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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0042
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570

fo
in
fo
zu
in

Seine Haupt-
bilder in
Amfterdam,
in
Rotterdam,
in Brüffel.
Jan Both’s
Schüler.
W. de
Heufch.

Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.

ihn kennen zu lernen.
Frankfurt, Gotha, Stuttgart (hier trotz der Bezeichnung
In Frank-vortrefflich vertreten; in Oefferreich fo gut in Peft, wie in Wien; in Frank-
reich, aufser in Paris, in Grenoble; im Norden fowohl in Kopenhagen wie in
St. Petersburg. — Sein Neffe, Jacob de Heufch, welcher 1657 in Utrecht ge-
boren war und 1701 dafelbff ftarb, fchlofs fich Anfangs fo eng an ihn an, dafs
er in der römifchen Schilderbent den Beinamen »Afdruk«, Abdruck, empfing1):
fpäter wurde er derber in der Zeichnung, kühler und leichter im Ton. Ein

Seine
Kunftweife
Seine Bilder
fc£' bezeichnetes, von 1696 datirtes Bildchen feiner Hand befitzt das Braunfchweiger
in London, Mufeum; ihrer drei fah der Verfaffer beim Marquis of Bute in London; am
in Wien, reichlichften ift er in Wien vertreten, mit zwei Bildern in der Galerie Liechten-
ftein, mit zweien von 1698 in der Akademie, mit zweien von 1699 in der
kaiferlichen Galerie.
jan wiis. Von Jan. Wils ift es nicht überliefert, dafs er Schüler Both’s gewefen;
Sei"m aber feine beiden bezeichneten Bildchen beim Baron Steengracht im Haag
tragen die Nachahmung diefes Meifters fo deutlich an der Stirn, dafs fchon
John Smith2) ihn zu deffen Schülern ftellte, wahrfcheinlich mit Recht. Ein

Seine Bilder worjen aucp von gen englifchen, zu deren Lieblingen er gehört oder doch
in München, 1 0
in eehört hat. Neben der Münchener Pinakothek und dem neuen Amfterdamer
Amfterdam, °
in London, Reichsmufeum befitzt die Londoner National-Galerie die meiften und beften
Bilder feiner Hand; auch im Dulwich - College bei London und in faft allen
grofsen englifchen Privatfammlungen, wie in der Bridgewater Gallery, wie bei
Lord Overftone (jetzt Lindfay), Lord Northbrook, Marquis of Bute, Mr. Holford
in London und in den öffentlichen Sammlungen zu Edinburg und zu Cambridge,
fah der Verfaffer vorzügliche, zum Theil mit der Namensinfchrift verfehene
Bilder des Meifters. Aber fie fehlen auch in kaum einer anderen der be-
in Dresden, deutenderen europäifchen Galerien. Auch in der Dresdener ift Both vorzüglich
sämm’iungtn. vertreten; und man kann ihn in Schwerin, Darmftadt, Karlsruhe, Oldenburg
gut kennen lernen wie in Berlin, — in Lyon und Montpellier fo gut wie
Paris, — in Kopenhagen fo gut wie in St. Petersburg, — in Antwerpen
gut wie im Haag; in Oefterreich hauptfachlich in der Galerie Liechtenflein
Wien. Als herrliche Hauptbilder feiner Hand feien die beiden Landfchaften
der Abtheilung Van der Hoop des Amfterdamer Reichsmufeums und die Bilder
des Rotterdamer und des Brüffeler Mufeums hervorgehoben.
Unter feinen Schülern ift zunächft der Landfehafter Willem (Guilliam) de
Heufch zu nennen, an den deffen Neffe und Schüler Jakob de Hetifch fich
wieder eng anfchlofs. Willem de Heufch war (angeblich 1638) zu Utrecht
geboren, befuchte in feiner Jugend Italien und ftarb nach 1669 in feiner Vater-
Sein Stil, ftadt. Seiner Auffaffung nach lehnte er fich eng an Jan Both an; doch malte
er meift in kleinerem F'ormate, wodurch er zu einer zierlicheren und geleckteren
Durchführung und zu einer kühleren Gefammtwirkung kam, als fein Meifter. Der
Seine Bilder Verfaffer kennt an 25 mit feiner Namenszeichnung verfehene Bilder, denen fich
in Holland, noch einige unbezeichnete anfchliefsen. Die holländifchen Sammlungen genügen,
in ?and^h" ihn kennen zu lernen. In Deutfchland ift er z. B. in Braunfchweig, Caffel,
in Frankfurt, Gotha, Stuttgart (hier trotz der Bezeichnung »Poelenburg« genannt)
Oefterreich,
i
reich,
im Norden.
Jacob de
Heufch.

1) Houbraken, III (1753) p- 362.
2) »Catalogue« VI, 1885, p. 22
 
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