Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0293
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die holländifche Malerei des 17. Jahrhunderts. E. Die Haager Schule. 821
in Amfterdamer Reichsmufeum, im Rotterdamer und Haager Mufeum, in der Seine Fifch-
t> ftücke in
Dresdener Galerie, im Vorrath des Berliner Mufeums, im Stockholmer (ihrer yer-
zwei), im Liller Mufeum, in der Akademiefammlung zu Wien, in der önent- Samm-
lichen Sammlung zu Hannover, bei Herrn Profeffor L. Knaus in Berlin, bei lungen-
Herrn Affeffor Marcus in Düffeldorf. Seine Stilleben reicherer Art mit Früchten, Seine
e Stilleben
Auftern, Hummern, Gläfern und dgl. kann man im Berliner Mufeum, in der kaif. reicherer
ö Art.
Galerie zu Wien, in der Pefter Galerie, in der Münchner Pinakothek (ihrer zwei),
in der Ermitage zu St. Petersburg (früher A. v. Borffum genannt), im Amfter-
damer Reichsmufeum, bei Herrn Landfchaftsmaler G. Oeder in Düffeldorf und
bei Herrn Commercienrath Michel in Mainz kennen lernen.
Von feinem Schwager Pieter de Putter'), der fich 1626 im Haag ver- Pieter
ö ° de Putter,
heirathete, aber 1658 oder 1659 in Beverswyck ftarb, befitzen das Amfterdamer
Reichsmuseum, die Schweriner Galerie, die Göttinger Sammlung und Herr
Ittenbach zu Burg Gymnich bei Köln Fifchftücke in der Art derer van
Beijeren’s.
Ein tüchtiger Haager Stillebenmaler war ferner Cornelis van Lelienberg Corn. van
(Lelienburch). Wir hören, dafs er 1646 der alten, 1656 der neuen Haager Gilde
beitrat1 2), und dafs noch ein von 1672 datirtes Bild feiner Hand (im Privat-
befitze zu Arras) vorhanden ift.3 4 5 6)
Die Berliner Galerie befitzt ein Stilleben mit Gemüfen, Früchten und todten
Vögeln feiner Hand von 1652, die Dresdener Galerie »Todtes Geflügel« von
1654, die Schweriner Galerie zwei Jagdbeute-Stücke von 1661, das Weimarer
Mufeum ein Stilleben mit todtem Geflügel von 1671. Auch das Haager
Mufeum und die Münchener Pinakothek befitzen bezeichnete Bilder Lelienbergs.
Er zeichnet kräftig und forgfältig, malt mit kühlen, wahren Farben, ift aber
manchmal etwas fchwer und trübe in der Gefammtwirkung.
Ein verwandter Meifter war der in Valenciennes geborene, 1651 der
Haager Gilde beigetretene, 1656 bereits verftorbene oder vom Haag fortge-
zogene Meifter Carei Hardy^, von deffen Hand das Braunfchweiger Museum ein CareiHardy.
recht tüchtiges, geiftreich behandeltes, aber einförmig gefärbtes Stilleben befitzt.
Der eigentliche Haager Blumenmaler aber, Coenraet RoepeP\ gehört erft R°gpreJet
dem 18. Jahrhundert an. Geboren war er 1678 im Haag; 1695 wurde er
Schüler der dortigen Akademie, insbefondere Conftantin Netfchers, 1740 war
er Direktor der Akademie, 1748 ftarb er. Seine etwas flauen und ver-
blafenen, weichen und kühlen Frucht- und Blumenftücke findet man z. B. im
Amfterdamer Reichsmufeum, in der Dresdener, der Caffeler, der Kopenhagener
und der Schleifsheimer Galerie.ü)

1) Bredius, Amfterdamer »Catalogus« 1886 p. 64.
2) Obreen’s Archief III p. 259; IV p. 60; V p. 104, 156.
3) Berliner Verzeichniss von 1883 S. 236.
4) Bredius, Carei Hardy in Oud Holland II 1884 p. 215 u. 216.
5) Obreen’s Archief IV p. 90, 91, 140, 172; V p. 91, 92, 141, 152.
6) Nach dem Schleifsheimer Katalog von 1883 von »1750« datirt. Entweder mufs diefe Jahres-
zahl falfch gelefen oder das überlieferte Todesjahr des Meifters mufs unrichtig fein.
 
Annotationen