Die vlämifche Malerei des 17. Jahrhunderts. E. Die Maler kleiner Figuren. 491
guten Namen. Seine 24 Blatt »Kinder und Genien« zeigen ihn von feiner R^Xgen.
liebenswürdigften Seite.1)
Im Anfchlufs an diefe Meifter find endlich noch Cornelis de Baeilleur, der c°rT1,‘s de
1607 zu Antwerpen geboren wurde, 1626 als Freimeifter der dortigen Gilde
beitrat und 1671 dafelbft ftarb, wegen feiner an die Art der Francken (oben
S. 74—75) erinnernden Darftellung der »Ehebrecherin vor Chriftus« im Braun-
fchweiger und der »Anbetung der Könige« im Brüffeler Mufeum, fowie Peterp- v- Haien.
van Halen, der 1612 in Antwerpen das Licht der Welt erblickte, 1641 Frei-
meifter der dortigen Gilde wurde und 1687 dafelbft ftarb, wegen feiner kleinen
»Sündfluth« in der Caffeler Galerie zu nennen.
Wenden wir uns nun den Schlachtenmalern zu, fo haben wir zunächft schiachten-
an die bereits weiter oben (S. 398) betonte bahnbrechende Bedeutung maler'
des Sebaftian Vranx von Antwerpen auf diefem Gebiete zu erinnern. Un-
mittelbar an die fpäteften Werke diefes Meifters knüpft fein Schüler Peter p. Snayers.
Snayers2) an, um fich fpäter felbftändig weiter zu entwickeln. Peter Snayers
wurde 1592 zu Antwerpen geboren, 1613 dafelbft als Meifter in die Gilde Sein Leben,
aufgenommen, zog jedoch 1628 als ftatthalterlicher Maler nach Brüffel, wo er
1667 3) ftarb. Als Beifpiele früher, im engen Anfchlufs an Vranx entftandener Segi1edef(Wen
Werke feiner Hand feien »ein Gefecht bei einer Windmühle« und »ein Gefecht Dresden>
in der Nähe des Hochgerichts« in der Dresdener Galerie angeführt4). Sie
fchliefsen fich der bezeichneten, von 1612 oder 1613 datirten Darftellung eines
Gefechts zwifchen Fufsvolk und Reiterei im Mufeum zu Speier an.5) Später Speier.
bildete er fich zum officiellen Schlachtenmaler des Haufes Habsburg aus. Seine rSeine
eigentlichen Schlachtenbilder aus diefer fpäteren Zeit zeichnen fich freilich Scdddgjen‘
immer durch lebendige Zeichnung der Pferde und der Figuren, durch eine
klare Durchbildung des landfchaftlichen Terrains und eine gute Luftperfpective Ihr Stil,
aus, legen das Flauptgewicht jedoch weniger auf malerifche Gefchloffenheit, als
auf topographifche und ftrategifche Anfchaulichkeit. Ihr Horizont pflegt fo
hoch zu fein, dafs fie Landkarten ähnlicher fehen, als Gemälden. Hierher
gehören die vier grofsen Darftellungen der Belagerung von Courtrai (1650 Dßryd^ge
gemalt) und der Schlachten von Prag, Wimpfen und Höchft im Brüffelerm Bruffel>
Mufeum, das noch ein fünftes Bild von der Hand des Meifters befitzt, hierher
die zehn grofsen Schlachtenftücke (ihrer Inventarifirung und ihren Daten nach
zwifchen 1637 und 1659 gemalt) im Madrider Mufeum, in dem fich noch fechs in Madrid,
andere Bilder feiner Hand befinden, hierher die zwölf grofsen Schlachtenbilder
(zwifchen 1639 und 1662 gemalt6) der Kaiferlichen Galerie zu Wien, diein wien-
noch fünf fernere Bilder feiner Hand aufweift. Neben diefen grofsen kriegs-
1) Ueber feine Radirungen und die zahlreichen Stiche nach ihm vgl. W. Schmidt in Meyers
Künftlerlexikon II, S. 481—484.
2) Nicht zu verwechfeln mit dem viel jüngeren Peter Snijers von Antwerpen (1681 — 1752)
Vgl. Riegel, Beiträge II, S. 137—I3&-
3) Vgl. F. J. i>. d. Branden a. a. 0. p. 668.
4) Von Hübner irriger Weife dem Ef. v. d. Velde zugefchrieben. Im alten Inventar flehen fie
richtig als Werke des Snayers verzeichnet; und dafs fie in der That von ihm herrühren, wurde,
unabhängig davon, zuerft von Scheibler erkannt.
5) Mittheilung von L. Scheibler.
