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Woltmann, Alfred; Holbein, Hans [Ill.]
Holbein und seine Zeit (2. Band): Excurse, Beilagen, Verzeichnisse der Werke von Hans Holbein d.Ä., Ambrosius Holbein, Hans Holbein d.J. — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.70661#0045
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I. URKUNDLICHES AUS AUGSBURG.

29

A. Original:
Die andre tass wo die Verklärung
christi darauf gemahlen. Vnd glaublich
die ganze Walterische freindtschafft,
dan die zwey leibliche Shwestern in
den ganzen habit vnsers orden darauf
seint, auf der tass sleht da man zahlt
1502 hat lassen machn der Ersame
Vlrich Walter gott zu lob vnd Ehr
seinen zweyen döchtern Anna Walterin
diser zeit Priorin in 7te Jahr ^ vnd
Maria Walterin diser zeit Kusterin. in
den obigen bichl Rett dass kost hat
54 f. 30 Kreizer.
Die Maria Walterin ist geworben an
S. Albinj tag 1519. so vnter diser
taffl muss ligen weilss darauf sleht die
Anna Walterin so Priorin gewesen ligt
auch da vnd hat Ihrn aignen slain,
worin Ihr aignen Nammen auf Erz in
einem rundell eingemaht ist. etc.
auf der qten tass war gemahlen der
ölberg vnd eine Closler frau die muss
gemacht sein wordtn vor ein gedächt-
nus der Margräffin Agnes von Bur-
gau. etc.
Item Sw. Magdalena inhoff hat her-
geben an S. Sebaslian den Neyn zu
dem heil. Kreiz auf dem Altar 3 gülden.
Vnd die lay Schweller 2 f souill ist
dassselb bildtgeslandten oder zu teütsch
dass es kost hat.
Anno 1512 soll die Closterfrauw
Catharina Fuggerin den alten chor in
der Kirchen zu Sanct Catharina Von
Neyn lassen erbauen.

B. Fälschung:
No. 8, Item wurde von dem Maister
H. Holbein dahie 1502 für die kunst-
liebend hochwürdig frau Mutter Priorin
Anna Waltherin und ihre leibliche
Schweder Sakristanin Maria Waltherin
die Verklärung Christi samt der ganzen
Walterischen Freundschaft genialen,
diese Tafel ist im Kreuzgang u. hat
kost 54 ss 30 Xr.

N: 9. Item Magdalena Imhofin hat
den Sebaslian den Neyen von den
kunstreich Mahler Holbein 1515 mah-
len lassen und dafür 10 Gulden geben,
weitres noch jede Layschwester 2 ss.
dazu, so vill ist dassselb Bildt ge-
standten, wurde am kreuz Altar auf-
gestellt im Jahr 1517 nachdem die
Kirche neugebaut war.

Ueber die Verfasserin giebt die Schlussnotiz des zweiten Bandes folgende Auskunft:
„Diese schreiberin ist gestorben anno 1756 den II. juni 62 jar alt: dies
buch ein Jahr vor ihr seeligen abbleiben biss da wo geschriben, hat geheissen

1) Dies ist ein Irrthum. Der theilende
Rahmen des Gemäldes schneidet vom Wort
Priorin die beiden letzten Buchstaben ab.
Die Schreiberin hat nun jenes Wort für ab-

gekürzt gehalten, aus dem Buchstaben in
aber und dem folgenden abgekürzten vn (und)
»in 7te Jahr« gemacht,
 
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