Froben.
XIII.
Schluss der Baseler Zeit. — Die Meyer’sche Madonna.
eit 1523 hatte die Reformation in Bafel guten Fortgang ge-
nommen. Trotz allen Widerfpruches von Seiten des Weih-
bifchofs und der Univerfitätsregenz liefs der Rath öffentliche
Disputationen über verfchiedene Religionspunkte zu, felbft über
die Priefterehe. Und überall blieb der Sieg auf Seiten der
neuen Richtung; es nahm, wie gleichzeitige Quellen melden, Gottes Wort
fehr zu. Die Frauenklöfter wurden im Jahre 1524 geöffnet, den Nonnen
freigeftellt, fich zu verehelichen. Öcolampad war vom Rathe zum Profeffor
der Theologie ernannt, und las unter grofsem Zulauf in deutfcher Sprache.
Noch war ihm freilich zur Bedingung gemacht worden, keine wichtigere
Neuerung, in Religionsfachen ohne Vorwiffen des Rathes anzuftellen.