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Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.
, J der Sammlung- Six zu Amfterdam. Hinten tafelt die Gefellfchaft in einem
(Six). Saale. Vorn an der Treppe küfst der Diener die Magd. Eine zweite belaufcht
das Pärchen. An geiftvoller perfpektivifcher Behandlung des Raumes, an klarer,
ruhiger Geftaltung der figürlichen Scenen, an Reiz des Helldunkels, an Gluth
der rothen Einzelfarben hat felbft Pieter de Hooch nichts Aehnliches gefchaffen.
, J" Fernere Bilder diefer Art find: »Die Spinnerin« im Amfterdamer Reichsmufeum,
(Mufeum), dje »Spinnerin« in der Sammlung van der Hoop deffelben Mufeums, die ganz
in Brüffei, an Rembrandt erinnernde »lefende Alte« im Brüffeler Mufeum, die »kleine
in Stb|freters' Garnhasplerin« in der Ermitage zu St. Petersburg, fowie Bilder in der Bridge-
in engiifchen water Gallery und im Stafford Houfe zu London und beim Marquis of Lansdowne
fammiungen, zu Bowood. Dafs Maes aber auch noch 1665 in Bildern diefer Art dem \ or-
im
Buckingham
Palace.
Die Bildniffe
feiner
früheren Art
in Brüffei
(Arenberg),
in Brüffei
(Mufeum),
in Braun-
fchweig,
in
Amfterdam.
Bildniffe
feiner Ueber-
gangszeit in
Brüffei,
in Peft,
in Arras,
in Schwerin,
in
Kopenhagen,
in München,
im Haag, in
Oldenburg,
in
Amfterdam.
Bildniffe
feiner fpäten
Art
in
Amfterdam,
in Brüffei
(Arenberg),
in Dresden,
in Brüffei
(Mufeum),
in Hamburg
(Weber),
in Haarlem.
Aert
de Gelder.
bilde Rembrandts und dem eigenen Genius treu blieb, zeigt die »Magd auf
der Treppe, welche drei Perfonen in einem Gemache belaufcht«, mit diefer
Jahreszahl im Buckingham Palace in London.
Zu den fchönflen Bildniffen der früheren Rembrandt’fchen Zeit des Meifters
gehören das Bildnifs des N. Heinfius von 1656 in der Galerie Arenberg zu Brüffei,
die erft neuerdings erworbene »alte Frau« im Brüffeler Mufeum, der »Gelehrte«
im Braunfchweiger Mufeum und der »filmende Herr« im Amfterdamer Reichs-
mufeum.
Durch einige ausgezeichnete farbenkräftige Bildniffe des Maes aus feiner
Uebergangszeit ift das Brüffeler Mufeum vor kurzem bereichert worden. Ihnen
fchliefst fich das fchöne und fprechende Bildnifs von 1666 im Pefter Mufeum,
fchliefst fich das ausgezeichnete männliche Bildnifs von 1667 im Mufeum zu
Arras an, folgen aber auch die beiden Bildniffe eines Ehepaares im Schweriner
Mufeum, die beiden Bildniffe eines Ehepaares in der Kopenhagener Galerie, die
beiden Bildniffe eines Ehepaares in der Münchener Pinakothek, das männliche
Bildnifs des Haager Mufeums und »der Arzt« des Oldenburger Mufeums, fowie
vor allen Dingen das fchöne Regentenftück der Sammlung van der Hoop des
Amfterdamer Reichsmufeums.
Datirte Bildniffe, welche bereits feinen fpäteren Stil zeigen, find z. B. das
Porträt von Marte Meulenaer von 1675 in Amfterdamer Reichsmufeum, welches
noch eine Reihe kleiner fpäterer Bilder diefer Art befitzt, das treffliche männ-
liche Bildnifs von 1676 in der Galerie Arenberg zu Brüffei und ein kleines
männliches Bild von demfelben Jahre in der Dresdener Galerie. Sehr charak-
teriftifch für die Spätzeit des Meifters find auch ein grofses bezeichnetes männ-
liches Bildnifs im Brüffeler Mufeum, in dem man ihn zur Zeit wohl überhaupt
am beften ftudiren kann, ein Hauptbild bei Herrn Conful Weber in Hamburg,
einige Bildniffe in engiifchen Privatfammlungen und eine ganze Reihe von Bil-
dern, die vor kurzem ins Haarlemer Mufeum übergegangen find.
Wie Hoogftraaten und Maes ift auch Aert (drent) de Gelder, einer der
allerletzten Schüler Rembrandts, Dordrechter von Geburt. Aert de Gelder
Sein Leben, war 1645 zu Dordrecht geboren, empfing feinen erften Unterricht bei Samuel
van Hoogftraten, ging noch 1665 nach Amfterdnm, um fich unter Rembrandt
felbft weiterzubilden, kehrte aber dann nach Dordrecht zurück, wo er 1727
Sein Kunft- ftarb. Aert de Gelder blieb der Kunft feines Meifters, wenn er fie auch in
Charakter.
einen etwas brandigen Ton übertrug und mit bald lockerer, bald glatterer
Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.
