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Woltmann, Alfred; Holbein, Hans [Ill.]
Holbein und seine Zeit (2. Band): Excurse, Beilagen, Verzeichnisse der Werke von Hans Holbein d.Ä., Ambrosius Holbein, Hans Holbein d.J. — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.70661#0164
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148

HANS HOLBEIN DER JÜNGERE.

238.
Reichgekleidete Dame, Costümstudie, einer der Baseler Zeichnungen
ähnlich, doch wohl auch Original.
Getuschte Federzeichnung.
Die Zeichnungen der Todesbilder sind Copien nach den Holzschnitten.
239.
M. de la Rosiere. Brustbild des Nicolaus Poyns, lebensgross,
Profil, Auf dem blauen Grunde die im Texte mitgetheilte Devise,
sowie die Bezeichnung: E'"IS °')E.'' Oval, mit achteckiger Steinein-
fassung. Bd. I, S. 408 f.
Gemälde auf Holz, h. 0,57; br. 0,455.
Originalzeichnung in Windsor Castle Nr. 300. Zahlreiche Copien in England. Er-
worben von O. Mündler. — Schwerer Firniss.
Die sonst in Pariser Privatsammlungen Holbein zugeschriebenen Werke sind, soweit
wir sie kennen, nicht von ihm; das Bildniss des Carandolet in der Sammlung des Grafen
Duchatel ist ein treffliches Werk von einem niederländischen Künstler.
Nicht nachzuweilen vermögen wir den Aufbewahrungsort eines Gemäldes, das auf
der Versteigerung Pourtales, 1865, um 3625 francs an den Händler Moreau verkaust wurde.
Bildniss eines Greises, wahrscheinlich eines Geistlichen, halbe Figur, von vorn. Pelz-
oberrock und schwarzes Barett; die Hände zusammengelegt, Gemälde auf Holz, h. 0,32;
br. 0,24. Photographie von Goupil in den Souvenirs de la galerie Pourtales. Holzschnit
in der Gazette des Beaux-Arts, Februar 1865. Nach briessicher Mittheilung von 0. Mündler
kräftig und lebendig, doch habe ei in dem Bilde Holbein nicht sehen können, dessen Fein-
heit und Reiz dem Gemälde abgehen.
240.
PARMA. Gemäldegalerie. Bildniss des Erasmus, in halber
Figur, schwarz gekleidet, mit schwarzem Barett, der Oberrock mit Pelz
gefüttert und besetzt, beide Hände auf offenem Buche, das auf einer
rothen Tischdecke liegt. Ueber der Seite des Buches d erasmvs roterod.
u. s. w.; auch der Text selbsllesbar. Hintergrund braun, zu beiden
Seiten des Kopfes die Jahrzahl 15 30. — Bd. I, S. 357.
Gemälde auf Holz, h. 0,33; br. 0,25. — Vgl. Turin, Nr. 250. Nachrichten über ein
um diese Zeit gemaltes Bildniss des Erasmus von Holbein in den interessanten Briefen des
Theologen Goelenius in Löwen, mitgetheilt von M. Curtze, Zeitschrift für bildende Kunst
1874, Beilage, Sp. 537 ff. Vgl. oben Bd. II, S. 15.
Obwohl Burckhardt das Bild bereits als Holbein anerkannt und Mündler dasselbe als
echt und ausgezeichnet gerühmt hatte, vgl. auch Cicerone, 2. Auss. S. 864, ist es von
W. Bode in der dritten Aussage von Burckhardt's Cicerone, S. 942, bestritten worden.
Ich kann dem gegenüber nur nochmals meine auf sorgfältigste Untersuchung des Originals
begründete Ueberzeugung von der Echtheit betonen, die auch ein Holbein-Kenner wie Dr.
His theilt.
 
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