Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Wolf, Max
Die Photographie des Sternhimmels: erläutert an Königstuhl-Aufnahmen ; Vortrag gehalten in Karlsruhe im März 1903 — Düsseldorf, 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18332#0013
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nachteil. Sie malen in der Mitte zu hell und an den Rändern zu
schwach. Man bekommt also nicht die richtigen Intensitäts-
verhältnisse und kann daher nichts messen, nicht sagen, wie
eigentlich die Achse des Lichtes gerichtet ist, was man so gern
wissen möchte, um zu entscheiden, ob es der Sonne oder der Erde
angehört. Um dies zu enträtseln, hat man das Schnittphotometer
erfunden. Bild | n'q- & | zeigt das erste Schnittphotometer, wie es aus
dem Heidelberger Observatorium konstruiert worden ist. Es wird
durch dieses Instrument aus einer langen schmalen Platte eine
ganze Reihe einzelner Ausschnitte des Zodiakallichtes ausgenommen.
Die Teil-Kreise des Instrumentes werden jedesmal abgelesen und so ist
der Ort jedes Ausschnittes am Himmel bekannt. Bild |nq. r>| zeigt
eine solche Reihe von Schnitten aus dem Zodiakallicht, jeder ist
genau 20 Sekunden belichtet. Durch die Messung der Schwärzung
der einzelnen Schnitte wird dann die Form und die Lage der
Lichtpyramide bestimmt. Die zwei letzten Bildchen sind von einem
bestimmten Punkt in der Milchstrasse, der eine ebensalls 20, der
andere aber 40 Sekunden belichtet. Dadurch vergleicht man die
Helligkeit des Zodiakallichtes mit jener der Milchstrasse.
Auch bei Mondsinsternissen, wenn der kreisrunde Erdschatten
aus die Mondscheibe sällt, gibt die Momentausnahme nützliche
Bilder und bei jeder solchen Finsternis seit 1888 hat man in
Heidelberg viele Hundert solcher Bilder ausgenommen. | n'q. i1 zeigt
ein solches Bild mit einem sechszölligen Teleskop von der totalen
Finsternis am 27. Dezember 1898. Es sind lauter Moment-
ausnahmen und die Camera hat die ganze Zeit sür jede Reihe ruhig
gestanden. Durch die gegenseitige Lage der Bilder waren dann die
Bilder orientiert und der Massstab bestimmt, sodass die Lage und
Form des Erdschattens bei den einzelnen Phasen der Finsternis
vermessen werden konnte. [No. 8-| gibt die grössten Phasen der
partiellen Finsternis vom 3. Juli 1898. Fast der ganze Mond ist
hier nach und nach vom Schatten bedeckt worden, aber man sieht,
wie der Schatten schon wieder abzieht. Dabei handelt es sich
besonders darum, die Grösse des Erdschattens zu bestimmen; dann
aber auch um solgendes interessante Problem: der Rand des
Schattens ist ein genaues Abbild des Umfanges der Erde, denn sie
wird von der Sonne aus den Mond projiziert. Misst man die
genaue Form des Schattens, so erhält man dadurch sozusagen
einen Meridian der Erde und man findet so das Profil der Lrde
als wertvolle Ergänzung für die geodätischen Messungen. Schon
 
Annotationen