, J der Sammlung- Six zu Amfterdam. Hinten tafelt die Gefellfchaft in einem
(Six). Saale. Vorn an der Treppe küfst der Diener die Magd. Eine zweite belaufcht
das Pärchen. An geiftvoller perfpektivifcher Behandlung des Raumes, an klarer,
ruhiger Geftaltung der figürlichen Scenen, an Reiz des Helldunkels, an Gluth
der rothen Einzelfarben hat felbft Pieter de Hooch nichts Aehnliches gefchaffen.
, J" Fernere Bilder diefer Art find: »Die Spinnerin« im Amfterdamer Reichsmufeum,
(Mufeum), dje »Spinnerin« in der Sammlung van der Hoop deffelben Mufeums, die ganz
in Brüffei, an Rembrandt erinnernde »lefende Alte« im Brüffeler Mufeum, die »kleine
in Stb|freters' Garnhasplerin« in der Ermitage zu St. Petersburg, fowie Bilder in der Bridge-
in engiifchen water Gallery und im Stafford Houfe zu London und beim Marquis of Lansdowne
fammiungen, zu Bowood. Dafs Maes aber auch noch 1665 in Bildern diefer Art dem \ or-
im
Buckingham
Palace.
Die Bildniffe
feiner
früheren Art
in Brüffei
(Arenberg),
in Brüffei
(Mufeum),
in Braun-
fchweig,
in
Amfterdam.
Bildniffe
feiner Ueber-
gangszeit in
Brüffei,
in Peft,
in Arras,
in Schwerin,
in
Kopenhagen,
in München,
im Haag, in
Oldenburg,
in
Amfterdam.
Bildniffe
feiner fpäten
Art
in
Amfterdam,
in Brüffei
(Arenberg),
in Dresden,
in Brüffei
(Mufeum),
in Hamburg
(Weber),
in Haarlem.
Aert
de Gelder.
bilde Rembrandts und dem eigenen Genius treu blieb, zeigt die »Magd auf
der Treppe, welche drei Perfonen in einem Gemache belaufcht«, mit diefer
Jahreszahl im Buckingham Palace in London.
Zu den fchönflen Bildniffen der früheren Rembrandt’fchen Zeit des Meifters
gehören das Bildnifs des N. Heinfius von 1656 in der Galerie Arenberg zu Brüffei,
die erft neuerdings erworbene »alte Frau« im Brüffeler Mufeum, der »Gelehrte«
im Braunfchweiger Mufeum und der »filmende Herr« im Amfterdamer Reichs-
mufeum.
Durch einige ausgezeichnete farbenkräftige Bildniffe des Maes aus feiner
Uebergangszeit ift das Brüffeler Mufeum vor kurzem bereichert worden. Ihnen
fchliefst fich das fchöne und fprechende Bildnifs von 1666 im Pefter Mufeum,
fchliefst fich das ausgezeichnete männliche Bildnifs von 1667 im Mufeum zu
Arras an, folgen aber auch die beiden Bildniffe eines Ehepaares im Schweriner
Mufeum, die beiden Bildniffe eines Ehepaares in der Kopenhagener Galerie, die
beiden Bildniffe eines Ehepaares in der Münchener Pinakothek, das männliche
Bildnifs des Haager Mufeums und »der Arzt« des Oldenburger Mufeums, fowie
vor allen Dingen das fchöne Regentenftück der Sammlung van der Hoop des
Amfterdamer Reichsmufeums.
Datirte Bildniffe, welche bereits feinen fpäteren Stil zeigen, find z. B. das
Porträt von Marte Meulenaer von 1675 in Amfterdamer Reichsmufeum, welches
noch eine Reihe kleiner fpäterer Bilder diefer Art befitzt, das treffliche männ-
liche Bildnifs von 1676 in der Galerie Arenberg zu Brüffei und ein kleines
männliches Bild von demfelben Jahre in der Dresdener Galerie. Sehr charak-
teriftifch für die Spätzeit des Meifters find auch ein grofses bezeichnetes männ-
liches Bildnifs im Brüffeler Mufeum, in dem man ihn zur Zeit wohl überhaupt
am beften ftudiren kann, ein Hauptbild bei Herrn Conful Weber in Hamburg,
einige Bildniffe in engiifchen Privatfammlungen und eine ganze Reihe von Bil-
dern, die vor kurzem ins Haarlemer Mufeum übergegangen find.
Wie Hoogftraaten und Maes ift auch Aert (drent) de Gelder, einer der
allerletzten Schüler Rembrandts, Dordrechter von Geburt. Aert de Gelder
Sein Leben, war 1645 zu Dordrecht geboren, empfing feinen erften Unterricht bei Samuel
van Hoogftraten, ging noch 1665 nach Amfterdnm, um fich unter Rembrandt
felbft weiterzubilden, kehrte aber dann nach Dordrecht zurück, wo er 1727
Sein Kunft- ftarb. Aert de Gelder blieb der Kunft feines Meifters, wenn er fie auch in
Charakter.
einen etwas brandigen Ton übertrug und mit bald lockerer, bald glatterer