Die niederländifche Malerei des 18. Jahrhunderts. B. Die holländifche Malerei.
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Galerie, in den Mufeen zu Amfterdam, Rotterdam und Haarlem, in der Galerie
Liechtenftein zu Wien. Er hat hübfche Blätter diefer Art radirt (Fig. 670).
Auch die eigentliche holländifche Landfchaftsmalerei hatte fich mit La^affe^fts'
den fchon früher befprochenen Meiftern, welche ins 18. Jahrhundert hinein-
ragen, erfchöpft. Eigenthümlich ift es, dafs nur die Kunft, flädtifche Anfichten
zu malen, in mehr oder weniger engem Anfchlufs an Jan van de Heyde
(oben S. 756), alfo flets ohne felbfländige Auffaffung, oft aber doch mit recht
hübfchem Erfolge, noch während des ganzen Jahrhunderts weiterblühte. Als
Meifler diefer Kunft feien genannt: Jan ten Compe (1713—1761) von Amfter- j.tenCompe.
dam, deffen Bildern man noch öfter in auswärtigen Sammlungen (z. B. in den-
Fig. 670. Jakob de Wit: Die Jahreszeiten. Radirung.
jenigen zu St. Petersburg, Kopenhagen, Schwerin, Gotha) als in den holländi-
fchen begegnet, Jan Ekels d. Ä. (1724—-1781) von Amfterdam, J0J1. Janfon
(1729—1784), der in Oftindien geboren war, aber in Leiden arbeitete, Gerrit g. Tooren-
Toorenburgh (1737—1785) von Amfterdam, Ifaak Ouwater (1747—1793) von ir. ouwäter.
Amfterdam, einer der feurigften Coloriften diefer Reihe, und Dirk Jan van der °;rJ£aveann
Laen (1759—1829) von Zwolle, deffen in öffentlichen Sammlungen fehr feltenen
Bildern eine folche Kraft des Lichtes und der F'arbe nachgerühmt wird, dafs
fie zuweilen für Werke Jan Vermeers van Delft (oben S. 831) gehalten worden
feien. Holländifche Kenner fchreiben ihm das fchöne Bild des Berliner Mufeums:
»das Landhaus« zu, welches hier in der That, aber auch unterer Meinung nach
nicht mit Recht, noch unter den Werken Vermeer’s verzeichnet wird1). Seine
1) Vgl. A. Bredius, Kunftchronik 1883, S. 69—70. — Dazu die Bemerkungen im Berliner
Katalog 1883, S. 271 und S. 561.
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Galerie, in den Mufeen zu Amfterdam, Rotterdam und Haarlem, in der Galerie
Liechtenftein zu Wien. Er hat hübfche Blätter diefer Art radirt (Fig. 670).
Auch die eigentliche holländifche Landfchaftsmalerei hatte fich mit La^affe^fts'
den fchon früher befprochenen Meiftern, welche ins 18. Jahrhundert hinein-
ragen, erfchöpft. Eigenthümlich ift es, dafs nur die Kunft, flädtifche Anfichten
zu malen, in mehr oder weniger engem Anfchlufs an Jan van de Heyde
(oben S. 756), alfo flets ohne felbfländige Auffaffung, oft aber doch mit recht
hübfchem Erfolge, noch während des ganzen Jahrhunderts weiterblühte. Als
Meifler diefer Kunft feien genannt: Jan ten Compe (1713—1761) von Amfter- j.tenCompe.
dam, deffen Bildern man noch öfter in auswärtigen Sammlungen (z. B. in den-
Fig. 670. Jakob de Wit: Die Jahreszeiten. Radirung.
jenigen zu St. Petersburg, Kopenhagen, Schwerin, Gotha) als in den holländi-
fchen begegnet, Jan Ekels d. Ä. (1724—-1781) von Amfterdam, J0J1. Janfon
(1729—1784), der in Oftindien geboren war, aber in Leiden arbeitete, Gerrit g. Tooren-
Toorenburgh (1737—1785) von Amfterdam, Ifaak Ouwater (1747—1793) von ir. ouwäter.
Amfterdam, einer der feurigften Coloriften diefer Reihe, und Dirk Jan van der °;rJ£aveann
Laen (1759—1829) von Zwolle, deffen in öffentlichen Sammlungen fehr feltenen
Bildern eine folche Kraft des Lichtes und der F'arbe nachgerühmt wird, dafs
fie zuweilen für Werke Jan Vermeers van Delft (oben S. 831) gehalten worden
feien. Holländifche Kenner fchreiben ihm das fchöne Bild des Berliner Mufeums:
»das Landhaus« zu, welches hier in der That, aber auch unterer Meinung nach
nicht mit Recht, noch unter den Werken Vermeer’s verzeichnet wird1). Seine
1) Vgl. A. Bredius, Kunftchronik 1883, S. 69—70. — Dazu die Bemerkungen im Berliner
Katalog 1883, S. 271 und S. 561.