6) Vgl. v. EngertKs »Befehreibendes Verzeichnifs« 1884, II, S. 444.
guten Namen. Seine 24 Blatt »Kinder und Genien« zeigen ihn von feiner R^Xgen.
liebenswürdigften Seite.1)
Im Anfchlufs an diefe Meifter find endlich noch Cornelis de Baeilleur, der c°rT1,‘s de
1607 zu Antwerpen geboren wurde, 1626 als Freimeifter der dortigen Gilde
beitrat und 1671 dafelbft ftarb, wegen feiner an die Art der Francken (oben
S. 74—75) erinnernden Darftellung der »Ehebrecherin vor Chriftus« im Braun-
fchweiger und der »Anbetung der Könige« im Brüffeler Mufeum, fowie Peterp- v- Haien.
van Halen, der 1612 in Antwerpen das Licht der Welt erblickte, 1641 Frei-
meifter der dortigen Gilde wurde und 1687 dafelbft ftarb, wegen feiner kleinen
»Sündfluth« in der Caffeler Galerie zu nennen.
Wenden wir uns nun den Schlachtenmalern zu, fo haben wir zunächft schiachten-
an die bereits weiter oben (S. 398) betonte bahnbrechende Bedeutung maler'
des Sebaftian Vranx von Antwerpen auf diefem Gebiete zu erinnern. Un-
mittelbar an die fpäteften Werke diefes Meifters knüpft fein Schüler Peter p. Snayers.
Snayers2) an, um fich fpäter felbftändig weiter zu entwickeln. Peter Snayers
wurde 1592 zu Antwerpen geboren, 1613 dafelbft als Meifter in die Gilde Sein Leben,
aufgenommen, zog jedoch 1628 als ftatthalterlicher Maler nach Brüffel, wo er
1667 3) ftarb. Als Beifpiele früher, im engen Anfchlufs an Vranx entftandener Segi1edef(Wen
Werke feiner Hand feien »ein Gefecht bei einer Windmühle« und »ein Gefecht Dresden>
in der Nähe des Hochgerichts« in der Dresdener Galerie angeführt4). Sie
fchliefsen fich der bezeichneten, von 1612 oder 1613 datirten Darftellung eines
Gefechts zwifchen Fufsvolk und Reiterei im Mufeum zu Speier an.5) Später Speier.
bildete er fich zum officiellen Schlachtenmaler des Haufes Habsburg aus. Seine rSeine
eigentlichen Schlachtenbilder aus diefer fpäteren Zeit zeichnen fich freilich Scdddgjen‘
immer durch lebendige Zeichnung der Pferde und der Figuren, durch eine
klare Durchbildung des landfchaftlichen Terrains und eine gute Luftperfpective Ihr Stil,
aus, legen das Flauptgewicht jedoch weniger auf malerifche Gefchloffenheit, als
auf topographifche und ftrategifche Anfchaulichkeit. Ihr Horizont pflegt fo
hoch zu fein, dafs fie Landkarten ähnlicher fehen, als Gemälden. Hierher
gehören die vier grofsen Darftellungen der Belagerung von Courtrai (1650 Dßryd^ge
gemalt) und der Schlachten von Prag, Wimpfen und Höchft im Brüffelerm Bruffel>
Mufeum, das noch ein fünftes Bild von der Hand des Meifters befitzt, hierher
die zehn grofsen Schlachtenftücke (ihrer Inventarifirung und ihren Daten nach
zwifchen 1637 und 1659 gemalt) im Madrider Mufeum, in dem fich noch fechs in Madrid,
andere Bilder feiner Hand befinden, hierher die zwölf grofsen Schlachtenbilder
(zwifchen 1639 und 1662 gemalt6) der Kaiferlichen Galerie zu Wien, diein wien-
noch fünf fernere Bilder feiner Hand aufweift. Neben diefen grofsen kriegs-
1) Ueber feine Radirungen und die zahlreichen Stiche nach ihm vgl. W. Schmidt in Meyers
Künftlerlexikon II, S. 481—484.
2) Nicht zu verwechfeln mit dem viel jüngeren Peter Snijers von Antwerpen (1681 — 1752)
Vgl. Riegel, Beiträge II, S. 137—I3&-
3) Vgl. F. J. i>. d. Branden a. a. 0. p. 668.
4) Von Hübner irriger Weife dem Ef. v. d. Velde zugefchrieben. Im alten Inventar flehen fie
richtig als Werke des Snayers verzeichnet; und dafs fie in der That von ihm herrühren, wurde,
unabhängig davon, zuerft von Scheibler erkannt.
5) Mittheilung von L. Scheibler.
6) Vgl. v. EngertKs »Befehreibendes Verzeichnifs« 1884, II, S. 444.