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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,1) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48521#0113
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Die Malerei der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den übrigen Ländern.

IOI

man ihn in der Wiener Galerie kennen lernen, die nicht weniger als neun Bilder
feiner Hand befitzt, unter denen fchon das von Sandrart hervorgehobene »Diana-
bad« das bekanntefte, das Porträt Rudolfs II. von 1594 aber das geniefsbarfte ift.
Von den beiden Wiederholungen der Darftellung des Raubes der Proferpina,
die Sandrart *) ebenfalls hervorhebt t befindet fich das von Kilian geftochene
Exemplar in der Dresdner Galerie1 2). Luc. Kilian und Aeg. Sadeler wandten
der Reproduction auch feiner Werke einen wefentlichen Theil ihrer Kräfte zu.
Eine frifchere Begabung als alle diefe Meiller endlich hatte Joh. Roten-
hammer, der bairifche Hauptmeifter diefer Zeit, der 1564 in München geboren

Seine Bilder
in Wien,

in Dresden

Joh. Roten-
hammer.


Fig. 449. Schwartz: Die Familie des Künftlers. München, Pinakothek.

wurde, feine künftlerifche Ausbildung dort unter feinem Vater und dem fonft
wenig bekannten Hofmaler Donauer erhielt, dann aber nach Italien ging, vor-
nehmlich nach Venedig, wo er Tintoretto ftudirte, fich verheiratete und bis
ins fiebzehnte Jahrhundert hinein anfäffig war. Um 1607 erft tauchte er wieder
in feinem Vaterlande auf, und 1623 ftarb er in Augsburg. Kaifer Rudolf II.
nahm feine Kräfte oft in Anfpruch, ohne ihn jedoch formell in den Hofdienft
zu ziehen. Gröfsere Kirchenbilder malte er hauptfächlich für Augsburg und

Sein Leben.

Seine Kir-
chenbilder.

1) Teutfche Akademie, II, S. 286.
2) Die irreleitende Infchrift, wie Hübner s Katalog fie giebt, ift falfch. Das echte Monogramm
des Meifters fitzt darunter.
 
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