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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Hrsg.]; Woermann, Karl [Hrsg.]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0322
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850

Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abschnitt.

Fälfchungen
auf feinen
Namen.

Landfchaften keineswegs feiten find. Er heirathete erft 1658.
Zeit blieb er in feiner Vaterftadt anfäffig, die ihm ein Ehrenamt
anderen übertrug, und hoch angefehen ftarb er in ihr Anfang
1691.

1) John Smith, A catalogue raifonne V (1834) p. 282—285. Ebenfo W. Bürger (Thore).
Les mufees de la Hollande II. (1860) p. 212—214. — Dagegen Jul. Meyers Berliner Verzeichnifs 1883
S. m. — Für Smith’s und Bürger’s Auffaffung aber z. B. wieder B. Suermondt in feinem Katalog
des neuen Aachener Mufeums (1884) S. 19 und Nachtrag S. 13 —14.
2) Vgl. auch A. Bredius, Catalogus, Amfterdam 1886 S. 15. Darnach wären manche der
»A. C.« bezeichneten Bildniffe auf Adam Camerarius zurückzuführen.

halten zu muffen. Das
noch an Jacob Gerritfz Cuyp. Die mit einem fteilen A. C bezeichneten eigent-
Rotterdam, liehen Stilleben des gegenwärtigen Rotterdamer Mufeums halten auch wir

Hooch, zu den theuer bezahlten, ausgefprochenen Lieblingsmalern des neun-
zehnten Jahrhunderts gemacht hat. Aelbert Cuyp ift im October 1620 zu
Dordrecht geboren. Als feine Lehrer werden fein Vater und Dirk Hoogftraaten
Sein Leben, genannt. Sicher hat auch van Goyen, der wiederholt Anfichten von Dordrecht
gemalt hat, ihn beeinflufst. Dafs Cuyp feine Reifen wenigftens bis an die
bergige obere Maas ausgedehnt hat, beweifen die Berg- und Hügelmotive, die
in feinen
Seit diefer
nach dem
November
Da Cuyp feine Bilder, wenigftens in feiner beften Zeit, nicht zu datiren
pflegte, ift es nicht ganz leicht, fie zu gruppiren; und da einerfeits viele fremde
Bilder auf feinen Namen getauft, andererfeits feine Bilder fchon von feinem
Landsmann Jakob van Strij (1756—1815) nicht nur nachgeahmt, fondern auch
maffenhaft copirt wurden, fo hängen auch in verfchiedenen Galerien noch manche
Bilder unter feinem Namen, mit denen er nichts zu thun hat.
SgebiSet°ff' Cuyp hat alles Mögliche gemalt: Bildniffe, Landfchaften, Thiere, Stilleben.
Am bekannteflen und charakteriflifchflen find feine unverkennbaren Bilder aus
feiner Blüthezeit, etwa feit 1655. Diefe pflegen nicht ryar durch ihre nur
Cuyp eigene Malweife und Sonnengluth, fondern auch durch feine volle
Mhenfz"ieZ Namensinfchrift beglaubigt zu fein. Als Bilder feiner frühen Zeit find zunächlt
einige bezeichnete Landfchaften anzuerkennen, welche, obgleich ihr goldgelbes
Licht fchon charakteriftifch für Cuyp ift, in der Art ihres Farbenauftrags noch
mehr an Molyn und van Goyen erinnern: z. B. die »fandige Flachlandfchaft«
und die »Frühlingslandfchaft« im Berliner Mufeum. Aufserdem galt es bis vor
D^e mit Kurzem als ausgemacht, dafs Cuyp in feiner früheren Zeit befonders Bildniffe
bezeichneten unc[ Stilleben mit A. C. zu bezeichnen pflegte. Man nannte feine frühere
Periode daher fogar feine »A. C. Periode« ’). Neuerdings ift dies beftritten
worden, und ficher ift. dafs nicht alle A. C. bezeichneten Bilder Arbeiten
A. Cuyp’s find1 2). Daran aber, dafs Cuyp einige feiner Werke, und zwar
CUAPScmk Serade Stilleben und Bildniffe, mit A. C. bezeichnet hat und dafs gerade von
bezeichnete diefen Werken einige Jugendbilder find, glauben wir fefthalten zu müffen.
in Den berühmten, A. C. bezeichneten »fchlafenden Mann« des ehemaligen Rotter-
Rotterdam . . >
(verbrannt), damer Mufeums, kennen wir, da er 1864 mit verbrannte, nur aus Burgers
begeifterter Befchreibung. Wir glauben aber z. B. das ebenfo bezeichnete
ausgezeichnete Bildnifs eines Knaben, der einen Hund an der Leine führt, in
in Dresden, der Dresdener Galerie, in der That für ein echtes Jugendwerk des Meifters
Bild erinnert in der glatteren Modellirung des Kopfes
 
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