat zu erhalten.

Bei den übrigen Frakturen, deren anatomische Verhältnisse
eine nennenswerte Aenderung der Behandlung gegen früher aus-
schliessen, wird das Nähere bei der betreffenden Stelle gesagt werden.

Der Hauptwert dieser Arbeit wurde auf die Nachuntersuchnng der
behandelten Fälle gelegt, da ja diese allein für den Erfolg der Be-
handluncr massffebend ist und am besten auf die Giite der Behandluno’s-

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art Sclilüsse zu machen gestattet. Die Nachuntersuchungen erfolgten,
soweit es möglich war, bei persönlicher Vorstellung, die übrigen teils
durch briefliche Mitteilungen von Seiten der Behandelten, teils durch die
Berufsgenossenschaften, die uns die in der Stadt und Umgegend woh-
nenden Rentner von Zeit zu Zeit zur Begutachtung zuschicken; über
die übrigen Angehörigen von Berufsgenossenschaften haben uns die
letzteren in sehr entgegenkommender und ausführlicher Weise Aus-
 
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